USA Harley-Davidson Tour
"52 Grad"
Den Kultfilm "Easy
Rider" kennt eigentlich jeder. Über Kalifornien gibt es immer
etwas Neues zu erzählen und von einer Harley-Davidson Tour durch den
Westen
der USA träumt eigentlich auch jeder. Die populäre SPD Politikerin
und begeisterte Bikerin Ute Vogt hat sich mit Motorradfreunden
diesen Urlaubstraum erfüllt.
Text&Fotos: Winni Scheibe |
Erinnerungen an die "Golden Gate":
Ute Vogt in San Francisco
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Vorhersagen
haben es meist in sich. Besonders was das Wetter angeht. Sich jedoch
hinterher beschweren brauchte keiner. Schließlich wussten alle, worauf
sie sich eingelassen hatten. "Im Hochsommer fährt kein Mensch mit
dem Motorrad ins Death Valley", warnten erfahrene Globetrotter. Das
"Tal des Todes" wird nämlich dann seinem teuflischen Namen
mehr als gerecht, es ist dann unerträglich heiß in dieser
gottverlassenen Wüste. |
Backofen: Death Valley
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Zu Hause dachte ich noch, so warm wird es da drüben schon nicht
werden", erinnert sich Ute Vogt, parlamentarische Staatssekretärin
im Innenministerium, an die Wüstenetappe. "Ab Lone Pine, der
westlichen Zufahrt über die No.136 und die No.190 ins Death Valley, machten wir
bereits zum vierten Mal Halt. Von Hitze konnte längst keine Rede mehr
sein, es war brütend heiß. Weit und breit gab es keinen Schatten, wir
schwitzten wie in der Sauna und die Motorradsachen klebten wie frisch
geduscht am Leib. Wer so etwas noch nie miterlebt hat, kann sich kaum
vorstellen, wie einem diese hohen Temperaturen zusetzen können."
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Stopp im Death Valley:
Vom freundlichen Ranger
bekommen die durstigen Biker kühles Wasser
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Weg ins Death Valley
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Easy Rider pur: Ute Vogt auf einer
Harley-Davidson Heritage Springer
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Den anderen in der Reisegruppe ging es kaum besser. Ohne den Van mit
ausreichend kalten Getränken wäre mitten im Sommer der Biker-Trip ins
Death Valley allerdings unmöglich, ja sogar lebensgefährlich gewesen.
Vier Liter Flüssigkeit waren das Minimum, was jeder am Tag trinken
musste und dafür waren eben auch die vielen Pausen so wichtig. Ein
Erlebnis, das zusammenschweißte, aber auch die Erfahrung brachte, dass
ohne gewissenhafte Vorbereitung und ohne Begleitwagen von einer
Motorradtour in dieser Jahreszeit unbedingt abzuraten ist.
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"Easy-Rider-Tour":
Thomas Jäger, Albert Deß, Dr. Peter Struck, Ute Vogt, Bernd Lange, Klaus
Zobel,
Gary Sheppard, Tilo Ellwanger (hintere Reihe)
Dr. Hans Stelzl, Christina Bosch, Winni Scheibe, Prof. Dr. Wolfgang Zeh, Joachim
Steckel,
Hubert Kalb, Peter Körber
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Wegen den parlamentarischen Sommerferien war für die Teilnehmer
allerdings auch kein anderer Termin möglich. Sieben Abgeordnete und
Beamte aus dem Deutschen Bundestag sowie dem Europa-Parlament hatten
sich diese "Easy-Rider-Tour" vorgenommen. Allen vorweg
Verteidigungsminister Dr. Peter Struck, privat ein leidenschaftlicher
Motorradfahrer.
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Oase im Death Valley:
Furnace Creek
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Eine dreiviertel
Stunde nach dem letzten Stopp waren die Brutkasten-Strapazen vergessen.
Ausgepowert aber glücklich erreichte die tapfere Reisegruppe die
legendäre Furnace Creek Ranch mit vollklimatisierten Räumen und
Swimmingpool.
"Gleich beim Einchecken hatten wir erfahren, dass an diesem Tag das
Thermometer auf beachtliche 52 Grad Celsius im Schatten geklettert war.
Das war die zweithöchste, je im Death Valley gemessene Temperatur. Die
Abkühlung im 35 Grad warmen Poolwasser war dagegen fast schon eine
echte Erfrischung", schwärmt Ute Vogt von der Wüstenoase.
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52 Grad im Death Valley:
Dr. Peter Struck, Furnace Creek Managerin Sharon Sheppard, Ute
Vogt
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Eigentlich hatte Ranch-Managerin und gute Seele von Furnace Creek Sharon
Sheppard für ihre Gäste das typisch amerikanische "Bier und
Pizza-Dinner" im Freien geplant. Doch selbst am Abend war die Hitze
noch so drückend, dass man es vorzog, im Restaurant zu sitzen. Man
ließ den Wüstentrip Revue passieren, erzählte von den vielen
Eindrücken und war froh darüber, diese Hölle gemeistert zu haben.
