Szenen-News Januar 2008 |
Nur wenige Fahrzeuge sind so untrennbar mit ihrem Schöpfer verbunden wie die Motorräder des Erik Buell. Drehen wir die Uhr zurück ins Jahr 1983. Erik, visionärer Ingenieur sowie passionierter Rennfahrer, bringt seine Rennmaschine RW750 zur Serienreife, doch der amerikanische Motorsportverband AMA beschließt, die Formula-One-Klasse zugunsten der Superbikes einzustellen. Die RW ist überflüssig geworden, und Erik tritt – wie so oft in seinem Leben – die Flucht nach vorn an: In dreieinhalb Monaten baut er den fahrfertigen Prototyp eines sportlichen Straßenmotorrads mit Harley V-Twin und entwickelt daraus die aerodynamisch ausgefeilte RR1000 Battletwin. |
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W as in einer Garage in Gibsonia, Pennsylvania, begann, wird zu einer kleinen Firma, die unermüdlich an der Weiterentwicklung ihrer Bikes arbeitet. 1993 übernimmt Harley-Davidson 49 Prozent der Buell Aktien, und in der folgenden Zeit entstehen so charismatische Maschinen wie die „Mutter aller Factory-Streetfighter“, die faszinierende S1 Lightning. Seit 1998 hält Harley-Davidson die Aktienmehrheit bei Buell. Ein Jahr später erscheint die X1 Lightning, und 2002 debütiert mit der Firebolt XB9R das erste Modell der neuen XB Plattform. Pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum legt Buell mit der flüssigkeitsgekühlten 1125R den Grundstein für eine gänzlich neue Modellfamilie von sportlichen US-Bikes neben den Streetfightern und den Crossover-Modellen der aktuellen Lightning Familie sowie der Adventure Sports Familie namens Ulysses.Eins eint all diese Motorräder: Sie sind anders als die anderen, weil sie strengen technischen Prinzipien folgen, die Erik postuliert hat. Und sie dienen – so will es ihr Erbauer – nur einem Zweck: dem Fahrer ein breites Grinsen ins Gesicht zu zementieren. Inzwischen fertigen rund 180 Mitarbeiter in East Troy, Wisconsin, mehr als 11.000 Maschinen pro Jahr, und Europa zählt zu den wichtigsten Absatzmärkten für die US-Sportler. Über 100.000 Buell Motorräder verließen bis jetzt das Werk, in Deutschland wurden seit dem ersten offiziellen Import 1997 rund 6.900 von ihnen verkauft, in Österreich waren es über 600. Und Erik? Als Chairman und Chief Technical Officer von Buell schenkt er Konventionen auch weiterhin wenig Beachtung, schließlich ist er so kompromisslos wie radikal, wenn es um Motorräder geht: „Technologie um der Technologie willen ist nicht unser Ding. Wir konzentrieren uns darauf, unsere Bikes so zu bauen, dass sie die Emotionen des Fahrers ansprechen. Ich glaube, wir werden noch eine Menge sehr überraschender Dinge vollbringen.“ Wir dürfen gespannt sein auf die nächsten 25 Jahre! |
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