Motorrad-Marken |
"Misses X" Die Buell X1 Lightning ist der Individualist unter den
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Sportmaschinen sind im erlauchten Kreis der Knieschleiferfraktion genau definiert. Es sind leistungsstarke und pfeilschnelle Superbikes vom Schlag einer Honda CBR900RR, Yamaha R1, Suzuki GSX-R 750 Kawasaki ZX-9R und selbstverständlich die Ducati 996 sowie Aprilia RSV Mille. Diese vollverkleideten Renner, mit tiefen Stummellenkern und hinten liegenden Fußrasten sind einzig und allein nur für eins auf die Welt gekommen: Um mit ihnen bergauf, bergab, durch Kurven oder wenn es mal ein Stück geradeaus geht, das Optimum an Geschwindigkeit herauszuholen. Wer das bestreitet, lügt! Und die, die angeblich "vernünftig fahren", sind Hasenfüße, oder sie trauen sich einfach nicht oder ihnen ist der Führerschein zu kostbar, doch das ist wiederum eine ganz andere Geschichte. |
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In diese Speed-Elite platzt urplötzlich ein
amerikanisches Bike mit dem schier unaussprechlichen Namen: Buell, sprich
"bjul". |
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Die Aufregung ist berechtigt. Denn Buell selbst
behauptet ja, es wäre eine Sportmaschine. Doch da lachen die Hühner. Wo
um Himmelswillen haben die Amis nur die Sportlichkeit versteckt. Im
aufgemotzten 1200 Harley-Davidson Sportster-Motor bestimmt nicht. Eine
schlanke Rennverkleidung sucht man ebenfalls vergeblich und die Lenkstange
könnte glatt von einer Tourenmaschine geklaut sein. |
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Doch so einfach darf man sich die Sache nun auch wieder
nicht machen. Naked- oder Muscle-Bikes werden im Allgemeinen dieser Typen
genannt und von dieser Sorte tummeln sich mittlerweile ziemlich viele auf
dem Markt. Aber genau so etwas will die Buell nicht sein, Buell
pflegt bewußt die sportliche Note. Und das führt wiederum zum
Verwechslungchaos mit den Athleten Ducati 996 und Co. |
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Unbedarfte packen sich jetzt natürlich an den Kopf und
fragen berechtigterweise: "Was soll dieser Definitionskram
eigentlich". Motorräder sind doch sowieso alle gleich. Schön, wenn
es so wäre, dann führen wir nämlich alle MZ. Zum Glück ist es aber
anders und es gibt für jeden Geschmack und für jedes Interesse ein
passendes Bike. |
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Weil der Motor beim Motorrad zwar immer noch das
Wichtigste ist, aber eben nicht alles, baut Erik Buell einiges drumherum.
Einen federleichten Gitterrohrrahmen, moderne
Upside-down-Gabel, Alu-Schwinge, Dreispeichen-Gußräder, vorne und hinten je eine Scheibenbremse, Tank und
Sitzbank, nicht mehr und auch nicht weniger und das auch noch rigoros aufs
Wesentliche beschränkt. Ausnahmslos, das bedeutet auch klitzekleine
Lenkerverkleidung und spoilerähnliche Bugverkleidung unterm Motor.
Fertig! |
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Und das wirkt sich wiederum auf die Fahrweise aus. Hektik und Stress kommen erst gar nicht auf, es geht souverän und überlegen zu. Und genau dazu passt auch die Sitzposition. Nicht verkrampft, nicht zusammengefaltet, nicht zurückgelehnt. Man fühlt sich auf Anhieb wohl, braucht keine "Eingewöhnungszeit", aber was noch viel wichtiger ist, nie kommt das Gefühl "überfordert" zu sein auf. Mensch und Maschine werden im Nu zu einem. Das Chassis ist sportlich hart abgestimmt, an der Bremsanlage gibt es nichts auszusetzen, lediglich die Übersetzung ist etwas zu lang ausgelegt. |
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Auf dieses niedertourige Fahren muss man sich erst einstimmen, langweilig ist es aber nicht. Schließlich bestimmt man selbst, wie schnell und wohin man fährt. Mit einer Fahrmaschine, bei der nicht das Ziel, sondern der Weg dahin das Erlebnis ist. Wer diese Abenteuer kennen lernen möchte, sollte sich schleunigst beim nächsten Buell-Händler zur Probefahrt anmelden. Spätestens nach dem Ausflug müsste eigentlich jedem klar sein, was mit dem Begriff "Fahrmaschine" gemeint ist. Ein bisher nicht gekanntes Fahrerlebnis, aufs Wesentliche bestimmter Fahrspaß, unvergleichbar, und noch dazu voller Dynamik und Sportlichkeit. |
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