Rückblickend wurde es der beeindruckendste, aber auch schönste Tag von
der gesamten Tour. Das lag einmal an den Erlebnissen während der
Tagesetappe, dem Abend in Furnace Creek sowie der unvergleichlichen,
großherzigen Gastfreundschaft von Sharon Sheppard.
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Vom "Tal des Todes" in die "Spielerhöllen" von
Las Vegas
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Mit 85,5 Metern u.d.M. ist "Badwater"
tiefster und heißester Punkt in Nordamerika
Bei fast 50 Grad im Schatten ist eine
open-air Dusche echt erfrischend
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Zum Muss einer Tour
durchs Death Valley gehört der Stopp bei Badwater. Dieser Visitorpoint
ist mit 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste und mit maximal
56,7 Grad Celsius auch der heißeste Punkt in Nordamerika. Beim
Gedanken, wie es wohl einst den Siedler-Trecks beim Durchqueren dieser
Hölle auf ihrem Weg ins gelobte Land Kalifornien ergangen war, konnte es einem aber
trotz glühender Hitze eiskalt den Rücken herunterlaufen.
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Klassische Kalifornien Tour:
Los Angeles - US-No.1 - San Francisco
Yosemite
Park - Death Valley - Las Vegas
Touristenmagnet in Los Angeles : "Venice Beach"
Direkt an der US-No.1: Pismo Beach
"Beach-Party" am Strand von
Pismo Beach
Weltberühmte Küstenstraße
US-No.1
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Direkt an der No.1 sonnen sich Seelöwen
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Postkartenblick: Golden Gate
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Serpentinenstraße in den Yosemite
Park
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Stopp im Yosemite Park
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Viele Eindrücke von Beginn unserer Tour lassen sich zu Hause gut
vermitteln. Bilder von der Millionenmetropole Los Angeles, der
berühmten Küstenstraße No.1, dem Postkartenblick auf die Golden Gate
Bridge, den Straßen von San Francisco und der Landschaft vom Yosemite
Park waren oft genug im Fernsehen oder Kino zu sehen. Das Death Valley
im Sommer ist jedoch einmalig. Dieses unvergleichbare Abenteuer lässt
sich weder durch Erinnerungsfotos noch durch Erzählen wiedergeben. Man
muss die bizarre Landschaft und die Affenhitze im Tal des Todes einfach
selbst erlebt haben", ist sich Ute Vogt sicher.
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Vom Death Valley nach Las Vegas gibts
kaum Tankstellen
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Über die No.190,
No.374 und No.160 führte die Reiseroute hinaus aus dem Death Valley
Nationalpark nach Las Vegas. Abseits viel befahrener Highways sind auf
diesen Nebenstrecken Ortschaften selten, das Tankstellennetz dünn und
schattige Plätze rar. Manche, der von außen ziemlich verkommenen
Trucker-Kneipen, in die man sich sonst alleine kaum hineintrauen würde,
wurden zu willkommenen Oasen. In den Spelunken war es dank Aircondition
erträglich kühl und auf die eiskalte Coca Cola hatte man sich schon
seit den letzten 50 Meilen gefreut. Man rieb sich die Augen und gleich
schossen einem bekannte Bilder aus amerikanischen Westernfilmen und
Krimiserien durch den Kopf. Die Wirklichkeit war keinen Deut anders. Die
Typen trugen verwaschene Jeans, Cowboystiefel und -hüte und tranken aus
riesigen Gläsern Eiswürfel gekühltes Bier. Berührungsängste gab es
keine. Unkompliziert kam man ins Gespräch und als bekannt wurde, dass
die Harley-Fahrer aus Deutschland stammten, war das Hallo um so
größer. Eine Situation wie im richtigen amerikanischen Leben.
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Irgendwie erinnerten mich diese Kneipen an meine Mopedzeit, als
ich zu den Motorradrennen auf den Hockenheimring gefahren bin,"
verrät die sympathische Pforzheimerin, die seit 1994 dem Deutschen
Bundestag angehört, und mit 39 Jahren als stellvertretende
Innenministerin eine steile politische Karriere vorweisen kann.
"Politische Ämter bedeuten aber nicht gleichzeitig auf private
Interessen verzichten zu müssen", betont Ute Vogt. "Bei Rock
am Ring gehöre ich seit Jahren zu den Stammgästen und aufs
Motorradfahren möchte ich in meiner Freizeit auch nicht verzichten.
Nachdem ich früher schon mal eine alte 600er BMW gefahren hatte, habe
ich mir vor zwei Jahren eine BMW R1150GS gekauft. Ich fahre Motorrad um
mir den Fahrtwind um die Ohren brausen zu lassen, aber auch zum
Entspannen und weil ich da meine Ruhe habe und mich unter dem Helm bei
uns auch keiner erkennt. Mit dem Motorrad ist es in der frischen Luft
wunderbar die Welt kennen zu lernen und trotzdem zügig vorwärts zu
kommen."
