Mobilität und Umwelt

Quelle: XXL-Racing

TTX Grand Prix 12. Juni 2009 Isle of Man

Starker Stromer

Seit 20 Jahren wieder ein Deutscher auf dem Podium:
Thomas Schönfelder wurde Zweiter beim TTXGP

TTXGP Isle of Man 2009
Thomas Schönfelder auf dem Weg zum zweiten Platz

Die "TT" ist Legende, berühmt aber auch berüchtigt. Rund 60 km ist der Mountain Course lang. Die Strecke führt über Landstrassen, vorbei an Wiesen, Steinmauern, Zäunen, Wälder und durchquert Ortschaften. Und genau dafür ist die Tourist Trophy auf der Isle of Man in der Irischen See so beliebt, aber auch für die Rennfahrer eine gewaltige Herausforderung. Die TT ist das schnellste Motorradrennen der Welt. Es werden Durchschnittsgeschwindigkeiten von weit über 200 km/h erreicht. Gut 220 PS leisten die WM-Superbike-Motorräder und sind 325 km/h schnell. 

Erstmalig fand das Rennen Anno 1907, also vor 102 Jahren, statt. Thomas Schönfelder aus Kassel startete dieses Jahr bereits zum siebten Mal in der Klasse Superbike und Superstock, in diesem Jahr mit seiner Suzuki GSXR-1000. Mit seinem bewährten Motorrad fuhr er auf den beachtlichen 39sten bzw. 40sten Platz des 85 Mann starken Fahrerfeldes und wurde somit bester Deutscher.
 

Aber es sollte noch besser kommen

 

Aus einer elektrisierenden Idee wurde der zweite Platz beim 1. TTX Grand Prix auf der Isle of Man.
Thomas Schönfelder, Rennfahrer, Marko Werner, Cheftechniker, Thomas Schuricht, Teamchef.

Seit diesem Jahr gibt es eine neue Rennklasse auf dem traditionsreichen Straßenkurs. Der TTXGP: hierbei handelt es sich um das erste internationale Rennen mit CO2 freien Antrieben. Alle 16 angereisten Teams hatten in ihren Elektromotorrädern riesige Batterien um sich der Herausforderung über die 60 km lange anspruchsvolle und älteste Straßenrennstrecke der Welt zu stellen.
Erst im November 2008 fand sich das XXL-Racing-Team um ein konkurrenzfähiges Motorrad aufzubauen. Der Teamchef Thomas Schuricht hatte bereits in der Vergangenheit viel Erfahrung mit Elektrorennfahrzeugen, Marko Werner als Elektrotechniker für Hochspannungstechnik ein sehr erfahrener Mann im Bereich elektrischer Antriebe und der Fahrer Thomas Schönfelder mit enormer Erfahrung im Bereich Motorradrennsport und Fahrwerkstechnik, bauten das Motorrad basierend auf einer Laverda 650 Formula auf.
Der von Roland Gaber zur Verfügung gestellte Drehstrommotor mit Steuereinheit leistet im eingesetztem Motorrad über 60 PS. Die benötigten Lithium-Akkus sind so verdrahtet, dass über 300 V Gleichspannung an Bord sind. Mit diesem in Rekordzeit von sechs Monaten aufgebautem Motorrad stellte sich das Team den internationalen Wettbewerbern aus USA, England, Österreich und Indien.

Präsentation des Elektro-Renners bei verschieden Motorrad-Messen im Frühjahr 2009.
Marko Werner, Thomas Schönfelder, Thomas Schuricht.

Bereits im Training gab es einige Ausfälle und Probleme bei verschiedenen Teams. Das XXL-Racing -Team aus Kassel mit der bestens vorbereiteten Maschine blieb aber von Problemen verschont. Bereits im ersten Zeittraining fuhr Schönfelder die 5. schnellste Zeit. Im 2. Zeittraining lief es noch besser: 4. schnellste Zeit mit 30 min und somit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 km/h, knapp hinter dem an 2. und 3. Position liegendem Brammo Team aus Amerika. Nur das englisch/indische Agni Team war noch schneller. Im Rennen am 12.06.09 lief es für Thomas Schönfelder noch besser. Nach 29 Minuten und 4 Sekunden kam der Kasseler Strom-Racer als 2. nach dem Sieger Rob Barber vom Team Agni durch das Ziel. Als Dritter kam Brammo vor dem Mission One Team, beide  aus den USA, über die Ziellinie.

Somit hat die neue Antriebstechnologie - fahren mit Strom - bei ihrem ersten internationalen Debüt auf der TT ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Weitere Infos unter:
www.xxlracing.de

www.ttxgp.com

www.iomtt.com

Text-Archiv: Mobilität und Umwelt