Kooperation Ralf Mackel und Kawasaki
Steh auf und gib Gas!
In einer Zeit, in der negative
Meldungen die öffentliche Meinung und damit
auch die Lebenseinstellung prägen, zeigt ein blinder Mensch, dass man
seinem Leben trotz Handicap eine positive Richtung geben kann.
Ganz nach dem Motto: Du hast Dein Leben selbst in der Hand! |
Ralf
Mackel ist der einzige blinde Rennfahrer weltweit. Von Geburt an ohne
Sehvermögen, lehnte er sich schon früh in seinem Leben gegen
Konventionen und gängige Vorurteile gegenüber blinden Menschen auf. Das
gipfelte unter anderem in der Idee, selbst ein Fahrzeug bewegen zu
können. Als Zehnjähriger schraubte und tunte er an Mopeds, was das Zeug
hält. Und natürlich testete er anschließend höchstpersönlich das
Gefährt, um die Früchte seines Schaffens im wahrsten Sinne des Wortes
„erfahren“ zu können. Auch Autofahren lernte der gebürtige Frankfurter
Bub schon früh, auf Hinterhöfen und Feldwegen.
Mit der Begeisterung für alles, was brummt, wuchs auch sein Interesse am
Motorsport. Der stets zielstrebige Ralf schaffte es sogar, Anfang der
Neunzigerjahre erste Kontakte mit namhaften DTM-Fahrern wie Roland Asch
und Uwe Alzen zu knüpfen. Er war im Fahrerlager ein gern gesehener Gast,
der etwas von der Materie verstand. Kein Wunder, hatte es Ralf im Laufe
der Jahre zum selbständigen Unternehmer und Autohausbesitzer gebracht.
Höhepunkt dieser Zeit waren Testfahrten auf dem Hockenheimring, wo Ralf
nach eingehendem Training im Alleingang stattliche Zeiten in den Asphalt
brannte.
Früher oder später wurden auch die Medien auf den selbstbewussten Mann
aufmerksam. Verschiedene TV- und Radiosender sowie Print-Magazine
berichteten über den unerschrockenen Herrn Mackel, der seine
Orientierung auf dem Rundkurs anhand des Widerhalls von Objekten wie
Tribüne, Boxenmauern, aber auch Fahrbahnrandmarkierungen und -belägen
findet. Das gegenüber einem Sehenden viel stärker ausgeprägte Zeitgefühl
perfektioniert die Ortung.
Ende 2007 gab es dann erste Kontakte mit Kawasaki. Ralf suchte die
nächste Herausforderung: Er wollte ein KFX450R-Sport Quad auf
abgesperrter Strecke in seinem heutigen Heimatort Freiensteinau sowie
eine Ninja ZX-6R auf dem Sachsenring bewegen. Unbestritten ein kühnes,
nicht ganz alltägliches Vorhaben, das aber für Kawasaki die Chance bot,
bei der Promotion der Marke auch mal unkonventionelle Wege zu gehen. Die
Friedrichsdorfer Niederlassung sagte zu. Zumal man auf diesem Wege zum
Ausdruck bringen konnte, dass man sich auch für benachteiligte Menschen
in unserer Gesellschaft engagiert. Das Team eines TV-Senders war mit vor
Ort und strahlte die Sequenzen im Rahmen einer Familiensendung aus.
Weitere Auftritte bei Veranstaltungen wie etwa der INTERMOT 2008 in Köln
folgten.
Für 2009 ist es offiziell: Ralf Mackel wird in enger Kooperation mit
Kawasaki nun häufiger gemeinsame öffentliche Auftritte in Angriff
nehmen. „Ich möchte zeigen, dass ein Handicap auch der Ansporn für ein
besseres Leben sein kann. Jungen Blinden, aber auch anderen Behinderten
soll klar gemacht werden, dass man sich keinesfalls seinem Schicksal
ergeben, sondern es selbst in die Hand nehmen muss. Schon als Kind habe
ich erfahren, dass man zum Beispiel Blinde nicht zu einem
selbstbewussten und möglichst unabhängigen Leben erzieht, sondern im
Grunde genommen zur Abhängigkeit von anderen verdammt. Das geht auch
anders!“
Seine positive Lebenseinstellung schöpft Ralf Mackel aus seinem
unbändigen Drang nach höheren Zielen und natürlich aus der Kraft, die
ihm seine Lebensgefährtin und seine beiden Kinder geben. Gleichzeitig
können der Mann aus Freiensteinau und seine Aktivitäten auch Motivation
für andere Behinderte und selbst Menschen ohne Handicap sein.
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