Abgesehen
von Motorrädern mit Kombi-Bremse sowie mit ABS, besteht die gebräuchliche
Verzögerungstechnik lediglich aus Vorder- und Hinterradbremse. Vorne
wird über den rechten Handhebel und hinten über einen Fußhebel
gebremst. In der Theorie ist bremsen ganz einfach, sagt man.
Immer wieder lassen sich nämlich die Ratschläge hören: "Vorne
dosieren, hinten blockieren" oder "ein blockierendes Hinterrad
ist beherrschbar" oder die Bremskraft verteilt sich "zu 80%
auf das Vorderrad und zu 20% auf das Hinterrad".
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Unter Stressbedingungen helfen
einem
diese Tipps allerdings herzlich wenig!
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Panikbremsung
(Foto: IFZ)
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Bei
einer unausweichlichen Notbremsung steigt jeder voll in die
Eisen oder wenigstens so gut er kann. Von einer dosierten Vorderradbremsung kann so oder so
also keine Rede sein.
Bei der
Hinterradbremse ist es dagegen einfacher, man tritt voll drauf und das
Rad steht. Und hier liegt das Risiko: Das Fahrzeugheck kann ausbrechen oder beginnt sogar
zu schleudern. Das muss nicht, kann aber passieren, denn keine Straße ist
100% flach. Die Fahrbahn ist gewölbt, damit das Regenwasser abfließen kann,
dazu kommen gemeingefährliche Spurrillen. Das Bike kann in einen
kritischen Fahrzustand geraten und plötzlich ist nicht mehr die Kunst
des Bremsen, sondern des Gegenlenkens gefragt. Im Extremfall kann man von Glück
reden, wenn man auf der Maschine sitzen bleibt. Nur durch Lösen der
Bremse lässt sich ein sicherer Geradeauslauf wieder herstellen. Lebenswichtiger
Bremsweg geht in dieser Stresslage verloren. Und: wer in solch einer
Paniksituation von einer
Bremskraftverteilung von 80% für vorne und 20% für hinten redet, soll
es erst einmal vormachen.
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Die graue Theorie
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Je stärker vorne gebremst wird, um so
tiefer taucht die Telegabel ein |
Jeder,
der bewusst bremst, kennt das "Gabeleintauchen". Ursache für
dieses Phänomen ist die dynamische Achslastverteilung. Je
stärker mit dem Vorderrad gebremst wird, um so mehr Gewicht verlagert
sich nach vorne, im Extremfall hebt das Hinterrad von der Fahrbahn ab.
Dann beträgt die Bremsleistung vorne 100% und hinten 0%. Bei den TV-Übertragungen der MotoGP-Rennen lassen sich solche
Bremsmanöver von Rossi & Co immer wieder bewundern.
Motorräder, vom Nakedbike über Sporttourer, Sportler und Supersportler
und Enduros, die heutzutage auf der Straße gefahren werden, können das aber auch.
Es liegt nur am Fahrer, solche "Stehaufmännchen" oder "Stoppies"
auf den
Asphalt zu zaubern.
Ausgenommen hiervon sind Chopper mit ellenlangen Gabeln, sowie Kraftmeier
vom Schlag einer Boss Hoss und ähnliche Vehikel. |
Custom-Bike mit langem Radstand und tiefem Schwerpunkt.
Trotz Doppelscheibenbremse am Vorderrad wird dieser Biker bei einer
Vollbremsung wohl kaum einen professionellen "Stoppie" auf den
Asphalt zaubern können
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Bremstraining:
Mit Bikes ohne ABS und Kombi-Funktion
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Straßen sind fast immer gewölbt oder haben
tückische Spurrillen.
Blockiert das Hinterrad, kann das Fahrzeugheck ausbrechen! |
Hand
aufs Herz, wer hat schon mal für sich ganz allein das Bremsen trainiert? Wer weiß wirklich, wie die Maschine reagiert, wenn das
Hinterrad ausbricht oder kennt das Gefühl, wenn beim Überbremsen
plötzlich das Vorderrad blockiert?
Die einfachste Selbsterfahrung ist die Übung mit dem
blockierenden Hinterrad. Auf einer Nebenstraße, mit der Gewissheit,
dass von hinten gerade keiner kommt, wird bei etwa 50-60 km/h die
Kupplung gezogen und hinten für einen Moment voll draufgetreten. Das
Rad blockiert und das Heck bricht mehr oder weniger aus. Obwohl man auf diese Situation
vorbereitet ist, wird man sich mächtig erschrecken. Erschrecken
deswegen, weil man kaum damit gerechnet hat, wie schlagartig das Heck
tatsächlich ausbricht. Diesen Versuch sollte man einige Male auf
verschiedenen Straßenabschnitten und mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit durchführen. Stellt sich das Heck quer, verhindert nur
das sofortige Bremse-lösen Schlimmeres!
