Kawasaki 1400GTR:
100.000 Kilometer in
83
Tagen
Grand de Finale
Die Zielflagge ist gefallen! Nach nur 83 Tagen,
also 17 Tage früher als geplant, beendeten die Braunschweiger
Polizisten ihren 100.000-Kilometer-Test
des neuen Kawasaki-Tourers
1400GTR.
|
Geschafft! 100.000 km in 83 Tagen!
Rudi Müller, Hartmut Marquardt, Peter Ruppert (v.l.n.r.)
|
Es war ein außergewöhnlicher
Marathontest: 100.000 Kilometer in 100 Tagen. Das einzige, was
nicht planmäßig lief, war die deutlich frühere Ankunft nach
absolvierter Distanz. Nur 83 Tage brauchten die Helden der
Braunschweiger Polizei für ihren Marathon. Gratulation und
Anerkennung! Mehrere Faktoren trugen wesentlich zu dieser
Meisterleistung bei. Allen voran die Testfahrer selbst, die sich
allesamt mächtig ins Zeug legten und die Auszeichnung "Iron Butt“
("Eisen-Hintern“) verdient hätten. Hinzu kam, dass sich der
deutsche Sommer noch im September für eine verspätete Rückkehr
entschied und somit zu bester Motivation und höheren
Kilometerleistungen pro Tag beitrug. Und dann war da noch die
Kawasaki 1400GTR, die wie ein Uhrwerk lief und die Testfahrer nie
im Stich ließ - keine technischen Probleme. Und die nötige Portion
Glück war auch dabei, die Truppe verzeichnete keinen einzigen
Unfall.
|
On Tour:
Robert Lammers und Astrid Unverzagt
|
Das
Fahrtenbuch liest sich jedenfalls nicht gerade wie ein
Thriller-Roman. Keine Pannen, kein Crash, einfach nichts. Außer
Fahrzielen, Kilometerangaben, Spritmengen und Verbrauchswerten
sowie Werkstattstopps für Reifenwechsel und Inspektionsarbeiten
lassen sich keine nennenswerten Eintragungen finden. Bis auf die
durchweg positiven Statements der Tester zur 1400GTR natürlich. Ohne Mucken spulte der neue Tourer von
Kawasaki die 100.000-Kilometer-Distanz ab, war dabei stets ein
zuverlässiger, aber auch begeisternder Begleiter. Die Fahrdynamik
und das Handling des Traumschiffs ist eine Klasse für sich. Kein
Wunder, dass sich dieser positive Ansatz auch auf die 50
Extremtester übertrug. Im Schnitt brachten es die Tester auf weit
über 1000 Kilometer pro Tag. Allerdings ging es bei dem
Unternehmen "100.000 Kilometer in 100 Tagen" weder um eine Wette
noch um einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde. Vielmehr
wollten die Braunschweiger Polizisten, allesamt begeisterte Biker,
beweisen, dass sich ein Motorrad mit der richtigen Einstellung
sicher und zuverlässig fahren lässt. |
Lutz Gebauer mit der Medi-Ausrüstung
|
Welche hohen sportlichen Leistungen damit jedoch verbunden waren,
zeigten erste Befunde der tourenbegleitenden
wissenschaftlichen-medizinischen Untersuchungen. Für die Erfassung
der jeweiligen Werte mussten die Tester während der Pausen auf den
Tagesetappen Urinproben abgeben. Zudem waren die Fahrer während
ihrer Testfahrt verkabelt mit einer Blackbox für die Aufzeichnung
des Kreislaufs, des Blutdruckes und des Energieverbrauchs. Im
Schnitt lag der Energieverbrauch bei über 3500 Kilokalorien pro
Tagesfahrt, es wurden aber auch Spitzenwerte von bis zu 8000
Kilokalorien gemessen. Was im ersten Moment wie eine gnadenlose
Vollgasfahrt anmutet, erforderte in Wirklichkeit einen kühlen Kopf
beim Fahrer – und eine ausgeklügelte Tourplanung.
|
So wurde beispielsweise die GTR nur mit
Shell V-Power betankt – Co-Sponsor Shell sei Dank. Entsprechend
dieser Vorgabe ergab sich eine Streckenwahl, bei der alle 150 bis
250 Kilometer eine Shell-Tankstelle angesteuert wurde. Diese
Auszeiten nutzten die Testfahrer für Kaffee- und Mittagspausen.
