Vorsichtige Schätzungen gehen von rund 400 verschiedenen
motorisierten Zweirädern, die in den Läden auf die Kundschaft
warten, aus. Die
Modell-Vielfalt kann zur Qual werden. Für die Einen mehr, für die Anderen
weniger!
Bleibt nicht nur die Frage, "was passt zu mir", sondern auch,
"was steht mir"? Soll auch vorkommen, dass Mann oder Frau nach
jeweiliger Mode kauft, ohne zu wissen, warum gerade dieses Bike. Aber
das lassen wir mal außen vor. Und dann geht es noch um die
passende Bekleidung. Auf einem Scooter trägt Mann oder Frau natürlich
etwas ganz anderes als auf einem Tourer oder gar auf einem Superbike.
Motorrad-Bild hat sich umgesehen und vier Damen und vier Herren die
journalistischen "warum" Kernfragen gestellt: "Warum fahrt ihr Zweirad, warum ausgerechnet dieses
Teil und warum tragt ihr diese Sachen?"
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Kristin
Götte,
16: "Weil ich mit meinem Peugeot
Scooter mobil bin und fahrtechnisch von meinen
Eltern unabhängig sein möchte, außerdem ist Roller fahren einfach cool", lässt die selbstbewusste Gymnasialschülerin
wissen. "Mein Vater hat eine Kawasaki-Vertretung in Bad Arolsen und
so lange ich denken kann, bin ich schon immer mit ihm Motorrad gefahren.
Wenn ich dürfte und es mir finanziell leisten könnte, würde ich mir
auf der Stelle eine Kawa Z1000 kaufen, es ist genau mein Traumbike."
Romina Bohn, 16, ist ihre beste Freundin: "Wir unternehmen
unheimlich viel gemeinsam und ich fahre gerne mit. Einen Führerschein
habe ich allerdings noch nicht, ich spare mein Geld und mache mit 18 den
Auto- und Motorradführerschein. Welches Bike ich mir mal kaufen
werde, steht aber noch nicht fest."
Im Hochsommer 2006 nehmen es die beiden sympathischen Scooter-Fans mit
der Schutzbekleidung nicht so ernst und Kristin lacht: "Wichtig ist
der Helm auf dem Kopf. Meist trage ich eine Motorradtextiljacke, wenn es
aber so warm ist, fahre ich so wie ich jetzt bin, außerdem ist es viel
cooler."
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Als nach dem Zweiten Weltkrieg das Geld knapp
war, wurde in Italien "das Auto des kleinen Mannes" erfunden:
der Vespa-Roller. Der freie Durchstieg vereinfachte das Platznehmen,
Beinschilder schützten vor Regen und Straßenschmutz, kleine Räder
erleichterten das Rangieren. Die "Bienen" wurden zur
Weltanschauung,
zum Kultvehikel.
Heute redet nur noch die ältere Generation vom Roller, alle
anderen nennen die Flitzer Scooter. Die Dinger mit den kleinen
Kullerreifen sind mehr denn je gefragt. Die Scooter-Manie ist voll im
Gange. Auch kein Wunder. Die Bedienung ist kinderleicht, draufsetzen,
Gas geben, ab geht die Post. Kuppeln und Schalten ist out.
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Scooter-Fans Kristin und Romina
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Kawa-Fan Ilka Lehmann
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Ilka Lehmann,
34: " Weil Motorradfahren der ideale Ausgleich zu meinem doch
sehr stressigen Beruf ist und ich einfach dabei das Feeling, die
Freiheit und die Unabhängigkeit genieße", verrät die sympathische
Hotelfachfrau aus Willingen. An Fahrspaß mit tollen Kurven und
abwechslungsreicher Landschaft mangelt es ihr dabei nicht, das
Sauerland ist als Biker-Gegend weit über seine Grenzen bekannt und
beliebt.
"Als ich die Kawasaki ER6n zum ersten Mal gesehen habe, stand für
mich sofort fest, das ist dein nächstes Motorrad. In gelb und mit
ABS natürlich", betont Ilka Lehmann und auf ihr Outfit
angesprochen: "In meinem Beruf ist adrette Bekleidung Pflicht,
privat mag ich es leger und beim Biken sind ein guter Helm, Lederkombi
mit Protektoren sowie Lederhandschuhe- und Stiefel eine Selbstverständlichkeit."
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Kawasaki ER6n/ABS
650 ccm - 72 PS - 197 kg - 197 km/h - Modelljahr 2006
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Eigentlich kann man es keinem
recht machen! Als Motorräder noch keine Verkleidungen hatten, bastelten
die Spezis Verschalung und Stummellenker an. Dann gab es plötzlich ab
Werk serienmäßig Sportverkleidungen. Doch nicht lange. Das Plastik
verdeckte nämlich die Technik, also schraubte die Speedfraktion das
Gelump wieder ab. "Nackt" wirkten die Wetzhobel sowieso viel
geiler.