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Vollbremsung nur mit dem Hinterrad.
Auf einem flachen Übungsplatz bricht das Heck kaum aus
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Wer diesen Bremsversuch jedoch auf einem flachen Verkehrsübungsplatz
oder einem relativ ebenen Großraumparkplatz ausprobiert, wird dieses
"Heck-Ausbrechen" bei weitem nicht so gravierend oder auch
überhaupt nicht erleben. Das Bike kann hier tatsächlich in der Spur
bleiben und man gewinnt den Eindruck: "ein blockierendes Hinterrad
ist beherrschbar". Diese Fehleinschätzung
kann jedoch zu fatalen Folgen führen. Bei einer Notbremsung verlässt
man sich auf diese Erfahrung und kommt, wenn das Heck ausbricht, erst
recht in eine Paniksituation.
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Trainiert wird auf einem leeren Parkplatz |
Zu zweit macht das Training mehr Spaß! |
Für
das gezielte Bremstraining sucht man sich am besten einen leeren
Parkplatz und verabredet sich mit einem Motorradspezi. Falls etwas
passiert, ist jemand da, der helfen kann. Zu zweit macht es aber auch
viel mehr Spaß und man kann sich gegenseitig beobachten und Tipps
geben. Zum Beispiel bei der Regel "Blickführung". Als
Hilfsmittel sollte man einige leere Dosen oder Ähnliches und ein Stück Kreide
mitnehmen. Wer seinen Bremsweg genau wissen will, steckt auch einen
Zollstock ein.
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Wichtig für das Erfolgserlebnis
ist ein strukturiertes Training. Zwei Dosen bilden ein "Tor",
bei allen Übungen wird ab hier gebremst. Wo das Bike nach dem
jeweiligen Bremsmanöver zum Stehen kommt, wird ebenfalls mit einer Dose
oder mit einem Kreidestrich markiert. Mit dem Zollstock lässt sich der
Bremsweg messen. Nach mehreren Trainingsrunden sollte er sich nämlich
verkürzen.
Zwar hat man die erlebnisreiche Erfahrung mit dem blockierenden
Hinterrad bereits gemacht, doch zum "Warmbremsen" wird
zunächst aus 30 und dann aus 50 km/h eine Vollbremsung nur mit dem
hinteren Stopper auf den Asphalt gebrannt und zwar so lange, bis das
Bike tatsächlich steht. Bei 50 km/h beträgt der Bremsweg, das ist der Weg von Beginn der Bremsung bis zum
tatsächlichen Stillstand, rund 25 Meter.
Alle weiteren Übungen werden ab jetzt nur noch mit der Vorderradbremse
absolviert. Zuerst nur aus 30 und dann aus 50 km/h. Jeder,
der ehrlich zu sich ist, wird spätestens jetzt zugeben, welch enormes Fingerspitzengefühl selbst bei dieser geringen
Geschwindigkeit für eine optimale Bremsung erforderlich ist. Beherrscht
man diese Technik, liegt bei einer optimalen Vollbremsung aus 50 km/h der Bremsweg bei etwa 10 bis 12 Metern!
Beim nächsten Versuch wird aus Tempo 70 km/h trainiert. Vorher stellt
man seinen Trainingspartner aber an den Punkt, bei dem man aus 50 km/h
zum Stehen gekommen ist. Der Beobachter hält sich die flachen Hände
für einen "Scheuklappenblick" neben die Augen, um so einen
Eindruck der Geschwindigkeit zu bekommen. Der Bremsakteur rauscht mit
rund 50 Sachen an einem vorbei. Oder anders ausgedrückt: Bei einer
Vollbremsung aus 50 km/h kommt man unter guten Bedingungen nach 12
Metern zum stehen. Beträgt das Tempo aber 70 km/h, hat der Biker beim
"12-Meter-Punkt" immer noch 50 Stundenkilometer drauf.
Noch eine Frage?
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"Test mit Scheuklappenblick"
Notbremsung aus 70 km/h: Hier beträgt das Tempo noch 50 km/h!
