Technik |
"Sitzmöbel" Auch Motorradsitzbänke
gehen mal kaputt. Eingerissene Nähte, Text&Fotos: Winni Scheibe |
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Autofahrer haben es im Vergleich zu uns Bikern bedeutend besser. Nicht nur, dass sie ein "Dach über dem Kopf" haben, auch die Sitzmöbel lassen sich auf die jeweilige Körpergröße einstellen. Biker oder Bikerinnen, ganz gleich wie groß sie sind, müssen sich - bis auf wenige Ausnahmen - mit der vom Werk festgelegten Sitzposition abfinden. Oft sind es nur wenige Zentimeter, die eine Sitzbank flacher sein müsste, damit die Füße sicher den Asphalt erreichen. Eine Motorradbank war und ist bis heute immer noch ein Kompromiss. Man hat sich gefälligst mit ihr abzufinden. |
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Dabei ist es gar nicht
mal so teuer, eine Bank individuell abzuändern. Mit etwas mehr oder
weniger Polsterung lässt sich bereits viel erreichen. Auch
verschlissene oder ramponierte Sitzbänke können für relativ wenig
Geld wieder auf Vordermann gebracht werden. |
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Sitzbänke sind fast "wartungsfrei" und brauchen bei der regelmäßigen TÜV-Untersuchung keine "Mindest-Polsterhöhe" aufweisen. Gegen das Auf- oder Abpostern hat auch niemand etwas. Beschädigte Sitzbänke sind ebenfalls Privatsache, allerdings eine unschöne. Ein eingerissener Sitzbezug lässt im Regen die Polsterung wie einen Schwamm voll saugen. Aber auch ein durchgesessener Schaumstoff kann dem Biker schon nach wenigen Kilometern die Fahrfreude verderben. Wer sich mit diesem Manko nicht abfinden will, muss sich nun doch mit dem ansonsten so zuverlässigen Bauteil auseinandersetzen. |
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Ist der Sitzbezug nur wenig eingerissen, lässt sich dieses Loch zwar meist von außen schnell wieder zukleben. Auch aufgerissene Nähte kann man mit Klebstoff dicht kriegen. Doch diese Reparatur wird immer nur ein Notbehelf sein. Schon nach kurzer Zeit reißt diese Stelle wieder ein, und die Kleberei oder Flickerei fängt von vorne an. Ganz abgesehen davon, dass dieser Bezug immer schäbig aussehen wird. |
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Echte
Sitzbank-Spezialisten sind Georg und Harald Thiele. Seit Anfang der 80er Jahre sind sie im Fach. Immer wieder bekommen sie Bänke in ihren
Betrieb, an denen sich Hobbybastler schon ausgiebig versucht haben.
"Wenn zum Beispiel die Sitzhöhe nicht passt", plaudert Harald
Thiele aus dem Nähkästchen, "versuchen viele die
Schaumstoff-Polsterung mit einem scharfen Brotmesser auseinander zuschneiden. Das funktioniert natürlich selten so einfach,
wie man sich das vorstellt, und diesen zerfisselten Schaumstoff können
wir auch nur noch wegschmeißen. Aber manch einer bekommt es doch hin
und bezieht die Bank einwandfrei, doch mit der Zeit löst sich dann der
Bezug ab. Handwerklich hat er alles richtig gemacht, nur bei der Wahl
des Klebstoffes lag er daneben. Es gibt nämlich nur wenig Klebstoffe,
die sich dauerhaft mit dem Kunstlederbezug und dem Unterbau aus Metall
oder Kunststoff vertragen. Als wir uns vor Jahren auf die Reparatur und
Herstellung von Sitzbänken spezialisierten, haben wir zunächst auch
viel Lehrgeld bezahlen müssen", fährt er fort, "bei der
Reparatur der Sitzbank sollte der Motorradfahrer nicht sparen, zumal
sich die Kosten echt in Grenzen halten." |
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Im
Allgemeinen sind fast
alle Bezüge aus Kunstleder hergestellt. Dieses Material benötigt nur
wenig Pflege. In jedem Schuhladen oder Kaufhaus gibt es Reinigungs- und
Imprägniermittel, mit dem regelmäßig die Sitzbank "in die
Mache" genommen werden sollte. Ist der Bezug aus echtem Leder, gilt
hier die gleiche Pflege wie für die Lederkombi. Zuerst wird die
Oberfläche mit Lederseife ordentlich gereinigt und anschließend gut
eingefettet. |
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Adresse: GTS-Spezialmotorradsitzbänke Kasseler Str. 5 34317 Habichtswald-Ehlen Tel.: 05606 98 15 www.gts-seats.de |