Motorrad-Marken


Vintage Rennen in Daytona Beach / USA

"Golden Oldies im März"

Europäische Veteranenkenner wissen längst, dass es in den
Staaten beachtlich viele Besitzer von klassischen Rennmotorrädern
gibt. Über den gesamten nordamerikanischen Kontinent verteilt
werden in jedem Jahr immer mehr Rallyes und Klassiker Rennen
organisiert. Eine der herausragenden Veranstaltungen ist das
Vintage Road Race im Rahmen der Speed-Week, Anfang März,
in Daytona Beach/ Florida.

Text&Fotos: Winni Scheibe




Wer als Tourist Anfang März in das Urlauber- und Rentnerparadies Daytona Beach kommt, versteht die Welt nicht mehr. Die Stadt scheint auf dem Kopf zu stehen. Transparente und Empfangsschilder mit der Aufschrift "Bikers welcome" signalisieren jedermann deutlich sichtbar, was hier los ist: Die "Bike Week" findet statt. Das Straßenbild wird in dieser Woche von Motorradfahrern bestimmt. Fast jeder sitzt auf einer Harley Davidson. Für Unbedarfte entsteht der Eindruck: außer Harleys gibt es kaum eine andere Motorradmarke auf der Welt. Über 500.000 Biker aus allen Teilen der Vereinigten Staaten, Kanada und manchmal aus dem "alten Europa" gaben sich in diesem Jahr ein Stelldichein.

Anlass des Massenandrangs sind neben der "Bike Week" aber auch die Rennveranstaltungen rund um Daytona. Ob Moto Cross, Dirt Track, Enduro, Oldtimer oder Straßenrennen, das Angebot ist reichhaltig und dehnt sich über die gesamte Woche aus.Parallel zu den Rennläufenfinden zusätzlich Veranstaltungen rund um das Motorrad statt. Wer alle Aktionen und Rennen sehen will, muss seinen Terminplan stramm organisieren. Am Ende der Speed Week findet Sonntag das traditionelle 200 Meilen Rennen statt. Bereits am nächsten Tag ist der Spuk vorbei, und Daytona fällt in seinen gewohnten Rentneralltag zurück.


Mainstreet: Stimmung bei der Bike Week







Gleich vier Rob North Replicas mit Triumph Trident T150 Motor hat R.E. "Pogo" Evans
(Bild oben, links) aus Fort Lauderdale/Florida in den letzten Jahren aufgebaut.




Fans klassischer Motorräder kommen als Besucher der historischen Rennen voll auf ihre Kosten. Die Eintrittskarte ist auch für das Fahrerlager gültig, und so ist es problemlos möglich, die seltenen Stücke aus nächster Nähe zu bewundern. Die Atmosphäre ist ausgesprochen locker, und bereitwillig geben die Akteure geduldig auf alle Fragen Antwort. Das Fahrzeugaufgebot ist reichhaltig, Über 200 Teilnehmer haben sich im Camp getroffen und oft zwei oder gar drei Motorräder gemeldet. Die Klasse "750 Gran Prix" und "Sportsman 750" sind jeweils mit über 50 Maschinen am besten besetzt. Die hier eingesetzten Triumph Trident, BSA Rocket3, Ducati 750SS oder Harley Davidson XR750 Rennbikes waren vor 20 Jahren die Stars in dem traditionellen Daytona 200 Meilen Rennen. Ebenso erfolgreich wie die Vierzylinder-Viertakt-Maschinen waren die Zweitakt-Rennmaschinen Yamaha TR2B, Yamaha TR3, Suzuki T 500 oder Kawasakt H1Z die gemeinsam in der Two Stroke Gran Prix Klasse starten. Motorräder mit historischem Wert treffen in der "Class C", "Classic Sixties" und "Pre-1940" zusammen. In insgesamt 11 Klassen werden die Fahrzeuge unterteilt. Ausgetragen werden die Vintage Rennen in Daytona auf dem verkürzten Speedway Oval.



                                       Edelrenner: Norton-Métisse



Fahrerlagerstimmung: Fahrer und Triumph-Mechaniker in einer Person         


                                    Road-Racer: Triton


Liebhaber und Fans englischer Singles, Twins und Triples werden regelrecht verwöhnt. Ob BSA Goldstar, Norton Manx, Velocette Thruxton, Triumph-Metisse, Triton oder den einstigen Daytona Sieger BSA Rocket 3 und Triumph Trident füllen die britischen Bikes neben Harley, Ducati, Aermacchi und Bultaco in den beliebten Klassen "500 Premier", Sportsman 500", "Sportsman 750" und "750 Gran Prix", die Starterfelder.

Gleich vier "Rob North Replicas" mit Triumph T 150 Motor hat "Pogo" Evans aus Fort Lauderdale in den letzten 5 Jahren aufgebaut. Im Schnitt beteiligt sich sein Team an 25 Vintage Rennen im Jahr. In Daytona starten sie in der "750 Gran Prix" Klasse. Wie für viele andere Teilnehmer ist es auch nach seiner Einstellung nicht unbedingt erforderlich, mit einem echten Klassiker an den Start zu gehen. Es ist sinnvoller, meint er, mit einer Replica die Rennen zu bestreiten als ein unersetzbares klassisches Rennmotorrad auf der Rennstrecke zu zerstören. Denn ist das Visier einmal herunter geklappt, zählt nur noch, wer als erster über die Ziellinie fährt. Auch in den Vintage Rennen wird wie einst mächtig gefeilt, bis die Funken fliegen. 



Vincent Racing Team



           Bildschöner Café-Racer: Triton                                            



                         Pfeilschnell: Triumph Bonneville-Racer 


Serienrenner: Triumph Trident T150                      


 

Road-Racer: 650er Triumph Bonneville-Motor im Spezialrennrahmen



... und alles mit "offenen Rohren"

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