Custom-Bikes


Die Sensation im Mai 2004:
Fred Kodlin "Shine"

"Art of Wheels"


Frei übersetzt heißt Chopper "abhacken".
In der Praxis bedeutet es, alles aufs Wesentliche reduzieren.
Bei der "Shine" von Fred Kodlin fehlen sogar die Radnaben.

Text&Fotos: Winni Scheibe








Herbert Baum ist Kunstkenner, Sammler und Mäzen und leidenschaftlicher Biker. Er besitzt ein paar Dutzend Custom-Bikes. Jedes für sich ist ein Exponat. "Für mich sind Customizer Künstler. Ihr Werkzeug sind die Hände, das Material, aus denen sie ihre Werke schaffen, ist Stahl, Leichtmetall, Kunststoff und Lack. Zu den Stars in der Szene gehört für mich Fred Kodlin. Schon deswegen, weil der Nordhesse seine Custom-Bikes alle selbst baut. Die Ideen hierfür holt er sich aus dem Innern, voll aus dem Herzen", referiert Herbert Baum. Entsprechend sah die Order an den Langgabel-Guru in Borken aus: "Machen, was machbar ist".
"Ich habe ihm freie Hand gelassen, Künstlern darf man sowieso nichts vorschreiben, noch nicht einmal zur Lackierung habe ich etwas gesagt."
Für Fred Kodlin war dieser Auftrag eine riesige Herausforderung. Den Chopper konnte er allerdings nicht neu erfinden. So individuell und skurril diese Fahrmaschinen auch sind, die Stilelemente sind immer gleich. Chopper sind lang, flach, haben eine ellenlange Gabel, einen Harley-Motor und in der Schwinge dreht sich eine fette Gummiwalze. Und trotzdem, was der Profi-Customizer auf die Räder gezaubert hat, ist sensationell.
Der Rahmen sieht wie starr aus, ist in Wirklichkeit aber gefedert. Die Vordergabel muss man sich wie eine Schwinge vorstellen, das Öhlins-Monofederbein liegt unterm Tank. Der gesamte Vorderbau kann ein- und ausfedern, auch der Hinterbau kann so federn. "Dieses System lässt sich als Zentralschwingrahmen bezeichnen", verrät Fred Kodlin mit einem verschmitzten Grinsen. Weitere Highlights sind der seitenverkehrt eingebaute HD-Motor und die nabenlosen Räder. Der Innenteil der Felge ist fest mit dem Chassis verschraubt, die Felge selbst dreht sich auf großen Lagerringen. Hört sich verdammt einfach an, muss aber erst mal einer nachmachen. Auch der rückwärts eingebaute Motor macht Sinn. Säß' er normal im Rahmen, hätte der Chauffeur sechs Rückwärtsgänge. Der Antrieb zum Hinterrad erfolgt nämlich über eine Zwischenwelle, hier ändert sich der Drehsinn und die Power gelangt über eine Reibrolle direkt aufs Pneu. "Keine Frage, das Bike fährt. Doch meist steht es, die Leute können es kaum fassen und alle wollen sich richtig satt sehen", gibt Herbert Baum stolz zu.


Herbert P. Baum und Fred Kodlin




Technische Daten

Kodlin "Shine"
Modelljahr 2004
 



MOTOR:

Modifizierter Harley-Davidson TwinCam88-Motor, seitenverkehrt eingebaut mit Rev-Tech Sechsgang-Getriebe, Primärgehäuse und Primärantrieb Eigenbau-Kodlin, Endantrieb über Reibrolle auf einer Zwischenwelle direkt aufs Hinterrad wirkend





FAHRWERK:
Kodlin-Zentralschwingrohrrahmen mit Kodlin-Gabel, liegendes Öhlins-Federbein unter dem Tank, nabenlose Räder, Avon-Bereifung vorne 130/80-18, hinten 300-18, Bremse vorne über Reibrolle auf einer Zwischenwelle und Scheibenbremse mit Zwei-Kolbensattel, Bremse hinten über Reibrolle auf einer Zwischenwelle (die Reibrolle dient gleichzeitig auch für den Endantrieb) und Scheibenbremse mit Zwei-Kolbensattel



AUSSTATTUNG:
Lackierung Marcus Pfeil/ Pfeil Design, Sitz Maik X, Auspuffanlage Kodlin


Kontakt:
Fred Kodlin 
Rudolf-Diesel-Straße 1
34582 Borken - Hessen
Tel.: 05682 - 70 710
Fax: 05682 - 70 71 29

www.Kodlin.com


 
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