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Von der dynamischen Achslastverteilung war bereits die Rede. Je stärker
vorne gebremst wird, um so mehr Gewicht verlagert sich auf das
Vorderrad. Abgesehen von den modernen BMW-Fahrwerken mit Telelever- oder
Duolever-Vorderradführung, tauchen gebräuchliche Telegabeln beim
starken Bremsen durch diese
Gewichtsverlagerung ein. Es können gewaltige Bremskräfte über das
Vorderrad auf den Asphalt übertragen werden. Moderne Bremstechnologie,
Top-Fahrwerke und exzellente Reifen lassen enorme Verzögerungswerte,
fast wie im Rennsport, zu!
Diese Physik hat allerdings ihre Tücken. Wird die Vorderradbremse
nämlich schlagartig mit voller Kraft betätigt, blockiert das Rad
sofort. Die
dynamische Achslastverteilung hatte durch die Massenträgheit noch nicht die Zeit, das Gewicht auf das
Vorderrad zu bringen. Oder: Das Vorderrad wurde noch nicht fest genug
auf den Asphalt gedrückt.
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Fazit: Vollbremsung ohne ABS |
Sicherheitstraining:
Die optimale Vollbremsung wird geübt
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Die
hohe Kunst einer effektiven Vollbremsung auf trockener Straße ist es, das Vorderrad mit einer
gefühlvollen, kraftansteigenden Bremsaktion zum "Wimmern" zu
bekommen. Die Bremsleistung soll bis kurz vor, dabei aber nie die
Blockiergrenze überschreiten. Das Hinterrad wird dabei voll entlastet,
es kann sogar etwas von der Fahrbahn abheben. Stoppieexperten schaffen dies
sogar mit Sozius!
Blockiert das Vorderrad trotzdem,
muss die Handbremse blitzartig gelöst werden und in
Sekundenschnelle der maximale Bremsdruck wieder aufgebaut werden. Man
könnte auch sagen "die rechte Hand übernimmt eine ABS-Funktion".
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Bremstraining:
Mit ABS-Bikes
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Wer von einem ABS-losen auf ein ABS-Bike
umsteigt,
sollte unbedingt Vollbremsungen im ABS-Regelbereich
trainieren!
(Foto: BMW) |
Motorradfahrer
mit einem ABS-Bike können sich diese Schinderei ersparen. In einer
Extremsituation wird es das ABS schon richten. Denkt man jedenfalls. Und
genau hier liegt die gravierende Fehleinschätzung. Im ABS-Regelbereich
kommen die Räder für den Bruchteil einer Sekunde zum Blockieren oder
durch die feine ABS-Regelfunktion entsteht für den Fahrer der Eindruck
eines Blockierens. Das
wird von ihm jedenfalls so wahrgenommen, blitzartig löst er aus Gewohnheit die Bremsen. Was man schließlich in der
Fahrschule, bei einem Sicherheitstraining oder aus eigenen Erfahrungen
mit seinem ABS-losen Bike gelernt und geübt hat, lässt sich so schnell
nicht abstellen. Der Reflex "Bremse lösen", der im Bewusstsein
fest einprogrammiert ist, muss durch den vollkommen neuen
Handlungsablauf "Bremse halten" ersetzt, beziehungsweise neu
programmiert werden.
Aus diesem Grund sollten vom ABS-Piloten die gleichen Bremsübungen
absolviert werden. Vollbremsung nur mit dem Hinterrad aus 30 und 50
km/h, sowie Vollbremsung nur mit der Vorderradbremse aus 30, 50 und 70 km/h. Die Kür für den ABS-Experten sind danach die Vollbremsungen
mit beiden Bremsen aus 50 und 70 km/h.
Wichtig hierbei ist es natürlich, dass die Bremsen auf
Anschlag, im ABS-Regelbereich, bis zum Stilstand
tatsächlich gehalten werden.
Motorradfahrer mit ihren ABS-Bikes und einer zusätzlichen Integral- oder Kombi-Funktion absolvieren das Bremstraining selbstverständlich von
vornherein mit beiden Bremsen.
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ABS-Vollbremsung auf rutschiger Fahrbahn
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Ohne ABS würde eine Vollbremsung auf
diesem Untergrund spektakulär ausgehen!
Die ABS-Vollbremsung muss bei solchen
Bedingungen neu erlernt werden!
(Foto: BMW) |
Die
tatsächliche Herausforderung für den ABS-Fahrer ist allerdings eine
Vollbremsung auf schmierigem oder losem Untergrund. Zum Beispiel auf Rollsplitt. Das ist
realistisch und kann jedem gleich hinter der nächsten Kurve passieren.
Herausforderung deswegen, weil, um wirklich bis in den ABS-Regelbereich
zu bremsen, man den inneren Schweinehund überwinden muss. Voll in die
Eisen steigen und die Bremse festhalten, dazu gehört zunächst eine
"gewisse Traute" und das Vertrauen, dass die Räder tatsächlich
nicht blockieren.