Die Industrie war allerdings auch clever. Man brachte Sportmaschinen auf
den Markt, die absichtlich keine großen, sondern maximal Mini-Verkleidungen hatten. Den richtigen
Namen lieferten sie gleich mit: Naked-Bike.
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Outfit:
Marushin-Helm 777NX Tiger
Sicherheits-Außenschale in gewichtsoptimierter GFK-Technologie
Dekorelemente mit Mehrschichtlackierung im High-End-Finish
FLM 2-Teiler Protektoren Lederkombi
Polo-Lederstiefel
Polo-Lederhandschuhe
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3. Kapitel
Honda-Tourer
Pierre Frankfurth aus Wetterburg
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Pierre Frankfurth, 46: "Weil ich
mit Leib und Seele Motorradfahrer bin und das von der Pike auf", betont der überzeugte Biker. "Bevor ich den Führerschein hatte,
bin ich auf einer alten NSU über Äcker und Felder gepflügt, das war
damals noch ein richtiges Abenteuer. Offiziell folgte dann eine Mofa,
ein Moped und mein erstes Motorrad. Heute ist für mich Motorradfahren
Hobby und Alltag in einem. Die gut 90 km hin und zurück zur Arbeit sind
das Pflichtprogramm, in meiner Freizeit und am Wochenende genieße ich
die Touren."
Bei der Bekleidung gibt es für Pierre kein wenn und aber. Die
Vanucci-Lederkombi von Louis ist mit Protektoren ausgestattet,
Lederhandschuhe und Lederstiefel sowie der Marushin-Helm sind
Qualitätsprodukte. "Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur
schlechte Ausrüstung. Für nasse und kalte Tage habe ich einen
gefütterten und wasserdichten Textilanzug, nur bei Schnee und Glatteis
bleibt die Maschine stehen", verrät der Alltags- und Tourenfahrer.
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Motorradfahrer waren schon immer
auf Abenteuer aus. Jedenfalls einige. Mit der Maschine bis ans Ende der
Welt fahren, das wär's. Doch wohin mit Proviant und Hausrat? Also
erfand man Tankrucksack, Packtaschen und Topcase. Um sich vor Wind und
Wetter zu schützen, bastelte man eine breite Verkleidung an das Bike.
Alles Schnee von gestern. Heute gibt es perfekt ausgestattete Reisebikes
von der Stange. Sie sind komfortabel, zuverlässig und langlebig, und
vor allem serienmäßig mit Verkleidung und Kofferraum ausgestattet. Mit
einem Tourer zu verreisen macht Spaß. Und wenn es am Wochenende nur bis
zum
Edersee ist. |
Dirk
Czubayko, 40: "Weil mich die Technik schon immer faszinierte und man beim
Motorradfahren einen direkten Kontakt zur Natur hat", lässt der
Maschinenbautechniker wissen. "Bei meiner großen Leidenschaft für
den Offroad-Sport war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass ich
mir irgendwann mal eine echte geländetaugliche Enduro zulegen würde.
Mit der KTM 350 LC4 habe ich mir diesen Wunsch erfühlt. Der
Geländehüpfer machte mir riesigen Spaß. Will man aber ernsthaft durchs
Gehege pflügen, gibt es kaum noch Ecken, wo es erlaubt ist. Ständig
muss man auf Förster und Jäger aufpassen und
das Nummernschild darf sowieso keiner erkennen. Die
Gaudi wurde bald zum Stress und ich bin den Kompromiss der
Straßen-Enduro eingegangen. Wenn ich Lust habe, werden Schotterpisten
gefahren, ansonsten toure ich am liebsten über verwinkelte
Landstraßen. Der Marushin-Integralhelm eignet sich dafür hervorragend und
mit dem Rukka-Textilanzug bin ich 100prozentig zufrieden, im Sommer ohne
und in der kühlen Jahreszeit mit Innenfutter."