Ansonsten stand neben dem Kilometerfressen das Erlebnis rechts und
links der Strecke im Vordergrund. Manche besuchten Freunde oder
Verwandte, andere schauten sich eine Stadt oder ein Ausflugsziel
an. Trotz der großen Tageskilometerleistung reduzierten die vielen
Pausen so den Fahrschnitt auf 120 bis 130 Stundenkilometer",
betont Rudi Müller vom Organisations-Team. Was natürlich auch dem
Sicherheitsaspekt und der abgeklärten Grundeinstellung der Tester
zugute kam. Unnötige Risiken sollten von vornherein ausgeschlossen
bleiben.
|
Mitorganisator Rudi Müller |
Reichstagsbesuch:
Wolfgang Fromm, Rudi Müller, Frank Lange, Dr. Hans-Joachim Stelzl
(v.l.n.r.)
|
Als Schirmherr für die Marathonfahrt konnte
das Braunschweiger Polizei-Team Dr. Hans-Joachim Stelzl, den
stellvertretenden Vorsitzenden der Sportgemeinschaft Deutscher
Bundestag e. V. und Direktor des Deutschen Bundestags, gewinnen.
Auf Einladung des bekennenden Motorradfahrers fuhren Rudi Müller
und Frank Lange am 28. September 2007 nach Berlin. Dr.
Hans-Joachim Stelzl begrüßte die beiden Langstreckentester im
Reichstagsgebäude und ließ es sich als Hausherr nicht nehmen, bei
einem Rundgang einen Einblick in den politischen Alltag des
Deutschen Bundestags zu geben. |
Gute Aussicht - Reichstagskuppel in
Berlin
Achim Melde, Dr. Haus-Joachim Stelzl, Frank Lange, Rudi Müller (v.l.n.r)
|
Anschließend fuhr man gemeinsam zum
legendären Berliner Motorrad-Treff "Spinnerbrücke" am Ende der Avus. Mit großem Interesse ließ sich der hochrangigste
Bundestagsbeamte den enormen logistischen Aufwand für das
außergewöhnliche Unternehmen von den beiden Braunschweiger
Polizisten erklären. Dr. Hans-Joachim Stelzl begrüßte besonders
die begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen während des
Tests. Zum Abschied wünschte Dr. Hans-Joachim Stelzl den
Polizeibeamten viel Glück beim weiteren Testverlauf und vor allen
Dingen eine unfallfreie Fahrt.
|
Dr. Hans-Joachim Stelzl und Frank
Lange
|
Unser Plan war, nach 100 Tourtagen die
100.000-Kilometer-Marke geknackt zu haben. Dass bereits am
Donnerstag, den 18. Oktober 2007, nach nur 83 Tagen unser Pensum
erreicht war, spricht für die ausgezeichneten Tourenqualitäten der
neuen Kawasaki 1400GTR, aber auch für das routinierte Fahrkönnen
meiner Kollegen", sagte Rudi Müller voller Anerkennung bei der
Zielankunft. Damit haben die 50 motorradbegeisterten Polizisten
ihren Job bravourös gemeistert. |
Rainer Nietschke, Hartmut Marquardt, Björn Goltz,
Dr. Thomas Rebe (v.l.n.r)
|
Abgeschlossen ist das Unternehmen
damit allerdings noch nicht. Die medizinisch-wissenschaftlichen
Aufzeichnungen werden von Dr. Thomas Rebe von der MHH
(Medizinische Hochschule Hannover), Abteilung Arbeitsmedizin, in
einer Studie zur Stressbelastung ausgewertet. Und Rainer Nietschke,
Student für Sportmedizin an der Uni Freiburg, will die Daten und
Erkenntnisse in seine Doktorarbeit einfließen lassen. Matthias
Haasper, Forschungsleiter beim ifz (Institut für Zweiradsicherheit
e.V.) in Essen nutzt den Langstreckentest für die Studie
"Risikosituationen beim Motorradfahren", für die jeder Tester
einen umfangreichen Fragenkatalog ausgefüllt hat. Last but not
least: Zum krönenden Abschluss wird die GTR von
Kawasaki-Technikern zerlegt und auf Verschleißspuren überprüft.
