Die Fahrbahn ist nass. Plötzlich taucht ein
unerwartetes Hindernis auf. Die Schrecksekunde in Kombination mit einer
zu zaghaften Bremsung kann jetzt genauso ins Auge gehen wie die
Umsetzung des Mottos „voll in die Eisen“: Wer sein Vorderrad überbremst,
riskiert unweigerlich den Sturz. Abhilfe vermag das Antiblockiersystem
zu schaffen, indem es bei starkem Bremsen und beim Bremsen auf nicht
griffigem Untergrund das Blockieren der Räder verhindert. „Voll in die
Eisen“ verliert seinen Schrecken, und der Fahrer behält die Kontrolle
über das Bike.
Daher bietet Harley-Davidson zahlreiche Modelle, die bislang optional
mit einem Antiblockiersystem erhältlich waren, ab dem Modelljahr 2009
serienmäßig mit ABS an. Das System arbeitet Hand in Hand mit einer
Hochleistungs-Bremsanlage von Brembo. Im Regelbereich macht es sich über
ein leichtes Pulsieren am Bremshebel bemerkbar – der Fahrer wird auf die
mangelnde Traktion aufmerksam. Im Unterschied zu diversen anderen
Anti-Blockier-Systemen im Motorradbereich handelt es sich beim
Harley-Davidson ABS nicht um ein integriertes System, so dass der Fahrer
nach wie vor die Vorderradbremse unabhängig von der Hinterradbremse
dosieren kann.
Größte Sorgfalt galt nicht zuletzt dem Design sämtlicher
ABS-Komponenten, damit das System dezent und so gut wie unsichtbar in
die Harley-Davidson Modelle eingebaut werden konnte. So wurde der Speed
Sensor in die Radlager integriert und das ABS-Modul findet einen dem
Auge verborgenen Platz. Bei den VRSC Modellen befindet es sich
beispielsweise oberhalb des Kühlers.
ABS ist künftig ab Werk bei allen VRSC Modellen – der V-Rod, Night Rod
Special und der neuen V-Rod Muscle – vorhanden. Außerdem bremsen nun
alle Touring Typen – die Road King, Road King Classic, Street Glide,
Electra Glide Standard und Ultra Classic Electra Glide – serienmäßig mit
ABS. |