Szenen-News Januar 2009


Kooperation Ralf Mackel und Kawasaki

Steh auf und gib Gas!

In einer Zeit, in der negative Meldungen die öffentliche Meinung und damit
auch die Lebenseinstellung prägen, zeigt ein blinder Mensch, dass man
seinem Leben trotz Handicap eine positive Richtung geben kann.
Ganz nach dem Motto: Du hast Dein Leben selbst in der Hand!



Ralf Mackel


Ralf Mackel ist der einzige blinde Rennfahrer weltweit. Von Geburt an ohne Sehvermögen, lehnte er sich schon früh in seinem Leben gegen Konventionen und gängige Vorurteile gegenüber blinden Menschen auf. Das gipfelte unter anderem in der Idee, selbst ein Fahrzeug bewegen zu können. Als Zehnjähriger schraubte und tunte er an Mopeds, was das Zeug hält. Und natürlich testete er anschließend höchstpersönlich das Gefährt, um die Früchte seines Schaffens im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“ zu können. Auch Autofahren lernte der gebürtige Frankfurter Bub schon früh, auf Hinterhöfen und Feldwegen.
Mit der Begeisterung für alles, was brummt, wuchs auch sein Interesse am Motorsport. Der stets zielstrebige Ralf schaffte es sogar, Anfang der Neunzigerjahre erste Kontakte mit namhaften DTM-Fahrern wie Roland Asch und Uwe Alzen zu knüpfen. Er war im Fahrerlager ein gern gesehener Gast, der etwas von der Materie verstand. Kein Wunder, hatte es Ralf im Laufe der Jahre zum selbständigen Unternehmer und Autohausbesitzer gebracht. Höhepunkt dieser Zeit waren Testfahrten auf dem Hockenheimring, wo Ralf nach eingehendem Training im Alleingang stattliche Zeiten in den Asphalt brannte.
Früher oder später wurden auch die Medien auf den selbstbewussten Mann aufmerksam. Verschiedene TV- und Radiosender sowie Print-Magazine berichteten über den unerschrockenen Herrn Mackel, der seine Orientierung auf dem Rundkurs anhand des Widerhalls von Objekten wie Tribüne, Boxenmauern, aber auch Fahrbahnrandmarkierungen und -belägen findet. Das gegenüber einem Sehenden viel stärker ausgeprägte Zeitgefühl perfektioniert die Ortung.
Ende 2007 gab es dann erste Kontakte mit Kawasaki. Ralf suchte die nächste Herausforderung: Er wollte ein KFX450R-Sport Quad auf abgesperrter Strecke in seinem heutigen Heimatort Freiensteinau sowie eine Ninja ZX-6R auf dem Sachsenring bewegen. Unbestritten ein kühnes, nicht ganz alltägliches Vorhaben, das aber für Kawasaki die Chance bot, bei der Promotion der Marke auch mal unkonventionelle Wege zu gehen. Die Friedrichsdorfer Niederlassung sagte zu. Zumal man auf diesem Wege zum Ausdruck bringen konnte, dass man sich auch für benachteiligte Menschen in unserer Gesellschaft engagiert. Das Team eines TV-Senders war mit vor Ort und strahlte die Sequenzen im Rahmen einer Familiensendung aus. Weitere Auftritte bei Veranstaltungen wie etwa der INTERMOT 2008 in Köln folgten.
Für 2009 ist es offiziell: Ralf Mackel wird in enger Kooperation mit Kawasaki nun häufiger gemeinsame öffentliche Auftritte in Angriff nehmen. „Ich möchte zeigen, dass ein Handicap auch der Ansporn für ein besseres Leben sein kann. Jungen Blinden, aber auch anderen Behinderten soll klar gemacht werden, dass man sich keinesfalls seinem Schicksal ergeben, sondern es selbst in die Hand nehmen muss. Schon als Kind habe ich erfahren, dass man zum Beispiel Blinde nicht zu einem selbstbewussten und möglichst unabhängigen Leben erzieht, sondern im Grunde genommen zur Abhängigkeit von anderen verdammt. Das geht auch anders!“
Seine positive Lebenseinstellung schöpft Ralf Mackel aus seinem unbändigen Drang nach höheren Zielen und natürlich aus der Kraft, die ihm seine Lebensgefährtin und seine beiden Kinder geben. Gleichzeitig können der Mann aus Freiensteinau und seine Aktivitäten auch Motivation für andere Behinderte und selbst Menschen ohne Handicap sein.


Kawasaki steht ab sofort als Industriepartner an Ralf Mackels Seite.
Unsere Presseabteilung wird sie künftig über Termine und Aktivitäten auf dem Laufenden halten. Mehr über Ralf Mackels bisherigen Werdegang erfahren Sie unter
www.blindamsteuer.de

Gemeinsam geben wir Gas!


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