Portrait


Eine tierische Geschichte

Mein bester Freund Sammy

Motorrad fahren verbindet. Keine Frage. Wenn man unterwegs
ist, kommt man rasch in Kontakt, ein Gespräch ist schnell geknüpft.
Auch als Hundebesitzer ist es mit der Kommunikation oft recht einfach.
Ist man mit dem Gespann und seinem Hund auf Achse,
sind die Leute ganz schön am gucken, fragen einem Löcher in 
den Bauch und finden alles ganz toll.

Text&Fotos: Winni Scheibe



Sammy


Menschen reden gerne. In Talkshows, zu Hause, in Kneipen und auf Reisen. In der Fremde in Kontakt zu kommen, ist allerdings nicht immer leicht. Ist man jedoch mit dem Bike unterwegs, hat man es deutlich einfacher. Es lässt sich sogar behaupten, es gibt kaum einen besseren Kommunikations-Faktor als unser Hobby Motorrad fahren. Von Leuten, denen man zuvor im Leben noch nie begegnet ist, wird man angesprochen, wird gelöchert, woher man kommt und wohin die Reise gehen soll und gefragt, was das denn für eine tolle Maschine ist. Viele verraten dann auch, dass sie selbst Motorradfahrer sind. Manchmal ergeben sich aus solchen Zufallsbegegnungen sogar langjährige Motorradfreundschaften.

Es gibt aber noch einen zweiten Kommunikations-Faktor und das ist
ein Hund. Trifft ein "Herrchen" ein "Frauchen", bleibt es meist nicht nur
beim "Guten Tag" und der Frage 
"was ist denn das für eine Rasse".
Kommt beides zusammen, Motorrad fahren und ein Hund, sind wir mitten in meinen ganz persönlichen Lieblingsgeschichten übers Motorradfahren.



Sammy 3 Monate jung mit Frauchen Brigitte


Unser Sammy gehört fest zur Familie.
Er ist nämlich der schlaueste, pfiffigste 
und beste überhaupt, Sammy 
ist einfach Weltklasse.
Das wirklich Außergewöhnliche an ihm ist jedoch seine Leidenschaft für Motorräder. Steht ein Bike im Hof, liegt er treu daneben und passt auf. Fahre ich weg, darf ich ihn gar nicht ansehen, mit seinen braunen Augen schaut er so, als wolle er sagen: "Nimm mich doch mit".



Geht´s mal mit dem Auto zu einen Fototermin, dann kann er mit. Das ist für Sammy fast das Größte. Mit Herrchen weg fahren, da erlebt er etwas und meist darf er auch als Fotomodell mit aufs Bild. Das macht ihn "Stolz wie Oskar".


Fotomodell: Sammy


Sammy mit Honda CBX 1000 und Nelli



Sammy mit BSA-Métisse und seinem Freund Steffen



Sammy mit der "LSL-Chapin" und Jochen


Der Weg wird zum Ziel.
Harley-Davidson Road King Gespann



Und dann stand plötzlich ein neues Harley-Davidson Road King Gespann vor der Tür. Ich brauchte nur zu sagen "komm lass uns Gespann fahren" und schwups saß unser Sammy im Beiwagen. Im Boot gut angeschnallt ging's mit ihm auf Tour. Zum Einkaufen, zum Gassi gehen, zur Eisdiele oder einfach nur zum Spazierenfahren. Und davon konnten wir nicht genug bekommen. Wir "drei" wurden ein echt gutes Team. Das urige Gestabbele des mächtigen V-Motors übertrug sich auf den Fahrrhythmus, Stress und Hektik kamen erst gar nicht auf. Mit einem Harley-Gespann erlebt man die Welt sowieso in einer anderen Dimension. Es ist mit nichts vergleichbar, nicht mit Solo-biken und mit Cabrio-fahren schon ganz und gar nicht. Man sitzt im Freien, erlebt Wind und Wetter, riecht und schmeckt die Natur, durchweilt die Landschaft. Die Dynamik des Schräglagefahrens wird überhaupt nicht vermisst. Das Erlebnis liegt in der Beschaulichkeit, der Weg wird zum Ziel.
Ganz gleich wo wir auftauchten, die Leute haben vielleicht geguckt! Das Interesse war groß und die Fragen nach dem Preis, dem Hubraum, dem Gewicht und ob der Hund da nicht rausfallen könne, waren fast immer die gleichen. Einige hielten das Gespann sogar für einen top-restaurierten Oldtimer. Die Begeisterung über uns drei war gewaltig.



...Profis voll in Aktion...


Aber es sollte noch besser kommen. Für das Fotoshooting wollte ich ein schönes Actionbild machen. Ex-GP-Rennfahrer und Dreirad-Experte Peter Frohnmeyer sollte so durch eine Kurve brettern, dass das Beiwagenrad von der Fahrbahn abhebt. Als "Schmiermaxe", so nannte man im Rennsport früher den Beifahrer, kam natürlich nur Sammy in Frage. Ich weiß nicht, wie oft Peter den Parcours absolviert hat, jedes Mal war das Seitenwagenrad ein Stück in der Luft und Sammy lehnte sich wie ein echter Profi ins Kurveninnere. Es war zum Schießen und ich glaube, den meisten Spaß hatte Sammy.



Großes Lob:
Gut gemacht Sammy!


Zum Glück war die Saison noch lange nicht rum. Nach dem Harley-Gespann war das Kawa-Walter-Gespann an der Reihe. Der Spaß war fast genauso groß wie mit dem Harley-Dreirad, aber eben nur fast. Vom Showeffekt und überhaupt kommt gegen das amerikanische Kulteisen so schnell nichts ran.



Feste Freundschaft:
Sammy, Caroline, Janine und Steffen


Ja, und dann war da noch die Einladung zur Familienfeier: "Ihr bringt doch Sammy und das Gespann mit". Für die Kinder war es eine tolle Überraschung. Ruckzuck hatten sie organisiert, wer in welcher Reihenfolge mitfahren darf und wer zu Sammy ins Boot kommt. Als später einige der Mütter auch mal mitfahren wollten, war für die Kids der Spaß zu Ende. Lautstark wurde verkündet, es wären längst noch nicht alle durch und das könne noch lange dauern. Alle lachten, die Kids und Sammy blieben die "Road Kings".



Gutes Gespann:
Brigitte, Sammy und Winni


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