"Meister Proper"
Sollen Chrom,- Alu- und Lackteile glänzen, müssen
sie
regelmäßig gewienert werden. Im Fachhandel werden für jeden
Zweck
Mittelchen angeboten. Mit wenig Kosten können "Putzteufel"
ihr Bike in frischen Glanz versetzen.
Text&Fotos: Winni Scheibe
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Beim Thema "Putzen" scheiden sich die
Geister oft in zwei Lager. Die einen betrachten ihr Vehikel in erster
Linie als "Fahrzeug", die anderen darüberhinaus auch noch als
"Putzzeug". Die erste Gruppe stört es überhaupt nicht, wenn
das Bike mal etwas schmuddelig ist. Dagegen ist für die andere Fraktion
ein eingedrecktes Motorrad unvorstellbar. Im Freundeskreis sind sie als
Putzteufel verschrien, kennen die besten Polier- und Pflegemittel und
bevor es zu einer Ausfahrt losgeht, wird schnell noch mal übergewischt.
In Grunde sind diese Sauberkeitsfanatiker bestraft. Besonders dann, wenn
sie mal in einen ordentlichen Regenschauer kommen. Eben mal an die
Tankstelle fahren und mit einem Dampfstrahler den Dreck abspritzen, gibt
es für sie nicht. In diesem Fall ist Großreinemachen angesagt. Denn
Putzen und Putzen ist bekanntlich zweierlei.
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Motorradwäsche bitte nur am
Stellplatz mit Ölabscheider!
"Großer Waschtag"
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Womit wir schon beim ersten Kapitel sind: der großen
Wäsche. Ist man mit dem bis zum i-Pünktchen gewienerten Vehikel durch
Regen gefahren, ist der Glanz hin. Kühlrippen und Auspuffkrümmer
kleben vor Dreck. Aber auch Felgen und Lackteile sind verschmiert.
Bereits jetzt schon mit Lack,- Chrom- oder Alupolitur die Putzaktion zu
beginnen, sollte tunlichst unterlassen werden. Schmierränder und
Kratzer wären die Folge. Der Straßenschmutz muss zunächst gründlich
abgewaschen werden. Für die hartnäckigen Schmutzstellen braucht man
Motorreiniger, einen Pinsel oder eine Bürste, um damit den Dreck zu
lösen, einen Eimer mit Shampoowasser mit Schwamm und natürlich einen
Stellplatz mit Ölabscheider! Da die wenigsten solch einen Ölabscheider
vor der Haustür haben, sollte die Wäsche grundsätzlich nur in
Waschanlagen erfolgen!
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"Putzzeugs"
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Ist das Triebwerk gut abgekühlt, werden die
verkrusteten Stellen mit dem Reiniger eingesprüht. Bei Anwendung dieses
Reinigers ist aber zur Vorsicht geraten. Oft ist die Wirkung so stark,
dass die hochglanzpolierten Aluteile, schon kurz nachdem der Reiniger
aufgesprüht wurde, blind werden. Wer sich durch eine
"Langzeiteinwirkung" die mühselige Schrubberei sparen will,
muss nach dem Abspritzen mit unansehnlichen Rändern oder Flecken auf
den polierten Alugehäusen rechnen, die erst nach einer intensiven
Politur wieder wegzubringen sind. Aber auch Zierstreifen, Aufkleber und
Kunststoffteile können sehr empfindlich auf diese Motor- oder
Schnellreiniger reagieren. Daher sollten nur verschmutzte Motorteile
eingesprüht werden. Falls der Dreck durch die Motorwärme richtig
festgebacken ist, wird zum besseren Lösen der Kruste die
Reinigungsflüssigkeit mit einem Pinsel oder einer Bürste gut
eingerieben. Nach ein bis drei Minuten sollte der Reiniger mit einem
Wasserstrahl abgespritzt werden. Zwar verfügen mittlerweile fast alle
Tankstellen über einen Dampfstrahler, doch mit diesem Reinigungsgerät
kann man mehr Schaden anrichten als einem lieb ist. Der starke
Wasserstrahl kann in Steuerkopf-, Schwingen- und Radlager eindringen und
so für vorzeitigen Verschleiß sorgen. Aber auch Lackschäden sind
vielfach die Folge nach einer Reinigungsaktion per Dampfstrahler.
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Schrubberei mit Reiniger und Bürste |
Frischer Glanz mit "Ako Pads" |
Wer auf den Einsatz von Reinigungskonzentraten
verzichten möchte, kann die hartnäckigen Schmutzstellen und Ecken aber
auch mit "AKO PADS" säubern. Die beste Reinigungswirkung lässt sich mit der verseiften Stahlwatte erreichen, wenn man das
Putzkissen mit warmem Wasser angefeuchtet hat. Die Kokosseife ist
fettlösend, und mit der gut formbaren Stahlwatte lassen sich selbst
versteckte Kanten pikobello sauber bekommen. Nachdem alles gründlich
abgerubbelt ist, wird mit klarem Wasser nachgespült.
Nach dieser Vorreinigung wird nun das gesamte
Fahrzeug von oben bis unten mit warmem - wenn vorhanden - Shampoowasser
abgewaschen und zum Schluss mit klarem Wasser abgespritzt. Ob das
Fahrzeug nach der Wäsche mit einem Ledertuch, weichem Putzlappen oder
mit Pressluft getrocknet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Bei der
Heimfahrt sollte man aber unbedingt daran denken, dass die Bremsen
trockengefahren werden müssen! Ist das Fahrzeug restlos abgetrocknet,
wird die weitere Putzaktion nun zu Haus erledigt.