Diese Übung sollte man steigern, vorerst genügen 40 bis 50 km/h, aus denen bis zum
Stillstand voll gebremst wird. Erst nach mehreren Versuchen wird sich
eine Selbstsicherheit einstellen. Diese Erfahrung ist jedoch enorm
wichtig, um das Gefühl für die Notbremsung unter Extrembedingungen im
ABS-Regelbereich zu erlernen.
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Fazit:
Vollbremsung mit ABS |
Notbremsung mit ABS-Bike:
"Bremse halten"
(Foto: BMW) |
Wer
immer schon anständig fährt, braucht kein ABS? Gebremst
wird grundsätzlich vorausschauend und mit Gefühl, von der maximalen
Bremsleistung ist man meilenweit entfernt.
In einer plötzlichen Notsituation sieht die Sache aber ganz anders aus.
Der Schreck fährt einem voll in die Glieder, nur eine Vollbremsung kann
Schlimmeres, im ungünstigsten Fall einen schweren Unfall, vermeiden.
Jeder Meter zählt, man greift bis zum Anschlag voll in die Eisen, das
ABS erledigt den Rest. Diesen Reflex muss man durch Bremsübungen im
ABS-Regelbereich trainieren, er muss im Handlungsprogramm abgespeichert
werden. Denn nur so lässt er sich in einem Schreckmoment oder in einer Paniksituation abrufen und umsetzen.
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Drei stichhaltige Argumente für das ABS
Japanische-Sicherheit:
Honda VFR mit CBS-ABS-Bremssystem
Beispiel: Honda CBS-ABS
Das optimale Bremssystem für alle Fälle.
· exzellente
Bremsleistung (Verzögerung) mit jedem Bremshebel!
· optimale Bremskraftverteilung bei jeder Betätigung!
· ABS-Funktion
vermeidet Überbremsen!
(Zeichnung: Honda)
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Erstens:
Für die Panikbremsung
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Beispiel: Unausweichliche Notbremsung
(Foto: IFZ)
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In einem Schreckmoment wird die Vollbremsung
ohne ABS zur gewaltigen
Herausforderung. Man steigt voll in die Eisen, die Räder blockieren.
Wer geistesgegenwärtig reagiert, löst die Bremsen. Wer versagt, liegt
auf der Nase.
In dieser Notsituation
wird
das ABS zum Lebensretter!
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Zweitens:
Für unverhoffte Situationen
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In einer Kurve liegt Rollsplitt:
Bei leichtem Bremsen ohne ABS blockiert sofort das Vorderrad |
Bremsen
kann ganz harmlos sein, zum Beispiel vor Kurven, um leicht das Tempo zu
reduzieren.
Nun stellen wir uns aber folgende Situation vor. Man ist auf einer
fremden Strecke bei einbrechender Dunkelheit und Nieselregen unterwegs.
Es kommt ein Auto entgegen, das Licht blendet etwas, die eigene Sicht
verschlechtert sich, von "Fahrbahnlesen" kann keine Rede mehr
sein. Die Kurve wird nur leicht angebremst, schlagartig blockiert das
Vorderrad, der Sturz ist unausweichlich. Ausgerechnet an dieser Stelle
war die Fahrbahn schmierig.
Auch in so
einer Situation wird das ABS zum Lebensretter!
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Drittens:
Auch noch wichtig! |
Auch alte Hasen steigen in einer Paniksituation
voll in die Eisen
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Erstens
und Zweitens passiert nur Anfängern oder Bikern, die einfach nicht
fahren können. Falsch! Auch alte Hasen überbremsen in einer
Paniksituation das Vorderrad, im Schreck greifen sie nämlich voll zu.
Selbst Weltklasse-Piloten in den MotoGPs passiert so etwas.
Und da, wo man beim Bremsen von einer schmierigen Asphaltdecke
überrascht wird, hilft den Experten nur ihr Schutzengel oder ein ABS.
Ein weiteres ABS-Argument gilt den "Könnern", denn die werden
immer seltener. Wer weniger als 5000 km Motorrad im Jahr fährt, hat
längst nicht die Bremsübung im Gefühl wie altgediente
Langstreckenfahrer.
Weitere ABS-Argumente sind aktive Sicherheit für Einsteiger und Wiedereinsteiger und für alle anderen sowieso, sowie der Wiederverkaufswert für die Maschine. Auch
gewähren Versicherungen auf ABS-Bikes inzwischen Rabatte.
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