Touristik


Münch-Sonderausstellung und vieles mehr bei der
700-Jahr-Feier in Wetterburg


Lebendige Zeitreise
01. - 02. Juli 2006

Veranstaltungen mit und um Motorräder gibt es
inzwischen quer durch Deutschland fast an jeder Ecke.
Die Verknüpfung mit einem rustikalen Dorffest ist vielleicht
nicht die Regel; bei den gut 6000 Besuchern der 700-Jahr-Feier
in Wetterburg kam die Bike-Parade dafür prächtig an.

Text: Brigitte Haide
Fotos: Fromm, Neubert, Verjans, Scheibe, Archiv-Wetterburg



Landsknechte Wetterburg:
Dieter Fröhlich, Bert Van Wontergham, Heinz-Martin Brühmann, Jörg Becker (v.l.n.r.)

(Foto: Winni Scheibe)


Empfang:
Wetterburger Ortsstein
(Foto: Manfred Neubert)


Feiern ist In. Und das ganz gleich, ob WM-Großveranstaltung, Schützenfest oder bei der 700-Jahr-Feier im 900-Seelen-Ort Wetterburg am Twistesee. Das äußerst rege Organisationsteam hatte sich bei der Ausrichtung der rund 50 Darbietungen etliches einfallen lassen. Für das erste Juliwochenende 2006 verwandelte sich das für den Verkehr gesperrte Wetterburg dann in ein lebendiges Museumsdorf, in dem Gebräuche, Sitten und Handwerk wie einst dargestellt wurden.



Wahrzeichen:
Die Wetterburg in Wetterburg
(Foto: Archiv-Wetterburg, ein Bild aus den 60er Jahren)



Leibgarde:
Heute beherbergt die Wetterburg ein Erlebnis-Restaurant und Wirtshaus,
Restaurantbesitzer und Chefkoch Jürgen Tepel (Mitte) mit seiner Wachmannschaft 
(Foto: Winni Scheibe)

Aber längst nicht genug. Manfred Waikinat, einer der unermüdlichen Organisatoren, kam mit dem Wetterburger Reise- und Motorradjournalisten Winni Scheibe auf die Idee, eine Motorradausstellung mit dem Titel "Heiße Öfen - Gestern und Heute" auf die Räder zu stellen. Und weil Winni Scheibe zu den ausgewiesenen Münch-Kennern zählt, waren die Highlights schnell gefunden. Bernd Gehrken aus Bremen kam mit seinen beiden Münch-4 TTS und TTS-E, DBH aus Lüneburg stellte einen Münch-4 Schnittmotor zur Verfügung, Thomas Petsch aus Würzburg, Hersteller der sündhaft teuren Münch Mammut 2000 steuerte eine von nur 15 gebauten Maschinen sowie eine klassische Münch-4 TTS-E bei und Peter Kleine aus Bad Arolsen rollte mit seinem picobello restaurierten NSU Prinz TT auf das Gelände. 


Motor-Radler:
Manfred Waikinat und Autorin Brigitte Haide
(Foto: Winni Scheibe)



Münch-Parade:
Die beiden Münch-4 Maschinen links im Bild gehören Bernd Gehrken,
die Münch-4 TTS-E 1200 und Münch Mammut 2000 rechts im Bild
stellte  Thomas Petsch zur Verfügung
(Foto: Wolfgang Fromm)


Durchblick:
Der Münch-4 Schnittmotor stammt von DBH aus Lüneburg
(Foto: Wolfgang Fromm)



Seltenheit:
Von der Münch Mammut 2000 gibt es nur 15 Exemplare,
rechts daneben eine klassische Münch-4 TTS-E 1200,
beide Maschinen gehören Thomas Petsch
(Foto: Wolfgang Fromm)



Superbike:
Münch Mammut 2000
Der 260 PS Asphaltbrenner war die Attraktion der Münch-Sondershow,
hinten links im Bild Münch-Experte Bernd Gehrken
(Foto: Wolfgang Fromm)


Die Mammut:
Münch-4 TTS-E 1200
(Foto: Wolfgang Fromm)


Die Über-Mammut:
Münch Mammut 2000
(Foto: Wolfgang Fromm)



Security:
Landsknecht Hörny bewacht den Münch-4 Schnittmotor

(Foto: Winni Scheibe)


Sportwagen:
Der picobello restaurierte NSU Prinz TT gehört Peter Kleine

(Foto: Wolfgang Fromm)


NSU 100 PS Kraftwerk
(Foto: Wolfgang Fromm)



Marc Engelbracht kam mit Peter Kleine im NSU Prinz TT,
er darf auf der Münch-4 TTS-E Probesitzen
(Foto: Monika Verjans)