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Geländefan: Dirk Czubayko
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Echte Pistencracks
verlangten nach Besonderem. Also mussten Spezialmotorräder her. Leicht, handlich, mit langen
Federwegen, hochgesetzte Radabdeckungen, kräftiger Motor mit
Dampf aus dem Keller und so aufgebaut, dass im Falle eines Falles
nicht so viel kaputtgehen konnte. Was blieb, war der Anspruch auf
Asphalt- und Geländetauglichkeit. Der Weg dahin war steinig, aber
es hat sich gelohnt. Heute können Enduros im Gelände und auf der
Straße eigentlich alles. Nur eins
sucht man vergeblich: Off-Road-Gelände zum Rumackern. Und daher werden gut
98 Prozent der Pistenbikes über Asphalt gescheucht.
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Ducati Multistrada 1000
DS
1000 ccm - 92 PS - 210 kg - 220 km/h - Modelljahr 2005 |
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Outfit:
Marushin-Helm 777NX Samura
Sicherheits-Außenschale in gewichtsoptimierter GFK-Technologie
Dekorelemente mit Mehrschichtlackierung im High-End-Finish
Rukka Textil-Tourenanzug
mit Protektoren
Uvex-Lederstiefel
HG-Lederhandschuhe
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5. Kapitel
Honda-Superbike
Wolfgang Scheibe aus Frankfurt am Main
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Wolfgang Scheibe, 41: "Weil mich
mein Onkel als Dreikäsehoch auf seine 250er Montesa Trialmaschine
gesetzt hat und der Meinung war, das wäre ein ideales Spielzeug für
mich. Bei meinen ersten Fahrversuchen ist er neben mir hergelaufen und
hat aufgepasst, dass ich nicht umkippe. Als es alleine ging, bin ich jedes
Mal solange gefahren, bis der Tank leer war. Alle meine Freunde,
denen ich vom Trialfahren erzählt habe, haben mich
beneidet", kann sich der Frankfurter noch gut an die Zeit erinnern
und fährt fort, "Bis ich mit 16 endlich meinen Führerschein für
eine 80er machen konnte, verging aber noch eine Ewigkeit. Mit 18
folgte eine Honda VF500 und danach weitere Honda Sportbikes. Zwar bin
ich mit dem Motorrad teilweise zur Schule, zur Uni und später zur
Arbeit zum Hessischen Rundfunk gefahren, doch im Grunde war und ist
für mich das Motorrad ein Sportgerät, um zügig von A nach B zu
kommen,
möglichst ohne Autobahnabschnitte dazwischen, aber mit vielen Kurven
gespickt."
Bei der Fahrerausstattung setzt Wolfgang Scheibe auf einen Marushin GFK-Helm, eine
zweiteilige Erbo Protektoren-Lederkombi sowie
Motorradhandschuhe- und Stiefel von Detlev Louis. "Anfang der 90er
Jahre habe ich mir meine erste maßgeschneiderte Erbo-Lederkombi
zugelegt. Die Investition hat sich damals 100prozentig gelohnt, wenig
später habe ich meinen bisher ersten und einzigen Abflug
fabriziert und außer, dass die Kombi reif für die Mülltonne war, ist mir
kaum etwas passiert. Seit diesem Erlebnis fahre ich keinen Meter mehr
Motorrad ohne meine Schutzbekleidung", betont der Superbike-Fan.
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Honda CBR1000RR
1000 ccm - 172 PS - 203 kg -
290 km/h - Modelljahr 2006
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Wer
zügig vorwärts kommen will und dabei auch noch Spaß haben
möchte, braucht eine Sportmaschine - oder am besten gleich ein
Superbike vom Schlag Honda CBR1000RR. Man sitzt versammelt "im"
Bike, die Verkleidung schützt vor dem lästigen Fahrtwind, auf
Fahrwerk, Bremsen und Pneus kann man sich verlassen.
Sportmaschinen werden in der Regel erst bei hohen Drehzahlen
lebendig, eine Verwandtschaft zu den aktuellen Superbikes lässt sich
nicht leugnen.
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Outfit:
Marushin-Helm TNT888NX Kintaro
Sicherheits-Außenschale in
gewichtsoptimierter GFK-Technologie,
Dekorelemente mit Mehrschichtlackierung im High-End-Finish
Erbo-2-Teiler-DynaPro Lederkombi
Rindnappaleder, CE Protektoren an Schulter, Ellenbogen, Hüften, Knie
und Schienbein
Louis-Lederstiefel
Louis-Lederhandschuhe
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6. Kapitel
Kawasaki-Superbike
Harald Nordmeier aus Bad Arolsen
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Harald Nordmeier, 42: "Weil ich, bevor
ich überhaupt richtig Auto und Motorrad sagen konnte, schon am Gasgriff
gedreht habe. Mit vier war es eine 50er Honda Dax, mit fünf eine
175er DKW Trial-Eigenbau und mit sieben eine 250er
Bultaco Trial. Mit Trialfahren lernt man spielerisch Motorradfahren.
Nicht das schnelle Rumheizen, sondern ein hohes Maß an Geschicklichkeit
ist bei diesem Offroad-Sport gefordert. Mit 18 bin ich mit einer
Honda CB750 Four zum ersten Mal auf der Straße richtig schnell
gefahren. Das war eine neue, ganz andere Welt für mich und das
hat mir noch viel mehr Spaß gemacht als Trialfahren",
erinnert sich der Kfz-Sachverständige an seine frühen
Motorradjahre.
