Neuer Langstreckentest
Kawasaki 1400GTR
100.000 Kilometer
Alltagsstress
Im vergangenen Sommer lief der neue Kawasaki-Toptourer 1400GTR
wochenlang auf Hochtouren. Mit einem außergewöhnlichen Marathontest
wollten 50 Braunschweiger Polizisten 100.000 Kilometer in 100 Tagen
abspulen. Bereits nach 83 Tagen war, pannen- und unfallfrei versteht
sich, das Ziel
erreicht. Im Sommer 2008 sind die engagierten Ordnungshüter nun wieder
auf Achse. Dieses Mal richtet man das Augenmerk vorrangig auf das
Verschleißverhalten im Alltags- und Kurzstreckenbetrieb. |
Dieser Test sollte
unter anderem den Nachweis erbringen, dass selbst im heutigen
Straßenverkehr sicheres Motorradfahren bei verantwortungsvoller
Handhabung problemlos möglich ist“, betonte Rudi Müller vom
Organisations-Team nach Beendigung des Langstreckentests in 2007.
Darüber hinaus wurden im Rahmen dieser Langstreckenfahrt technische
Versuchsreihen mit Shell Kraftstoff V-Power+100 und Shell
Motorrad-Motoröl Advance Ultra4 sowie Bridgestone BT 021-Reifen
durchgeführt. Für alle Wartungs- und Pflegearbeiten war im Auftrag der
Kawasaki-Niederlassung in Friedrichsdorf Vertragshändler Popko
Motorradsport in Braunschweig zuständig. Die Firmen Rukka und Schuberth
testeten gleichzeitig Fahreranzüge und Helme, die man den Fahrern zur
Verfügung stellte, um den Einfluss der Ausstattung auf das Befinden der
Testfahrer während der Tagesetappen zu untersuchen.
Parallel dazu nutzte man den Marathontest für medizinische und
wissenschaftliche Untersuchungen. Dr. Thomas Rebe von der MHH
(Medizinische Hochschule Hannover), Abteilung Arbeitsmedizin, verrät:
„In einer Studie wurde die Stressbelastung von Motorradfahrern
gesammelt. Die erfassten Daten übertrafen unsere Erwartungen, so dass
mit einer endgültigen Auswertung frühestens im Spätsommer dieses Jahres
zu rechnen ist. Erkenntnisse über den Energieverbrauch beim
Motorradfahren erforschte Rainer Nietschke, Student für Sportmedizin an
der Uni Freiburg. Die Veröffentlichung der Ergebnisse wird ebenfalls im
Spätsommer 2008 erfolgen.
Ganz anders verhielt es sich bei den Beobachtungen des ifz (Institut für
Zweiradsicherheit e.V.). Forschungsleiter Matthias Haasper begleitete
den Langstreckentest für die Studie „Risikosituationen beim
Motorradfahren“. Zwar beanspruchte die Auswertung der über 100
vierseitigen Fragebögen immens Zeit, doch das Fazit war so überraschend
wie erfreulich: „Keine Gefahren, keine Stresssituationen, keine
besonderen Vorkommnisse“.
Nach der Marathontour 2007 wurde die
Kawasaki 1400GTR zerlegt und alle mechanischen Bauteile auf Verschleiß
überprüft. Ergebnis: ein echter Dauerläufer, diese GTR. Viele Bauteile
sahen aus wie neu. Bedenkenlos hätte der Tourer die nächsten 100.000
Kilometer angehen können. Doch dann kam das Organisations-Team um Rudi
Müller mit den Verantwortlichen bei Kawasaki und bei Shell auf eine
andere Idee. „Keine Frage, die Langstreckenfahrt im letzten Jahr war
einerseits ein Extremtest für Mensch und Maschine. Andererseits hätten
wir uns Erfahrungswerte gewünscht, wie sich unser Kraftstoff und unser
Motoröl über einen Zeitraum von 100.000 Kilometern bei der Kawasaki
1400GTR im normalen Alltagsbetrieb bewähren würde“, meint Dr. Michael
Knaak vom Shell PAE-Labor in Hamburg, verantwortlich für die Shell
Motorradprodukte.
„Aus diesen Überlegungen entstand das Konzept für den
100.000-Kilometer-Test 2008. Rudi Müller und 49 weitere Polizeibeamte
bilden wie im letzten Jahr die Testmannschaft. Während der Probezeit
werden nur Shell-Produkte verwendet. Und für die technische Betreuung
ist wieder unser Kawasaki-Vertragspartner Popko Motorradsport in
Braunschweig zuständig. Am Ende des Tests wird die 1400GTR zerlegt und
sorgfältig auf Verschleiß untersucht“, betont Kawasaki-Pressesprecher
Andi Seiler.
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Für das Organisations-Team ändert sich im
Vergleich zum vergangenen Jahr nicht viel, nur die Distanzen sind halt
kürzer. Und Rudi Müller erklärt: „Die Fahrtage der einzelnen Tester
müssen mit Dienstplan und Urlaub logistisch abgestimmt werden, jeder
soll wenigstens zwei Mal an die Reihe kommen. Und die Touren müssen
entlang der Shell-Stationen führen. Angenehmer Vorteil der diesjährigen
Aktion ist allerdings, dass wir nicht mehr unter dem enormen Zeitdruck
stehen. So wie im richtigen Leben können wir uns mit der 1400GTR trotz
der vorgegebenen Testkriterien reizvolle Nahziele aussuchen. Es muss
keiner hetzen, wir haben keine engen Vorgaben mehr – nur die, dass wir
uns halt auf kürzere Strecken beschränken.“
Natürlich wird am Ende nach Auswertung der Daten wieder detailliert über
die Ergebnisse und gewonnenen Erkenntnisse berichtet. Wir von Kawasaki
bleiben am Ball und werden vor Ablauf der Testdistanz regelmäßig über
den Teil 2 dieses außergewöhnlichen Tests informieren.
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