Mobilität
und Umwelt |
XStromer
auf Rekordfahrt
Die ersten zwei Erfolge sind
amtlich. Ein sensationeller zweiter Platz
beim TTXGP auf der Isle of Man und mit 171,4 km/h das weltweit
schnellste Elektro-Rennmotorrad. Jetzt fehlt nur noch der Beweis für
die
Alltagstauglichkeit. Für die amtliche Ermittlung der
Höchstgeschwindigkeit mittels einer Testfahrt auf der Autobahn hat die
zuständige Behörde
jedoch (noch) keine Genehmigung erteilt.
Text: Winni Scheibe
Fotos: Archiv XXL-Racing, Winni Scheibe
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12. Juni 2009 TTX-Grand Prix auf der Isle of
Man
#18 Thomas Schönfelder auf dem XStromer
(Foto:
Archiv XXL-Racing) |
So
richtig ernst wurde die Idee nicht genommen. Ein Rennen nur für
Elektro-Motorräder bei der berühmt-berüchtigten Tourist Trophy, kurz
TT, auf der Isle of Man. Gleich nach Bekanntgabe vor etwas über einem
Jahr legten Internet-Hacker übrigens die eigens für den TTX-Grand Prix
geschaltete Homepage lahm. Doch vergeblich. Am 12. Juni 2009 standen
16 Teams am Start. Einen sensationellen zweiten Platz belegte
XXL-Racing aus Kassel und mit 171,4 km/h fuhr Thomas Schönfelder die
höchste Geschwindigkeit im Rennen.
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TTX Grand Prix Isle of Man 2009
#18
Thomas Schönfelder auf dem Weg zum zweiten Platz
(Foto:
Archiv XXL-Racing) |
Das
weltweit erste E-Bike-Rennen bei der TT war für alle Beteiligten ein
voller Erfolg. Das internationale Medieninteresse war enorm, der
TTX-Grand Prix hat bereits jetzt seinen festen Platz in der
Motorsportgeschichte. Die E-Zukunft hat begonnen, bei der
Öffentlichkeit ist die Elektro-Mobilität aber leider noch nicht so
wirklich ins Bewusstsein gerückt", muss XXL-Teamchef Thomas Schuricht
immer wieder feststellen.
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Cheftechniker Marko Werner: "Topspeed von 240 km/h sind möglich"
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Bei
Funktionserprobungen hatte der
XStromer
bereits 214 Stundenkilometer
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Und
so ließ die nächste Idee nicht lange auf sich warten. Am 16. August
2009, rund drei Monate nach dem TT-Erfolg, wollte sich das
XXL-Racing-Team mit einer Feier im Brauhaus Knallhütte in Kassel an
der A49 bei seinen Sponsoren und Gönnern für die Unterstützung
bedanken. Bei dieser Gelegenheit sollte gleichzeitig die
Leistungsfähigkeit im öffentlichen Straßenverkehr ihres selbst
gebauten Elektro-Motorrades bewiesen werden. Erklärtes Ziel war es,
mit über 200 Sachen über einen Autobahnabschnitt zu stromern. "Bei
Funktionserprobungen hatte unser E-Bike, das
im Prinzip eine handelsübliche 650er Laverda Straßenmaschine mit 122
PS starkem Siemens-Elektromotor und 2050 Lithium-Ionen Akkus
ist, ohne nennenswerten Anstrengung schon 214 Stundenkilometer erreicht. Mit weiter
optimierter Software für das Akkumanagement auf Topspeed und einer
Anlaufstrecke von 4 bis 5 km lässt sich das Topspeed bestimmt auf 240 km/h erhöhen.
Ein Tempo, das jeden Zweifler überzeugen dürfte", gibt Cheftechniker
Marko Werner zu Protokoll.
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Läuft fast
mit "Vollgas" und kaum ist etwas ist zu riechen oder zu hören.
Thomas
Schuricht, Teamchef, Marko Werner, Cheftechniker, Thomas Schönfelder,
Rennfahrer, v.l.n.r. |
Eine Strecke war schnell gefunden, die A49 von Kassel in Richtung
Marburg. Hier können problemlos 18jährige VW Golf GTI-Fahrer ihre
Wagen mit ihren Freunden und Freundinnen als Passagiere an Bord voll
ausfahren und wer mit seinem über 180 PS starken straßenzugelassenen
Superbike vom Schlag einer Honda Fireblade oder Kawasaki ZX-10R Lust
und Laune auf Speed hat, kann mal eben 298 km/h in den Asphalt
brennen. Ein Spaß, der aber auch auf allen anderen deutschen
Autobahnen ohne Speedlimit vollkommen legal ist.
Für Marko Werner
steht jedoch fest: "Eine Vollgasfahrt während des normalen
Straßenverkehrs kommt für uns nicht in Frage. Höchste Priorität hat
die Verkehrssicherheit und die lässt sich nur gewährleisten, wenn die
Autobahn von der Polizei kurzfristig für andere Verkehrsteilnehmer
gesperrt beziehungsweise abgesichert wird. Was wir bei unserem
Anliegen allerdings vollkommen unterschätzt haben, ist die Dauer eines
solchen Genehmigungsverfahrens."
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Danksagung
an Sponsoren und Föderer
Thomas
Schuricht, Marko Werner, Thomas Schönfelder,
v.l.n.r. |
Die Party im
Gasthaus vom Brauhaus Knallhütte, direkt an der A49 gelegen, wurde am
16. August 2009 dennoch zum vollen Erfolg. Das XXL-Racing Team bedankte
sich an diesem Sonntagnachmittag mit einer tollen Fete bei ihren Sponsoren und Förderer:
Dirk Fräger, Fräger
Gruppe, Hauptsponsor für die Feier in der Knallhütte
Jürgen Stappert, GTÜ Kfz-Sachverständiger, er
spendierte das Laverda 650-Formula-Fahrwerk
Roland Gaber, Solar Wave, Lieferant des Motors, der Steuerung, des
Ladegerät und
Know-how
Gerhard Soßdorf, FTZ Kassel, grenzenlose Unterstützung mit Raum und Zeit
Eugen Lippeke, FTZ Kassel, gute alte Connection
Martin Möscheid, FINE Mobile GmbH, Akku-Lieferant und ein guter Freund
Knut Seidel, Kassel Touristik, 5000 Euro Sponsorbeitrag
Georg Wolf, Kfz
Innung
Karsten Busch, MoWinNet
Egon Zierenberg, Lackiererei Kristall
Thorsten Schnell, Colour’s Design
Continental, Reifen
WP, Federelemente |
Jürgen Stappert,
Roland Gaber, Marko Werner, Thomas
Schönfelder, Gerhard Soßdorf,
Wilfried
Kasper, Thomas Schuricht, Knut Seidel, v.l.n.r |
Thomas Schuricht, Teamchef, Marko Werner,
Cheftechniker, Wilfried Kasper, DMV-Vertreter und
DMSB FA Sportwart, Thomas Schönfelder, Rennfahrer, v.l.n.r.
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und Thomas Schuricht betont: "In
einer Zeit, wo Politiker und Verantwortliche händeringend nach
Innovation rufen und sich für den Standort Deutschland stark machen,
ist es für uns nicht nur selbstverständlich, sondern auch Pflicht der
Welt zu zeigen, dass ein von deutschen Technikern entwickeltes
Elektromotorrad nicht nur im Rennsport erfolgreich und dazu auch noch
voll alltagstauglich ist, sondern mit 240 km/h auch eine
Weltrekordmarke setzen kann."
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Info:
www.xxlracing.de |
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