Mobilität
und Umwelt |
QuantyaparX
Unna
Die Leisetreter
Offroad-Sportler haben keinen leichten Stand. Umweltschützer,
Politiker und Anwohner machen immer öfters gegen die Stollenreiter
mobil.
Die Gründe sind fast immer die gleichen: Lärm, Gestank und
Abgasbelästigung.
Das könnte sich jetzt grundlegend ändern. Die Quantya Track ist nämlich
ein
Elektro-Crosser. Leise und sauber, aber trotzdem enorm sportlich.
Plätze zum Austoben gibt es inzwischen auch schon. Zum Beispiel der
QuantyaparX
von Oliver Raukohl
in Unna.
Text&Fotos: Winni Scheibe |
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Motorradfahrer sind gemeinhin ein geselliges Volk.
Wenn sie sich auf Tour unterwegs begegnen, heben sie die Hand zum Gruß.
Bei den Biker-Treffs stehen sie zusammen und "reden Benzin". Das sind
die Expertengespräche über Speed, Power, Set-up, Wheelies und Stoppies.
Außenstehende verstehen dann meist nur Bahnhof. Bei diesen
Konversationen hagelt es nämlich nur so von Fachbegriffen, eingebettet
in die abenteuerlichsten Erlebnisse. Mit offenen Mündern werden diesen
Geschichten gelauscht. Erlaubt ist dabei alles, nur maßlose
Übertreibungen werden übelgenommen. Und trotzdem kommt es immer wieder
vor. Wenn zum Beispiel einer etwas von einem Offroad-Gelände mitten in
einem Wohngebiet erzählt. Dann ist es mit dem Spaß vorbei, vereimern
kann man sich schließlich auch selbst. |
QuantyaparX
Unna
Die Blätter rascheln,
dazwischen Vogelgezwischere,
nur der Straßenverkehr ist lauter
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Die Adresse ist einfach zu finden. Vom Flughafen
Dortmund ein paar Kilometer in Richtung Kamen bis in die Dortmunder
Straße 92-94. Zwischen einem Industriegebiet rechterhand und einer
Wohnsiedlung links liegt gleich an der Straße das QuantyaparX.
Das ist
das Offroad-Gelände von Oliver Raukohl, seines Zeichen
Quantya-Vertragshändler im Großraum Ruhrgebiet. Quantya? Wie bitte? Noch
nie gehört? Auch kein Wunder. Es gibt auch nichts zu hören. Außer wenn
die Antriebskette nicht vorschriftsmäßig geschmiert ist, dann rasseln
die trockenen Kettenglieder ein wenig. Die Quantya ist nämlich ein
Offroad-Bike mit Elektromotor. Summt wie ein Föhn, macht wirklich keinen
Lärm, stinkt nicht und ist trotzdem ein echter Motorcrosser. Der Hüpfer
drückt 92 kg auf die Waage, als Leistung wird 12 kW angegeben. Je nach
Fahrweise lässt sich bis zu 60 Minuten durchs Gelände wühlen. Dann muss
der Stromer für gut zwei Stunden an die Steckdose, das kostet 40 Cent.
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Gleich fünf Quantya Tracker und drei OSET-Kinder
E-Motorräder stehen im Paddock. Der Parcours ist übersichtlich, es gibt
Anlieger und Sprunghügel, es ist fast so wie auf einer richtigen
Motor-Cross Strecke, nur eben alles etwas kleiner. Zum Austoben ist aber
genügend Platz da. |
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Die Nachfrage ist ganz unterschiedlich. Mal kommt
nur ein Interessent, mal sind es zwei, fünf oder acht oder wie heute ein
Gruppe mit vier ambitionierten Cross-Fahrern", lässt Oliver Raukohl
wissen. Bevor es allerdings losgeht, erfolgt eine Fahrerbesprechung.
Offroad-Experte Raukohl verrät
die Handhabung: "Die Bremsen sind so wie bei fast allen Rollern. Mit dem
rechten Handhebel wird das Vorderrad und mit dem linken Handhebel das
Hinterrad gebremst. Der Gasgriff ist wie gewohnt rechts am Lenker, der
Zündschüssel sitzt neben dem Tacho. Von geläufigen Bezeichnungen sollten
wir uns bei der Quantya allerdings verabschieden. Der Zündschlüssel ist
eigentlich ein Stromschalter mit ein-aus oder on-off Stellung, so wie
der Knipser am Föhn. Auch die Bezeichnung Gasgriff stimmt eigentlich
nicht mehr. Ein Elektromotor bekommt ja kein Gas, sondern Strom. Und
deswegen ist genau genommen der Gasgriff ein Potentiometer. Solche
Potentiometer kennen wir von Dimmerlampen, runtergedreht ist das Licht
aus, beim Hochdrehen wird die Lampe immer heller. Und genau das macht
der Potentiometer am Elektro-Bike. Je weiter der Fahrer den Griff
aufdreht, um so schneller fährt die Quantya." |
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Aufmerksam hören die Stollenreiter zu, es sind
allerdings "Hobby-Profis", denen keiner mehr etwas übers Offroad-Fahren
zu erzählen braucht. Sie wollen auf die Strecke und sie genießen es.
Gekonnt bügeln sie um die Kehren, legen ordentliche Sprünge hin, Offroad
fahren pur. Und doch anders. Fast schon unheimlich, so ganz ohne Sound.
Auch die Bedienung ist anders, kein Kuppeln, kein Schalten, die Quantya
fährt sich kinderleicht wie ein Automatik-Mobil. Ins Schwitzen kommen
die Tester dennoch, sie geben alles, quetschen dem kleinen Crosser das
letzte Kilowatt aus den Wicklungen. Erst als sie die Batterien
leergenudelt haben, ist für sie der Spaß vorbei.
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Anfänger, aber auch Crossfahrer, die noch
etwas dazu lernen möchten, sind bei uns ebenfalls gut aufgehoben.
Wir gehen individuell auf die Wünsche unserer Kunden ein und bieten
auch entsprechende Lehrgänge an", betont Oliver Raukohl
ausdrücklich.
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Oliver Raukohl |
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Und was kostet das Erlebnis? Nun, 10 Minuten
Fahrzeit gibt es für 10,00 Euro, wer 30 Minuten durchs Gelände prescht
bezahlt 25,00 Euro und ein kompletter Offroad-Lehrgang kostet 99,00
Euro. Den ganzen QuantyaparX
Unna inkl. vier Bikes und Ausrüstung gibt es für 399,00 Euro (Dieses
Angebot gilt für bis zu 8 Teilnehmer). Alles weitere in Absprache. |
Kontakt
QuantyaparX
Unna
Oliver Raukohl
Dortmunder Str. 92-94
59427 Unna
CALL: 01520-2944721
www.mx-friends.de
Freitag von 16 - 20 Uhr
Samstag von 12 - 18 Uhr
Sonntag von 12 - 18 Uhr
Jederzeit nach telefonischer Absprache
Stand: Oktober 2009 |
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