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Lackteile polieren
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Wenden wir uns zuerst den Lackteilen zu.
Verkleidungsteile, Tank und Rahmen sind bei vielen Fahrzeugen mit einer
Lackschicht überzogen. Für die Pflege des Lackes empfiehlt sich
handelsübliches Hartwachs. Die Handhabung ist denkbar einfach und
leicht zu erledigen. Gleichmäßig wird das Hartwachs mit einem weichen
Leinentuch oder Polierwatte aufgetragen und kreisförmig verrieben.
Diese Arbeit sollte nicht in der prallen Sonne oder auf heißen
Lackflächen erfolgen.
Ist das Wachs angetrocknet, erkennbar am matten
Aussehen, wird die Fläche mit Watte oder einem weichen Tuch auf
Hochglanz poliert. Eine mit Hartwachs versiegelte Fläche schützt den
Lack vor Witterungseinflüssen und lässt Schmutz- und Regenwasser
abperlen.
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Alu- und Chromteile polieren
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Als "Geheimtipp" für alle Chrom- aber auch
Aluteile gilt unter den Edel-Putzteufeln "Never-Dull" und
"Autosol". Beide Putzmittel verfügen über hervorragende
Reinigungswirkung, ohne Kratzspuren auf dem Chrom zu hinterlassen.
"Never-Dull" ist eine Metall-Hochglanz-Polierwatte, die
bereits mit einer Polierflüssigkeit durchtränkt ist. Nachdem man etwas
Polierwatte aus der Dose genommen hat, muss diese wieder fest
verschlossen werden, da sonst die restliche Watte mit der Zeit
austrocknet und so ihre Reinigungswirkung verliert.
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Mit der Watte werden nun Auspuffkrümmer, Endrohre,
Schutzbleche, Stahlfelgen und alle weiteren Chromteile - ähnlich wie
beim Polieren - gleichmäßig eingerieben. Stark verschmutzte Stellen,
Flugrost, Teer, festgebranntes Motoröl und Kettenfett lassen sich mit
kräftigem Reiben lösen. Nach wenigen Minuten werden die Flächen matt
und können nun mit einem weichen Lappen nachpoliert werden.
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Ein Chromputzmittel "erster Sorte" ist
"Autosol". Besonders, wenn der Chrom bereits Roststellen
zeigt, lässt sich die Chromfläche mit "Autosol" wieder auf
Hochglanz bringen. Die Paste wird mit einem Tuch aufgetragen und je
nachdem, wie weit der Chrom seinen Glanz verloren hat, wird das
Poliermittel auf der Fläche kräftig verrieben. Deutlich spürt man
beim Aufpolieren, wie der Chrom immer glatter wird. Zum Nachpolieren
empfiehlt es sich, die Paste antrocknen zu lassen und erst dann mit
einem weichen Tuch die Chromfläche abzureiben. Werden Lack- und
Chromflächen regelmäßig gepflegt, braucht man sie natürlich nicht so
nachhaltig polieren. Ein leichtes Nachreiben genügt, die Flächen sind
konserviert und strahlen wie neu.
Hochglanzpolierte Aluteile benötigen dagegen
bedeutend mehr Pflege. Sollen diese Flächen ständig "wie
verchromt spiegeln", müssen sie regelmäßig gewienert werden.
Hierfür gibt es seit neuestem einen weiteren "Geheimtipp". Das
Team Metisse bietet die Alu-Hochglanz Politur "Diamant" an.
Dieses flüssige Wundermittel ist in einer Mehrweg-Pfandflasche
abgefüllt und vollbringt in der Tat glänzenden Erfolg. Genau wie mit
den bereits beschriebenen Polituren wird "Diamant" mit einem
weichen Tuch auf die Fläche aufgetragen und kräftig verrieben. Gleich
im Anschluss daran wird mit einem sauberen Tuch die Fläche blank
poliert.
Aber nicht nur "Diamant" eignet sich für
das Aufpolieren von Aluflächen. Auch "Autosol" und "Never-Dull",
um hier nur die empfohlenen zu nennen, sind natürlich gute
Alu-Glanzmittel.
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Glanz für Kunststoffteile
Hat man sein Fahrzeug gründlich geputzt, sollte man
die Pflege der Kunststoff-, Gummi- und Lederteile nicht vergessen. Für
diese Kosmetik ist "ARMOR All" hervorragend geeignet. Die
Pflegemilch wird einfach auf die Oberfläche gesprüht und gleichmäßig
mit einem Leinentuch verrieben. Soll die Fläche einen guten Glanz
bekommen, wird sie nach einigen Stunden nachpoliert.
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Zum
Schluss unserer Putztipps soll noch ein Pflege-
und Glanzmittel aus der Spraydose empfohlen werden. Castrol 4-in-1
Spray-Oil ohne FCKW im Treibmittel ist wahrlich ein Alleskönner. Dieses
Spray reinigt und konserviert. Mit ihm lassen sich Lack,- Chrom,- Alu,
und Kunststoffteile zum Glänzen bringen. Der Spray löst Rost, schmiert
Hebel, Gelenke und Bowdenzüge und verdrängt Feuchtigkeit in
elektrischen Verbindungen.
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Je nach Fleiß kann diese Putzaktion spielend einen
Tag dauern. Dafür steht das geliebte Bike nun im frischen Glanz da, und
das Auge fährt ja schließlich mit.
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