Mit dieser Auswahl ließ sich dem staunenden Publikum anschaulich Friedel Münchs Lebenswerk demonstrieren. Schließlich hatte der hessische Kfz-Meister vor genau 40 Jahren um den 1000er Vierzylinder-Automotor des NSU Prinz das erste Big Bike gebaut. Damals war dieses 55 PS starke Kraftrad die Sensation schlechthin und weil die Maschine auf den Betrachter so gewaltig wirkte, wurde sie fortan nur noch Mammut genannt. Nun wäre diese Gala aber nichts ohne Friedel Münch gewesen. Für den Samstag holte man den inzwischen 79-jährigen Motorradkonstrukteur mit seiner Frau nach Wetterburg. Abgerundet wurde das Aufgebot vom bekannten Kasseler F1 und Motorrad-GP Rennstreckensprecher Jochen "The Voice" Luck. Die beiden Motorradlegenden kennen sich fast 60 Jahre lang, damals war Friedel Münch noch aktiver Rennfahrer und Jochen Luck kommentierte den schnellen Horexpiloten aus der Wetterau Ende der 50er Jahre als Streckensprecher beim Rundstreckenrennen auf dem Schottenring.



Legenden:
Friedel Münch und Jochen Luck
(Foto: Wolfgang Fromm)



Anerkennung:
Für das große Engagement erhielt Manfred Waikinat von Winni Scheibe
ein von Ehrengast Friedel Münch handsigniertes Münch-Modell.
Ortsvorsteher Gerd Frese, Manfred Waikinat (Mitte), Winni Scheibe
(Foto: Wolfgang Fromm)


Trotz des respektablen Alters von über 80 Jahren, Jochen Luck besteht auf dieser Feststellung, klingt seine Stimme wie einst. Kraftvoll, fachkundig und mit Witz interviewte "The Voice" Friedel Münch. Das Publikum erfuhr aus erster Quelle, welche Heldentat der Bau der Mammut damals war. Für alle, die den Geschichtsverlauf noch genauer wissen wollten, wurde im Alten Gasthaus Busch der Kult-Film von Tobias Heilmann "Das Mammut kehrt zurück" gezeigt.



Jungbrunnen:
Leidenschaftlicher Biker und BMW Boxer-Fan Jochen Luck, über 80 Jahre alt, 
im Gespräch mit Brigitte Haide
(Foto: Winni Scheibe)


Neben der Münch-Parade ließen sich gut 40 weitere klassische und aktuelle Maschinen bestaunen


Biker-Parkplatz:
Rund 40 Motorräder in Reihe und Glied
(Foto: Wolfgang Fromm)



Custom-Yamaha von Fred Zarges
(Foto: Wolfgang Fromm)




Biker-Meile in der Burgstraße in Wetterburg
Wilfried Zarges, rechts,  im Gespräch mit einem Besucher
(Foto: Wolfgang Fromm)



Chopper "WOTAN" von Fred Kodlin
(Foto: Wolfgang Fromm)



BMW R63 aus dem Jahr 1927 von Karl-Wilhelm Gebhardt
(Foto: Wolfgang Fromm)


Harley-Davidson Road King von Manfred Neubert
(Foto: Manfred Neubert)



Fachgespräche:
Winni Scheibe, Jochen Luck, Modellbauer Alois Vandiken aus Willebadessen
(Foto: Wolfgang Fromm)


Neben der Münch-Parade ließen sich gut 40 weitere klassische und aktuelle Maschinen bestaunen. Die Zusammenstellung verlief quer durch alle Jahrgänge, von denen rund ein Dutzend von den motorradbegeisterten Wetterburgern selbst stammte. Die Typenvielfalt reichte von einer 500er Ardie aus dem Jahr 1928 über die legendäre BMW R69S von 1963 bis zum extravaganten Chopper aus der Customschmiede von Fred Kodlin aus Borken.


Die Wetterburger Feier war kein typisches Volksfest,
es war viel mehr - eine lebendige Zeitreise
durch 700 Jahre Ortsgeschichte.


Spendenübergabe:
Genau 3423 Euro Spendengelder ergab ein Benefizkonzert 
des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel in Wetterburg.
Dieser Betrag wurde an die "Aktion für behinderte Menschen Waldeck-Frakenberg e.V. " 
kurz vor der 700-Jahr-Feier übergeben. 
Gruppenbild mit den Landsknechte:
Jörg Becker, Heinz-Martin Brühmann, Dieter Fröhlich, Bert Van Wontergham (v.l.n.r.)
Wetterburger Ortsvorsteher Gerd Frese, Vereins-Geschäftsführer Lothar Ziehr,
Vereins-Pressesprecherin Alexandra Hasslinger, 
Bad Arolsener Bürgermeister Gerhard Schaller (v.l.n.r.)

