MotoGP-Rundenzeiten bei Elektro-Bike-Rennen in Laguna Seca
Deutsches MÜNCH Racing Team ohne
Glück – sechster Platz
150.000 Zuschauer reisten am vergangenen Wochenende nach Laguna Seca,
um die Formel 1 der Zweirad-Rennen, den MotoGP, zu verfolgen.
Zudem stand
das erste gemeinsame Elektro-Motorradrennen von FIM und TTXGP auf
dem Programm, welches mit Rundenzeiten nahe der MotoGP-Bestzeiten,
dem Starfahrer Steve Rapp und dem Aufeinandertreffen amerikanischer
und europäischer Ingenieurskunst für Furore sorgte. |
Sonntag,
24. Juli 2011 19.25 Uhr deutscher Zeit, startete der dritte von vier
Läufen der FIM e-Power International Championship im Rahmen des MotoGP
auf dem Mazda Raceway in Laguna Seca. Bereits in den Tagen zuvor zeigte
sich, dass es dieses Mal bei den E-Bikes hart zur Sache gehen wird. Elf
Fahrer hatten sich für das Rennen qualifiziert, darunter der Daytona 200
Formula Extrem Sieger und Meisterschaftszweite 2007, Steve Rapp (Mission
Motors, Ausgründung von Tesla), Steve Atlas vom amerikanischen Werksteam
Brammo, der das Auftaktrennen des US-TTXGP auf dem Infineon Raceway in
Nord Kalifornien gewann, und nicht zu vergessen Michael Czysz,
Vorjahressieger in Laguna Seca, für MotoCzsyz sowie Michael Barnes, der
im vergangenem Jahr zweiter wurde, für Team Lightning. Aus Europe
stammend, starteten MÜNCH (Deutschland), die Italiener von CRP Racing und
das spanische LGN Racing Team.
Elektro-Bikes erreichen MotoGP Standard – nur 9 Sekunden trennen Steve
Rapp von Rossi und Lorenzo
Für eine Überraschung im gesamten Fahrerfeld sorgte die neue elektrisch
betriebene Mission R von Mission Motors. Fahrer Steve Rapp legte mit
einer 1'31.376 eine sensationelle Bestzeit auf den Asphalt und war damit
sechs Sekunden vor dem zweitqualifizierten Michael Barnes. Zum
Vergleich: Valentino Rossi und Jorge Lorenzo bewältigten den Kurs mit
ihren MotoGP-Bikes nur knapp neun Sekunden schneller!
Der in der FIM-Weltmeisterschaft führende Matthias Himmelmann fuhr auf
Rang vier während sich Hauptkonkurrent Alessandro Brannetti auf dem
sechsten Startplatz wiederfand.
„Das Ziel sollte nun sein, sich Branetti und Brammo vom Halse zu halten
und zu versuchen, irgendwie auf Platz drei zu kommen. Dummerweise hat
die FIM die Rundenanzahl von neun auf acht Runden (28,88 km) verkürzt,
was den amerikanischen Teams zu Gute kommt. Diese haben viel
Leistung und verbrauchen daher auch viel Energie. Durch die
Streckenverkürzung müssen sie nun nicht mehr so sehr darauf achten“,
beschreibt MÜNCH-Manager Thomas Petsch die Situation vor Rennbeginn am
Sonntag. |
Nach
dem Start zeigten sich die Schwächen der TTE-2: im unteren
Drehzahlbereich fehlte die Kraft und Matthias Himmelmann ging
als letzter in die erste Kurve. Mit fahrerischen Geschick und hoher
Leistung auf den schnellen Gerade, gelang es ihm, sich auf Platz vier
vorzukämpfen. Dann die Zielkurve, Himmelmann vor Steve Atlas (Brammo)
und Alessandro Brannetti (CRP Racing), aber erneut sind beide stärker
beim Herausbeschleunigen und liegen auf der Zielgeraden 0.62 (Brammo)
und 0,26 Sekunden (CRP) vor dem Deutschen. Platz 6 für Himmelmann. Auf
dem Siegerpodest landen Mission Motors deutlich vor Moto Czysz und Team
Lightning.
Nach dem Rennen gibt sich Thomas Petsch trotz Niederlage optimistisch:
„Matthias führt die FIM-WM nach wie vor an und die Mission Leute können
uns auch nicht mehr einholen, aber für die nächste Saison müssen wir
uns wirklich etwas einfallen lassen“.
Vor diesem Hintergrund ist es nun für MÜNCH umso wichtiger, das
Motorenkonzept der künftigen TTE-3.0 zu überdenken. Die Mission R von
Mission Motors ist ein Drehmomentmonster und nimmt dem MÜNCH-Bike im
Top Speed nahezu 35 km/h ab. „Erstmals fahren wir nicht mit Lithium
Ionen Mangan Zellen, sondern mit Polymer Zellen. Auch wenn diese etwas
schwerer zu steuern sind, haben sie doch einen gewissen Gewichtsvorteil.
Wir messen nun über 20 Parameter und Matthias hat die Wichtigsten im
Cockpit, um direkt eingreifen zu können“, so Thomas Petsch abschließend. |