Praxis |
In Motorradwerkstätten
gehört das Kettenwechseln zur Routinearbeit. |
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Kettenpflege gehört trotz langlebiger O-Ring-Ketten immer noch zu einem notwendigen Übel. Ob Einfach- oder O-Ring-Kette, abhängig von Motorleistung, Fahrweise und Fahrstrecke ist alle 500 bis 1000 Kilometer Schmieren und gegebenfalls Nachspannen der Kette angesagt. Doch selbst wer immer die Antriebskette ordentlich pflegt, kann ihren Verschleiß nicht verhindern. |
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Mit der Kette verschleißen aber auch die Kettenräder. Ihre Alterung ist an den "Sägezähnen" zu erkennen. Wer nur die Kette erneuert, spart an der falschen Stelle. In kurzer Zeit haben die Sägezähne die neue Kette aufgefressen und sie muss wieder erneuert werden. Beim Motorradhändler oder im Fachhandel sind für fast alle Modelle komplette Kettensätze im Angebot. In unserem Fall hat die Kette 22.000 km abgespult. Da die Urlaubstour mit der Kawasaki GPZ 400 vor der Tür steht, hat sich der Besitzer entschlossen alle drei Bauteile zu erneuern. |
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Sicher steht das Motorrad auf dem
Hauptständer. Wie beim Reifenwechsel wird das Hinterrad ausgebaut. Das
Kettenrad lässt sich nun aus der Felge nehmen. Um den Zahnkranz zu
tauschen, wird die Einheit in den Schraubstock gespannt. Bei der Kawa
sind die Haltemuttern mit Blechlaschen gesichert. Mit einem Meißel oder
altem Schraubendreher lassen sich die Bleche leicht umbörteln und die
Muttern abschrauben. Ist das Kettenrad gewechselt, werden die Muttern gut
angezogen und mit den Blechlaschen gesichert. |
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Nun wird der Spritzschutz an der Schwinge abgeschraubt und die Kette lässt sich ausfädeln. Hinter dem linken Getriebedeckel verbirgt sich das Antriebsritzel. Erst wird das Schaltgestänge, danach der Deckel abgeschraubt. Zwei 6er Schräubchen sichern das Antriebs-Ritzel. Sind die Schrauben rausgedreht, muss die Vielverzahnung vom Sicherungsblech mit der Antriebswelle genau überlappen. Nur so lässt sich das Ritzel von der Welle ziehen. |
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Danach kann der Zusammenbau erfolgen. Gemeinsam mit der neuen Kette wird das Antriebsritzel auf die Welle geschoben. Ist das Sicherungsblech stark verschmutzt, wird es gesäubert und wieder auf die Welle geschoben. Die 6er Halteschrauben werden angezogen. Im gleichen Arbeitsgang lässt sich der Getriebedeckel und das Schaltgestänge anbauen. Ist die Kette in die Schwinge gefädelt und der Spritzschutz angeschraubt, so wird die Schwinge in umgekehrter Reihenfolge eingebaut. Alle Haltebolzen und Muttern müssen sorgfältig festgezogen werden. Nach Einbau des Hinterrades wird die Kettenspannung überprüft. Das Motorrad wird vom Hauptständer genommen und mit einer Person belastet. Jetzt muss die Antriebskette mindestens zwei Finger (20-30 mm) Spiel haben. |