(Foto: Winni Scheibe)



Eröffnung:
Ortsvorsteher Gerd Frese eröffnet die Bilder-Ausstellung "Alte Meister in der Wetterburg"
mit Gemälden von Hartwig "Hatti" Heine aus Canstein.
Gerd Frese, Wirt Jürgen Tepel, Hartwig "Hatti" Heine, Brigitte Haide (v.l.n.r.)
(Foto: Winni Scheibe)



Hartwig "Hatti" Heine und sein Meisterwerk eine 5 Meter breite und 3,60 Meter hohe 
Kopie von Rembrandts Nachtwache
(Foto: Jürgen Kummrow)




Handarbeit-Künstlerinen:
Sylvia Holthaus und Heidi Bläsing
(Foto: Winni Scheibe)

Direkt neben der Motorradausstellung präsentierten Sylvia Holthaus und Heidi Bläsing eine große Auswahl exklusiver Schmuck-Handarbeiten und gegenüber zeigte Irmtraud Massenkeil ihre mit viel Liebe und Herz gefertigte Seiden-Malerein. Der eine Familienteil blieb vor den Motorrädern stehen, man erinnerte sich an sein erstes Motorrad, aber auch an die Zeit mit der Kreidler Florett oder die wilden Jugendjahre mit der Honda CB 750. Erinnerungen von früher wurden wach, man fachsimpelte und immer wieder war zu hören: "weißt du noch...". Die anderen bestaunten derweil die Auslagen der benachbarten Stände, schauten sich Vorführungen traditioneller Handwerksarbeiten an oder stärkten sich mit frisch gebackenem Holzofenbrot, oder bei Kaffee und Kuchen. Der "Familienfrieden" war so gesichert.



Die Webergruppe Haine beim Flachs aufbereiten und weben
(Foto: Manfred Neubert)



Lanz Bulldog, Baujahr 1920, Leistung 12 PS 
Leihgabe: "Das lebendige Museum" Bad Wildungen-Odershausen 
Alfred Mohrmann, Marc Butterweck, Werner Otto, v.l.n.r.

(Foto: Manfred Neubert)



Buchmesse:
Verkaufsstand der Wetterburg-Chronik.
Im Gespräch Gernot Guhde Vorsitzender "das lebendige Museum" 
Bad Wildungen-Odershausen mit Buchautor Dieter Waßmuth.
(Foto: Manfred Neubert)

Das Buch zum Ort:
"700 Jahre Wetterburg"
Eine 400 Seiten Chronik in Wort und Bild 
von Dieter Waßwuth und Klaus-Dieter Kregelius
39,00 Euro, zu beziehen über Ortsvorsteher Gerd Frese mail@gerd-frese.de



Hoch auf dem Rad:
Ein Mitglied des Radsportvereins FSK Hof 
auf seinem historischem Hochrad
(Foto: Manfred Neubert)



Bimmelbahn:
Busso Hennecke aus Düsseldorf mit seinem Dampftraktor
(Foto: Manfred Neubert)



Fadenzieher:
Der Seilmacher Achim Lenz aus Haine
(Foto: Manfred Neubert)



HNA-Reporterin Monika Verjans:
Seit der 700-Jahr-Feier ist die engagierte Journalistin Münch-Fan 

(Foto: Manfred Neubert)



Altertümliche Handwerkskunst:
Silvia Huhn aus Haine beim Flachs brechen
(Foto: Manfred Neubert)



Groß Reinemachen:
Die fleißigen Wäscherinnen Vera Thiele, Yvonne und Ute Becker
v.l.n.r.
(Foto: Manfred Neubert)



Die Dampfkartoffel-Mannschaft:
 Rita Otto, Rita Neubert, Swenja Neubert, Heike Haas,  v.l.n.r.
(Foto: Manfred Neubert)



Spinnstube:
Inge Ridder, eine gelernte Weberin aus Berlin

(Foto: Manfred Neubert)



"Bellicum Montanum" aus Landau
(Foto: Manfred Neubert)



Oldtimerfreunde Medebach
(Foto: Manfred Neubert)



Landwirtschaftliche Modelle von Alois Vandiken aus Willebadessen
(Foto: Manfred Neubert)



"Holzwürmer Wetterburg"
Fabian Haase, Herwig Knipping, Axel Volkwein, v.l.n.r.
(Foto: Manfred Neubert)



"Alles Mäh"
Schafzuchtverein Bad Arolsen-Bühle

(Foto: Manfred Neubert)

...und Tschüss bis zur nächsten Feier...


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