Optischer und emotionaler Eindruck:
Wäre die "Deuce" vor 30 Jahren auf den Markt gekommen, hätte
weder Peter Fonda noch Dennis Hopper den "Chopper" erfinden
müssen. Harley-Davidson hätte sich die Lorbeern ans Revers heften
können. Zu spät.
Im Jahr 2000 sieht die Welt anders aus, Chopper gibt es inzwischen ab
Werk.
Danke Harley-Davidson!
Note: gut
Fahrgefühl:
Stellen wir uns mal vor, man könnte mit verschlossenen Augen Motorrad
fahren. Wüsste man dann wirklich, ob man auf einer Harley-Davidson,
Honda, Yamaha, Suzuki oder Kawasaki sitzen würde? NEIN! Zum Glück
funktioniert das Fahren mit verschlossenen Augen nicht. Und guck, es ist
eine Harley-Davidson! Wer etwas anderes behauptet, lügt, oder hat einfach
keine Ahnung.
Note: gut
Motorcharakteristik:
Trotz "revolutionären" neuem V-Motor mit zwei Ausgleichswellen
gegen die lästigen Vibrationen ist die "Deuce" unverkennbar eine
Harley-Davidson geblieben. Zwar immer noch nicht so steril perfekt wie ein
japanisches Bike, aber fast.
Note: gut
Fahrwerk, Bremsen, Reifen:
Die Zeiten, dass ein Chopper unbedingt beinhart sein muss,
ist zum Glück vorbei. Auch die Ansprüche an die Bremsen und Reifen haben
sich gewaltig gewandelt. Die Deuce ist komfortabel abgestimmt, die Bremsen
packen kräftig zu und die Pneus kleben gut auf dem Asphalt.
Note: gut
Ausstattung:
Eigentlich keine. Es fehlt die Verkleidung, der Drehzahlmesser, der
Hauptständer, der Gepäckträger, die Packtaschen, das Topcase, der
Handy-Halter und eine tausendfache Fahrwerksverstellung sucht man auch
vergeblich.
Dafür bietet die Deuce eine wunderschöne Optik mit viel Chrom, wohin das
Auge sieht.
Note: gut
Motorrad-Typ:
Recht haben sie, die Leute, die Harley nicht leiden
können. Auch andere Firmen können verdammt gute Motorräder, sprich
Chopper, bauen. Doch in einem kann man sich drehen und wenden, wie man
will: Das Original bleibt eben das Original, alles andere ist eine
Imitation.
Note: gut
Fazit:
Noch vor Jahren war Harley als "amerikanischer Kernschrott"
verschrieen. Mit der Evo-Baureihe hat sich das Image gewaltig gewandelt
und mit der neuen Twin Cam 88 B-Generation ist Harley-Davidson für das
Jahr 2000 und folgende gut gerüstet. Noch nie gab es so gute und
ausgereifte Bikes aus dem Ami-Land. Draufsetzen, fahren, tanken. Das Modifizieren und Customizing überlässt man getrost den anderen.
Gesamtnote: gut
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Motor
Fahrtwind gekühlter Zweizylinder-Viertakt-45-Grad-V-Motor
mit zwei Ausgleichswellen; zwei untenliegende, kettengetriebene Nockenwellen; zwei
Ventile pro Brennraum, Hydrostößel, Stoßstangen, Kipphebel;
Trockensumpfschmierung; Bohrung x Hub 95,3 x 101,6 mm; Hubraum 1449 ccm;
Verdichtung 8,8:1. Leistung 46 kW (63 PS) bei 5200/min; maximales
Drehmoment 106 Nm bei 9000/min. Ein Keihin-Gleichdruckvergaser, Ø 40 mm,
ungeregelter Katalysator. Kontaktlose Zündanlage; Drehstromgenerator 12
Volt 416 Watt, E.-Starter. Primärantrieb über
Duplexkette; Mehrscheibenkupplung im
Ölbad; Fünfganggetriebe;
Endantrieb über Zahnriemen
Fahrwerk
Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr; Telegabel,
Tauchrohrdurchmesser 41 mm; Dreiecksschwinge, mit zwei unter dem Motor
liegenden Federbeinen, verstellbare Federbasis; vorne Speichenrad, hinten
Scheibenrad; vorne eine Scheibenbremse
Ø 292 mm; Vierkolbensattel, hinten
Scheibenbremse Ø 292 mm, Vierkolbensattel; Bereifung vorn 90H21, hinten
160/70 VB 17
Abmessungen/Gewicht
Federweg vorne 142 mm; Federweg hinten 103 mm; Nachlauf
127 mm; Radstand 1691 mm, Sitzhöhe 680 mm; Tankinhalt 18,5 Liter; Gewicht
fahrfertig 312 kg;
zulässiges Gesamtgewicht 510 kg
Höchstgeschwindigkeit
175 km/h
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