Später folgen verschiedene Sportmaschinen von Kawasaki, auch ein paar
Rennen ist der Nordhesse gefahren. In welche Richtung der Gasgriff
gedreht wird, hat Harald Nordmeier nicht verlernt: "Wer mit einem
Superbike vom Schlag Kawasaki ZX-10R `flott`unterwegs ist, bewegt sich
sowieso in einer
eigenen Liga. Man könnte es auch als Asphalt-Surfen pur bezeichnen,
jedenfalls dann, wenn man sich am Limit bewegt. Ohne meine
ERBO-Protektoren-Kombi und meinen Marushin-Helm kann ich mir das allerdings
kaum vorstellen."
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Kawasaki ZX-10R
1000 ccm - 175 PS - 200 kg - 295 km/h - Modelljahr 2004
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Als vernünftig kann man sie weiß
Gott nicht bezeichnen. Wie direkt von der Rennstrecke abgebogen, kommen
sie daher. Ohne Lampe, Spiegel und Nummernschild könnte man sogar jedes
Rennen damit gewinnen. Aber auch mit dem Kram ist man auf der
Landstraße einsam und allein, es kriegt einen keiner.
Jedenfalls die nicht, die wie Superbikepiloten über die Piste heizen. Den Fahrleistungen echter Rennmaschinen stehen sie
kaum nach. Das ist für den Adrenalinspiegel wichtig. Glück braucht man
allerdings auch. Wer nämlich bei diesem Karacho geblitzt wird, ist
seine Fahrkarte auf Jahre los.
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Outfit:
Marushin-Helm
TNT888NX Xeqtr
Sicherheits-Außenschale in
gewichtsoptimierter GFK-Technologie,
Dekorelemente mit Mehrschichtlackierung im High-End-Finish
Erbo-2-Teiler-FlashPro
Lederkombi
Rindnappaleder, Temperform-Protektoren
an Schulter, Ellenbogen, Hüften, Knie und Schienbein
HG-Lederstiefel
HG-Lederhandschuhe
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7. Kapitel
Kawasaki-Streetfighter
Diana Heinemann aus Rhoden
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Diana Heinemann, 36: "Weil ich
schon als Jugendliche vom Motorradfahren geträumt habe. Für mich
bedeutete dies immer Unabhängigkeit, Freiheit, Abenteuer, aber auch
abschalten vom Alltag und vor allen Dingen, den Kopf frei kriegen. Eine
ganze Zeitlang bin ich nur mitgefahren, erst mit 24 habe ich den
Führerschein gemacht und mir dann eine Maschine gekauft. Vorher war es
finanziell einfach noch nicht möglich", gibt die Raumausstattermeisterin unumwunden zu.
Nach verschiedenen Heizerkisten und Joghurtbechern entdeckte die
lebenslustige Bikerin die Streetfighter-Szene: "Mein Beruf verlangt
ständig nach kreativen Ideen, mit Null-8/15-Lösungen gibt sich heute
kein Kunde mehr zufrieden. In der Streetfighter-Szene ist es ganz
genauso. Individualismus, ausgefallene Detailausführungen und eine
extravagante Lackierung lassen enormen Spielraum zu. Aber tatsächlich einzigartig wird das Werk erst, wenn alles harmonisch auf einander
abgestimmt ist und in der Hinsicht bin ich Perfektionist. Es macht mir
Spaß aufzufallen, mit meinem Bike, aber auch mit meinen Klamotten. Auch
wenn die Leute manchmal hinter mir hergucken und den Kopf schütteln,
mir macht es nichts aus", gibt sich die Streetfighterin selbstbewusst.
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Kawasaki Z1000 Streetfighter-Umbau
1000 ccm - 127 PS - 220 kg - 250 km/h - Modelljahr 2004
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Streetfighter-Philosophie |
Die
Streetfighter-Manie ist top
aktuell. Bei uns jedenfalls. In England, wo sie herkommt, ein alter
Hut. Hier juckt das aber keinen. Es wird geschraubt, bis die Heide
wackelt und getunt, bis der Asphalt glüht. Erlaubt ist alles.
Vorschriften oder Normen gibt es keine. Nur beim TÜV muss man irgendwie
durchkommen. Was danach ist, interessiert keinen.
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Diana, bekennende Streetfighterin
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Streetfighter-Dress:
Marushin-Crosshelm
XMoto Squadron
Modulbauweise - durch das im Lieferumfang
enthaltene
Zubehör lässt sich der Helm
wahlweise in einen Crosshelm, Endurohelm oder
Integralhelm umbauen,
Fiberglas-Schale
Streetfighter-Shirt
protektorlose Armee-Hose
Daytona-Boots |
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