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Hatte sich die Herren-Liga bei dieser Tour für bequeme Harley-Davidson
Reisedampfer vom Schlag Electra Glide, Road King und Heritage Softail
entschieden, favorisierte Ute Vogt die Heritage Springer. "Diese
Maschine entspricht am ehesten meiner Vorstellung vom Harley-Chopper und
erinnert mich auch am meisten an die Harleys aus Easy Rider. Es ist
einfach cool, mit der Harley durch Amerika zu cruisen", verrät die
gelernte Rechtsanwältin.
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Harley-Davidson Heritage Springer |
Zur klassischen
Westcoast-Tour gehört an einem Abstecher zum Hoover Dam wenigstens eine Übernachtung in Las Vegas. Die
Meinungen über die Glimmer- und Gloria-City mitten in der Wüste von
Nevada gehen allerdings auseinander. Die einen können vom
weltberühmten Spielerparadies nicht genug bekommen, hoffen auf den
großen Jackpot, verspielen Haus und Hof, anderen reicht ein Besuch, um
die Glücksspielerhölle mal gesehen und erlebt zu haben. Für die
Biker-Gruppe war eine Übernachtung eingeplant. Man bummelte über den
legendären Las Vegas Strip, schaute sich einige Spielsaloons an, hatte
Spaß mit den "einarmigen Banditen", verzockte eine Handvoll
Dollars und besuchte das bekannte Harley-Davidson Café.
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Für
die Rückfahrt über Palm Springs nach Los Angeles waren kleine
Nebenstrecken durch die Mojave-Wüste ausgewählt worden.
Wenig Verkehr störte den gemütlichen Fahrrhythmus. Das urige
Gestabbele der mächtigen V-2-Triebwerke übertrug sich automatisch auf
die Fahrer. Hektik und Stress waren längst zu Fremdworten geworden.
Irgendwie waren sich alle sicher, dass sich diese Tour eigentlich nur
auf einer Harley-Davidson richtig erleben ließ.
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Von diesem Trip habe ich schon, solange ich Motorrad fahre,
geträumt. Meine Erwartungen von der Schönheit der Natur, den weiten
Tälern, die kein Ende nehmen wollten, der unendlichen Ausdehnung der
Wüsten, der kurvigen Straßen an der Küste und durch den Yosemite Park
und dann wieder diese ewig langen, schnurgeradeaus verlaufenden Highways
haben sich voll erfüllt. Genau so habe ich mir die Westküste
vorgestellt. Beeindruckend war der freundliche und zuvorkommende Service
und überall die herzliche Gastfreundschaft", schwärmt Peter
Struck, im sonstigen Bikerleben überzeugter BMW-Fahrer, von der Tour.
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Ute Vogt, Dr. Peter Struck, Albert Deß,
HD-Manager Klaus Zobel, Ernst Bahr
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Kaum der Rede wert, aber es sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben,
ist zum guten Schluss noch ein dickes Kompliment an die HD-Bikes fällig.
Es gab weder technische Defekte, noch ließ sich auf der gut
2500-km-Tour ein messbarer Ölverbrauch feststellen, und irgendeinen
schmierigen Ölnebel an den Motorgehäusen gab es auch nicht.
Eben: "Easy riding on hot roads"
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Ute Vogt: Traumreise über die US-No.1
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INFO:
Death Valley Nationalpark
Stand 2003
Blick auf Furnace Creek
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Mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur
von 38 Grad Celsius ist das Death Valley eine der heißesten und
trockensten Gegenden der Welt. Das rund 13.000 km2 große und gut 230 km
lange Tal liegt eingerahmt im Westen von der Gebirgskette der Sierra
Nevada, im Süden von der Mojave Wüste und im Osten an der Grenze vom
Wüstenstaat Nevada im südöstlichen Gebiet vom US-Sonnenscheinstaat
Kalifornien. Von Los Angeles braucht man gut sechs und von Las Vegas
etwa drei Stunden Fahrzeit, um ins Zentrum nach Furnace Creek zu kommen.
Die höchsten Berge in der Umgebung erreichen 3000 Meter und sind in den
Wintermonaten schneebedeckt. Trotz der ständig brennenden Hitze im
"Tal des Todes", das erst vor einigen Jahren zum Nationalpark
erklärt wurde, gibt es in dieser Einöde etwa 900 verschiedene
Pflanzenarten.
Die günstigste Reisezeit liegt zwischen November und Mai, aber auch im
Winterhalbjahr kann es leicht über 30 Grad Celsius warm werden. Wegen
der großen Hitze ist viel trinken, mindestens vier Liter pro Tag, sehr
wichtig. Vor Besuch des Death Valleys sollte man sich unbedingt über
die Besonderheiten des Nationalparks bestens informieren und zur eigenen
Sicherheit Regeln und Vorschriften beachten und auch einhalten.
Kontakt:
Furnace Creek Inn & Ranch Resort
co: Miss Sharon Sheppard
P.O. Box 1
(Highway 190)
Death Valley, California 92328
Tel.: 001 760 786 33 52
Fax: 001 760 786 23 07
www.furnacecreekresort.com
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