Vor fünf Jahren setzte der X Prize Wettbewerb
mit 10 Millionen US-Dollar Preisgeld den Startschuss zu einer privaten
Raumfahrtindustrie. Der Raumschiffpionier Burt Rutan gewann das
Preisgeld mit dem ersten privat entwickelten und vom Ex-Microsoft Mann
Paul Allen privat finanzierten Raumschiff „Spaceship One“. Der
Progressive Automotive X Prize soll nun der etablierten Autoindustrie,
aber auch alternativen Entwicklern den Raketenschub in Sachen „Auto der
Zukunft“ verleihen. Der Wettbewerb für hoch effiziente Fahrzeuge setzt
den Schwerpunkt auf Serientauglichkeit, denn die X Prize Foundation will
eine neue Fahrzeuggeneration inspirieren. Nach verschieden Fahrprüfungen
werden in zwei Klassen, der industrienahen und der alternativen Klasse,
im September 2010 die Sieger gekürt.
Damit der Wettbewerb heute schon alltagstaugliche Fahrzeuge
hervorbringt, werden unter anderem strenge Anforderungen an
Geschwindigkeit, Reichweite, Komfort aber auch Sicherheit und Verbrauch
gestellt. So müssen die Teilnehmer mit der Energie von umgerechnet ca.
2,35 l Treibstoff ganze 100 km weit fahren können. Das Team TW4XP nimmt
in der alternativen Klasse „side by side“ teil, in der es derzeit noch
15 Mitbewerber gibt, unter anderem den Aptera aus Kalifornien.
Ein niedriger Energieverbrauch resultiert aus einem effizienten Antrieb,
aber auch aus einer leichten Konstruktion. Das hessische Team TW4XP (Three
Wheeler for X Prize) setzt auf eine Kombination dieser beiden
Erfolgsfaktoren. Das dreirädrige Fahrzeug, das weniger ein Auto, sondern
eine gänzlich neue Fahrzeugklasse definiert, setzt auf einen
Elektroantrieb verbunden mit einer auf Gewicht optimierten Konstruktion.
„Wenn wir erfolgreich frischen Wind in den Markt bringen wollen, müssen
wir mit vielen Dingen brechen, die wir vielleicht seit klein auf mit
einem Auto verbinden“, so Barbara Wilms, Sprecherin des Team TW4XP.
"Mobilität muss im Alltag funktionieren und sollte uns ein gutes Gefühl
geben. Wenn etwas anders aussieht, als beim normalen Auto, so kann das
gut sein. Es ist Zeit, dass das Wort Fahrspaß neu definiert wird."
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Das Fahrzeug mit dem vorläufigen Projektnamen TW4XP hebt sich auch
optisch hervor. Drei Räder reichen dem Zweisitzer, eingestiegen wird
durch eine zentrale Haube, die sich nach oben öffnet. Das Team hat sich
von einem Fahrzeug inspirieren lassen, dass es heute schon in Kleinserie
gibt. Das TWIKE der FINE Mobile GmbH steht Modell für einige
Grundeigenschaften des TW4XP. Dennoch wird das TW4XP-Fahrzeug von Grund
auf neu konstruiert und auf eine im Vergleich zum Twike hohe Stückzahl
von 10.000 ausgelegt.
Ende 2010, nach der Teilnahme am Progressive Automotive X Prize, wird
das seriennahe Rennfahrzeug für die Produktion finalisiert. |