Szenen-News Oktober 2017 |
Weltmeister Dieter Braun zu Gast bei
„Deutschland in den 70ern" |
|
Dieter Braun wurde am 2. Februar 1943 in Ulm geboren. Nach einerkaufmännischen Lehre begann er 1962 erfolgreich Motocross-Rennen zu fahren und stieg drei Jahre später mit einer Yamaha TD1B in den Straßenrennsport ein. Seine erste Deutsche Meisterschaft holte er 1967 auf einer Aermacchi in der 350 ccm Klasse. 1968 wurde er von dem Versandhandelsunternehmen Neckermann, dem damaligen Importeur von MZ Motorrädern für Westdeutschland, unter Vertrag genommen und gewann mit einer 125er MZ die Deutsche Meisterschaft. Dabei fiel er dem legendären MZ-Teamchef Walter Kaaden auf und dieser sorgte dafür, dass Dieter Braun 1969 und 1970 direkt mit MZ-Werksmaterial für die 250 ccm und 350 ccm Klasse versorgt wurde. Für die 125 ccm Klasse erwarb Dieter Braun eine vier Jahre alte Werks-Suzuki 125 RT von Hans-Georg Anscheidt und wurde damit 1970 Weltmeister. Seine Mechaniker Sepp Schlögl und Toni Mang, dem später eine noch erfolgreichere Rennfahrer-Karriere mit 5 Weltmeistertitel gelang, hatten die Rennmaschine optimal vorbereitet. Am 11. Juli 1971 siegte Dieter Braun in der 250er Klasse beim Großen Preis der DDR am Sachsenring bei einem der spektakulärsten Rennen seiner Karriere. Die ostdeutschen Zuschauer bejubelten seinen Erfolg und sangen bei der Siegerehrung die westdeutsche Nationalhymne mit. Dieser Sieg machte den Schwaben zur Legende am Sachsenring. Als Reaktion darauf verschwand der Grand Prix der DDR ab 1973 aus dem Terminkalender der Motorrad-Weltmeisterschaft.1972 startete Braun in der 250er Klasse auf einer außergewöhnlichen SMZ-Eigenkonstruktion (von Schlögl, Mang und Zender entwickelt), die zwar schnell, aber leider technisch sehr anfällig war.1973 wurde er wiederum Weltmeister, diesmal in der 250ccm Klasse mit einer Yamaha des Mitsui-Racing-Teams vom deutschen Importeur der japanischen Marke. Sepp Schlögl hatte den Motor optimiert und damit konkurrenzfähig gemacht. Ein Jahr später erreichte Dieter Braun zwei Vize-Weltmeisterschaften in der 250er und 350er Klasse. Damit hatte der weltbeste Privatfahrer seiner Zeit nochmals eindrucksvoll sein Können demonstriert. Nach zwei schweren Stürzen beendete Dieter Braun 1977 seine Karriere und widmete sich ganz seinem erfolgreichen Motorradhandel. Heute ist er ein gern gesehener Gast bei Classic-Veranstaltungen, wenngleich er selbst nicht mehr in den Lenker greift aber seinen heute noch zahlreichen Fans fleißig Autogramme schreibt. Die größten sportlichen Erfolge von Dieter Braun: Weltmeister 1970 125 ccm Suzuki Weltmeister 1973 250 ccm Yamaha Deutscher Meister 1967 350 ccm Aermacchi Deutscher Meister 1968 125 ccm MZ Deutscher Meister 1969 125 ccm Suzuki Deutscher Meister 1973 250 ccm Yamaha Deutscher Meister 1974 350 ccm Yamaha GP-Starts: insgesamt 114 Podiumsplätze: 49 GP-Siege: 14 Technik Museum Speyer Das Technik Museum Speyer hat 365 Tage im Jahr geöffnet, Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bis19 Uhr. |