Motorrad-Marken |
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Eigentlich ist die neue MZ 1000S schon ein alter Hut. Bereits zur Intermot im Jahr 2000 stand die Sportmaschine aus Zschopau zum ersten Mal auf der Messe. Die nächste Weltpremiere feierte der futuristische Wetzhobel zwei Jahre später, ebenfalls in München auf der Intermot. Inzwischen ist ein weiteres Jahr vergangen und jetzt dürfen sich die Biker endlich auf den 1000er Twin freuen. Laut Versprechen von MZ-Geschäftsführer Petr-Karel Korous soll die erste Lieferung nämlich noch Ende des Jahres bei den MZ-Vertragshändlern stehen. |
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Einen
Vorgeschmack auf den neuen Sausewind aus Zschopau konnten sich Mitte
November europäische Journalisten und der japanische Kollege Toshi
Wakayama bei der Präsentation in den Bergen bei Alicante/Spanien holen. |
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Gäbe es inzwischen noch nicht die Ducati 999S und eine Studie von der sensationellen KTM RC8 müsste man die Optik der MZ 1000S zunächst als gewöhnungsbedürftig einstufen. Altbekannte Rundungen, außer bei Reifen, Bremsscheiben, Scheinwerfern, Rahmenrohren und Ventilkäppchen, sucht man auf den ersten Blick vergeblich. Mit dem Design der "Kanten und Spitzen" liegt die MZ 1000S nun aber ganz offensichtlich voll im Trend. Für diese Darstellung hat sich MZ mit Absicht entschieden. Mit dem "Leading Edge" Design will, oder besser gesagt, wollte man sich vor drei Jahren ganz bewusst von anderen Sportmaschinen abheben. Ob MZ nun diese Mode eingeleitet oder angeregt hat, oder diese Richtung sowieso gekommen wäre, sei dahingestellt. Beachtenswert ist jedoch die Tatsache, dass die MZ-Macher das "Corner-Finish" von der vorderen Radabdeckung über Verkleidung und Tank bis hin zum Rücklicht konsequent durchgezogen haben. |
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![]() (Foto: MZ) |
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Bekanntlich
werden Motorräder ja aus dem Bauch heraus und nach dem Herzen gekauft.
Wie weit sich jedoch die verwöhnten Bikeraugen beim Bewundern dieser
Formen aus dem Bauch heraus daran gewöhnen werden, um die "Ecken
zu gucken", wird die Zukunft zeigen. Wenn es ans Herz geht, kann
die 1000S angeben. Keine andere Sportmaschine wird von so einem
großvolumigen Zweizylinder-Reihenmotor befeuert. Dieser Twin mit
180-Grad-Kurbelwelle verspricht Charakter und Eigenständigkeit. Und
damit die Vibrationen nicht all zu sehr nerven, hat man dem Triebwerk
eine Ausgleichswelle spendiert. |
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Soweit
die graue Theorie. Im wirklichen Leben stellt sich die MZ als ein
großes Motorrad dar. Der Akteur merkt es sofort beim Aufsitzen. Durch
den langgezogenen Tank und die Sitzhöhe von 825 mm thront der Chauffeur
fast so weit oben wie auf einer ausgewachsenen Reiseenduro.
Redewendungen altgedienter Tester wie "im Motorrad sitzen"
oder "mit der Maschine verbunden" wollen einem nicht über die
Lippen kommen. Der hohe Schwerpunkt verlangt Eingewöhnungszeit. |
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Motor: Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, wassergekühlt. Vier Ventile pro Zylinder, dohc, eine Ausgleichswelle. Bohrung x Hub 96 x 69 mm, Hubraum 998 ccm, Verdichtung 1:11,5. Leistung 117 PS (86 kW) bei 9000/min, maximales Drehmoment 95 Nm bei 7000/min (Umrüstung auf versicherungsgünstige 98 PS in Vorbereitung). Elektronisch gesteuerte Saugrohreinspritzung, zwei G-Kats. E.-Starter, Sechsgang-Kassettengetriebe, Endantrieb über Dichtringkette. |
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Fahrwerk: Chrom-Molybdän-Doppelrohr-Brückenrahmen (CMDT), Rahmenheck geschraubt. Marzocchi-Upside-Down-Gabel, Zug- und Druckstufendämpfung sowie Federbasis einstellbar, Ø 43 mm, Federweg 120 mm. Hinten Zweiarm-Cantilever-Alu-Schwinge, Sachs-Zentralfederbein, Zug- und Druckstufendämpfung sowie Federbasis einstellbar, Federweg 120 mm. Bereifung vorn 120/70ZR17, hinten 180/55ZR17. Doppelbremsscheibe vorn Ø 320 mm, Scheibenbremse hinten Ø 243 mm. Lenkkopfwinkel 65 Grad, Radstand 1445 mm, Sitzhöhe 825 mm. Tankinhalt 20 Liter. Leergewicht 210 kg, zulässiges Gesamtgewicht 407 kg. Beschleunigung von 0 -100 km/h in 3,4 s Höchstgeschwindigkeit 250 km/h Preis: 11.999 Euro (zuzüglich
Liefernebenkosten) |
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