Praxis
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"Duales-Perfektions-Training"
2. Teil: Blickführung und Fahrbahn lesen
"Übung macht den Meister"
Es gibt viele Dinge im Leben, die machen wir jeden Tag ganz
automatisch,
wir könnten sie auch im Traum erledigen. Längst sind
diese
Handlungsabläufe
in "Fleisch und Blut" übergegangen. Kommt
jedoch
etwas Unvorhergesehenes
dazwischen, kann es uns ganz schön
aus
der Ruhe bringen. Passiert uns so
etwas auf dem Bike, ist meist Stress
angesagt. Damit es erst gar nicht so weit
kommt, werden Fahrübungen
immer mal wieder trainiert.
Text: Winni Scheibe
Fotos: Wolfgang Fromm, Brigitte Haide, Winni Scheibe
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Eine Notbremsung im ABS-Bereich sollte
regelmäßig trainiert werden
(Foto: Wolfgang Fromm) |
Das
"Duale-Perfektions-Training" kann jeder für sich selbst
nutzen. Die wichtigen Grundfahrübungen wie "Bremsen" und
"Ausweichen" in Verbindung mit "Blickführung" und
"Fahrbahn lesen" sollte man aus Sicherheitsgründen sowie für
einen ungestörten und optimalen Lerneffekt allerdings auf einem
Verkehrsübungsplatz oder leerem Parkplatz trainieren. Auch empfiehlt es
sich die Übungen zu zweit zu absolvieren. Hierbei kann der eine den
anderen beobachten und es lassen sich gegenseitig Tipps geben, und falls
dummerweise doch mal etwas passiert, ist jemand zur Hilfe da.
Die im zweiten Teil hier vorgestellten Perfektionsübungen
"lockeres sitzen", "Blickführung" und
"Fahrbahn lesen" lassen sich problemlos während einer Ausfahrten
"so ganz nebenher" üben. Über eine Fahrstrecke achtet
man ganz bewusst, ob man tatsächlich locker sitzt. Bei einem nächsten
Fahrabschnitt beobachtet man seine Blickführung und dann ist das
Fahrbahnlesen an der Reihe. Ziel des "Dualen-Perfektions-Trainings"
ist bewusstes und somit sicheres und umsichtigeres Motorradfahren! Und
das kann jeder selbst trainieren. Heute, morgen, eigentlich bei jeder
Spritztour.
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Bei einer Ausfahrt lässt sich Blickführung
und Fahrbahnlesen prima üben
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Bevor es losgeht: Das Outfit
"Von Kopf bis Fuß schick"
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Anders
als beim Autofahren ist es beim Biken mit einfach Platz nehmen und
losbrausen allerdings nicht getan. Bevor einem der Wind so richtig um
die Nase weht, steigt man in sein Motorrad-Outfit. Dazu gehört zunächst
ein nach ECE-Regelung geprüfter Helm. Wer sich demnächst einen neuen
Hut zulegen möchte, sollte dahin gehen, wo man auf einer Rundfahrt die
frische Mütze testen kann. Der Helm muss sitzen, das Sichtfeld darf
nicht eingeschränkt sein, die Geräuschkulisse darf nicht nerven, und,
das ist das Allerwichtigste, man muss sich mit dem neuen Hut wohl
fühlen.
Die Fahrerbekleidung kann eine Lederkombi oder ein Textilanzug mit
Protektoren sein. Auch hier spielt die Passgenauigkeit und das
Wohlfühlen eine entscheidende Rolle. Zwickt, drückt oder kneift die
Schutzbekleidung, ist es mit dem Fahrspass schnell vorbei. Die Füße
stecken grundsätzlich in Motorradstiefeln und auf Lederhandschuhe
sollte nie verzichtet werden.
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Neben Motorrädern bietet Honda auch schicke
Fahrerbekleidung an.
Ausführliche Information und Beratung gibt es bei den
Honda-Vertragshändlern
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Locker sitzen
"Bitte Platz nehmen"
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Motorrad
fahren ist reine Gefühlssache. Nur wer locker im Sattel sitzt, fühlt
sich auch wohl. Zwickende, kneifende oder flatternde Schutzbekleidung
kann nerven oder gar die Aufmerksamkeit mindern. Und dann kommt es noch
auf eine entspannte Sitzposition, die Ergonomie an. Die Lenkstange
sollte locker in den Händen liegen, die Fußballen stehen gefühlvoll
auf den Rasten, Kupplungs-, Hand- und Fußbremshebel, aber auch der
Schalthebel, sollten sich einwandfrei bedienen lassen. Umständlich
erreichbare Hebel kann man meist einstellen, wer es selbst nicht
erledigen kann, besucht die Fachwerkstatt.
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Blickführung
"Wohin guckst Du"
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Blickführung:
Honda-Werksfahrer und 5facher 500er Weltmeister Mick Doohan macht es vor: "... lernen vom Profi..."
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Zum
A&O beim Motorrad fahren gehört die Blickführung und das Fahrbahnlesen. Blickführung heißt auch: "Fahrtrichtung gleich
Blickrichtung"! Oder anders ausgedrückt, man darf nie ständig
direkt vors Vorderrad schauen, sondern immer weit voraus gucken, dahin,
wohin man eigentlich hinfahren will, auch um die Kurven. Mit der Zeit
lernt man so vorausschauend zu fahren, alte Füchse nennen es einen
"7. Sinn" bekommen. Nur so lässt sich rechtzeitig erkennen,
wenn etwas auf der Straße liegt oder man sonst auf etwas
Außergewöhnliches zubraust.
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Fahrbahnlesen
"Mal vors Vorderrad
schauen"
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Beim Motorradfahren gehört das Fahrbahnlesen zur Pflicht
(Foto: Brigitte Haide) |
Sehen
und reagieren gehören genauso zur Pflichtübung. Sehen heißt neben der
Blickführung immer wieder die Fahrbahn lesen und reagieren heißt,
Wahrgenommenes sofort in angepasste Fahr- oder Bremsweise umsetzen. Denn
die Straße ist längst nicht immer 100-prozentig griffig. Sie kann
nass, glatt, schmierig, löchrig, mit Rollsplitt übersät,
kopfsteinpflastrig, frisch geteert, mit Bitumen geflickt und wer weiß
was sonst noch sein.
Auf griffiger Fahrbahn lässt sich bekanntlich ganz anders als auf
nasser oder gar schmieriger Asphaltdecke um die Ecken bügeln. Kurven
werden in solchen Situationen bedeutend langsamer und viel vorsichtiger
und auch mit wenig Schräglage durchfahren. Auch beim Bremsen ändert
sich einiges. Bei rutschigem Belag verlängert sich der Bremsweg
erheblich.
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