Darüber mehr in den nächsten Wochen!
|
Testprotokoll
"100.000 Kilometer in 100 (83) Tagen"
"Autobahnfresser": Hartmut Marquardt
|
Beim Start am 28. Juli 2007 stand der
Tacho auf 2315 km,
83 Tage und 100.000 km später zeigte die Uhr 102.315 km an!
|
Nach Einfahrphase und erster Inspektion bei
1.000 km erfolgten verschiedene Vorabfahrten für die geplante
Marathontour. Vor dem Start am 28. Juli 2007 wurde die Kawasaki
1400GTR bei Tachostand 2.315 km noch einmal sorgfältig
durchgesehen, das Triebwerk erhielt neues Shell Ultra4 Motoröl.
Die Maschine befand sich im absoluten Serienzustand, als
Sonderzubehör wurde ein TOM-TOM Navigationsgerät montiert.
|
"Biken und Erleben": Lutz Gebauer
|
1. - 2. Woche: 19.438 km Fahrleistungen vom 28.07 - 10.08. 2007
(Tachostand 10.08.07: 21.753 km)
3. - 4. Woche: 17.109 km Fahrleistungen vom 11.08 - 24.08.2007
(Tachostand 24.08.07: 38.862 km)
5. - 6. Woche: 17.364 km Fahrleistungen vom 25.08. – 07.09.2007
(Tachostand 07.09.07: 56.226 km)
7. - 8. Woche: 15.289 km Fahrleistungen vom
08.09. – 21.09.2007
(Tachostand 21.09.07: 72.516 km)
9. - 10. Woche: 14.723 km Fahrleistungen vom
22.09. - 05.10.2007
(Tachostand 87.239 km)
11. - 12. Woche: 15.076 km Fahrleistungen
vom 06.10. - 18.10.2007
(Tachostand 102.315 km)
|
Fotopause in Bad Arolsen vor dem
Schloss
|
9.305 km: ein Satz neue Reifen Bridgestone
BT 021.
15.947 km: reguläre 12.000-km-Inspektion mit Wartungs- und
Pflegearbeiten und Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl.
20.521 km: ein Satz neue Reifen Bridgestone BT 021, neue
Bremsbeläge vorn.
28.985 km: reguläre 24.000-km-Inspektion mit
Wartungs- und Pflegearbeiten und Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl.
Neue Bremsbeläge und Bremsscheiben vorn (leichtes Bremsrubbeln aus
Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h).
30.738 km: ein Satz neue Reifen Bridgestone BT 021.
35.431 km: reguläre 36.000-km-Inspektion mit Wartungs- und
Pflegearbeiten und Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl.
45.170 km: reguläre 48.000-km-Inspektion mit
Wartungs- und Pflegearbeiten, Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl,
Kardanölwechsel, Ventilspielkontrolle, ein Satz neue Reifen
Bridgestone BT 021.
56.226 km: reguläre 60.000-km-Inspektion mit
Wartungs- und Pflegearbeiten und Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl,
neue Reifen Bridgestone BT 021.
60.911 km: ein Satz neue Bremsbeläge vorn.
67.902 km: reguläre 72.000-km-Inspektion mit
Wartungs- und Pflegearbeiten und Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl,
ein Satz neue Bridgestone BT 021 Reifen, Heizgriffe montiert. Neue
Bremsbeläge und Bremsscheiben vorn (leichtes Bremsrubbeln aus
Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h).
78.605 km: ein Satz neue Reifen Bridgestone BT 021.
82.193 km: reguläre 84.000-km-Inspektion mit Wartungs- und
Pflegearbeiten, Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl und
Ventilspielkontrolle.
93.189 km: reguläre 96.000-km-Inspektion mit
Wartungs- und Pflegearbeiten, Ölwechsel Shell Ultra4-Motoröl, ein
Satz neue Reifen Bridgestone BT 021.
Für alle Wartungs- und Pflegearbeiten war die
Kawasaki-Vertretung Popko in Braunschweig zuständig. Kleinere
Wartungs- und Pflegedienste (6.000-km-Intervalle) zwischen den
oben genannten Inspektionen sind hier nicht berücksichtigt.
|
Popko Firmenchef Hans
"Pauli" Lier und Kawasaki Verkaufsleiter Ingolf Zekalle
|