Wie aus der BSA A75R
Rocket3 die Triumph X75 Hurricane wurde
"Briten-Lady im US-Look"
Eigentlich sollte das neue Bike
in den USA der Hit werden.
Doch der amerikanische Importeur sah das ganz
anders.
In Eigenregie ließ er die BSA Rocket3 zum Chopper umbauen.
Die Briten
waren begeistert, speziell für die US-Kundschaft
wurde daraus 1972 die Triumph X75 Hurricane.
Text&Fotos: Winni Scheibe
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Mit
den brandneuen Dreizylinder-Bikes T150
"Trident" und A75R "Rocket3"
versuchte das Triumph/BSA Firmenmanagment Ende der
sechziger Jahre die Marktposition gegenüber der
japanischen Konkurrenz in den USA zu behaupten. Doch
vergeblich, wie wir heute wissen. Bis die beiden
Maschinen da waren, gab es bereits die Honda CB750 Four und ein neues Motorradzeitalter hatte begonnen.
Auch mit dem nächsten Streich, der Triumph X75
Hurricane, die eigentlich eine BSA A75R Rocket3 war,
sollte es nicht gelingen. Blättern wir im
Geschichtsbuch dieses wohl ersten "Soft-Choppers",
stellen wir fest, dass es sich um eine ebenso
turbulente wie spannende Story handelt.
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War 1968 die Sensation:
BSA A75R Rocket3 - in England jedenfalls... |
Die
Idee für die X75 hatte Don Brown, Verkaufsmanager
beim amerikanischen Importeur in Nutley/New Jersey.
Als er 1967 die neue 750er Rocket3 zum ersten Mal sah,
fiel ihm der Kinnladen runter, er war entsetzt. Nach
seiner Auffassung war dieser Triple für die US-Biker
viel zu konservativ. Ohne lange im Stammwerk
nachzufragen, beauftragte er in eigener Regie den
damals nur in Insiderkreisen bekannten Designer Craig
Vetter - er wurde später durch seine
Windjammer-Verkleidungen weltberühmt -, etwas aus dem
Bike zu machen.
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Im
Frühjahr 1969 stürzte sich Vetter in die
Herausforderung. Doch viel Spielraum blieb ihm nicht.
Weder Motor noch Fahrwerk durfte er verändern,
lediglich am "Drumherum" konnte er sich
austoben. Aus der biederen Rocket3 wollte der clevere
Designer ein optisch potentes Bike mit Tick des "American
way of life" und dem gerade in Mode kommenden
Chopper-feeling machen. Nach einigen Skizzen wandte er
sich der praktischen Arbeit zu und modellierte eine
Tank-Sitzbank-Verschalung. Nach diesem Modell fertigte
er den Monocoque aus Glasfaser an, unter dem er den
winzigen 9,5 Liter Kraftstofftank aus Alu-Blech
versteckte.
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Die
Basis für die neue Triumph X75 Hurricane war
weiterhin die bekannte 750er BSA Rocket3, jedoch mit
dem Fünfganggetriebe der Triumph T150V und einem
modifizierten Doppelschleifen-Rahmen. Vom 2. Juni 1972
bis zum 12. Januar 1973 wurden genau 1171 Maschinen
vom Typ Triumph X75 Hurricane für den US-Markt
produziert. Erst wesentlich später kamen einige
Maschinen auf Privatinitiative aus den USA nach
Deutschland. Hierzulande ist der Soft-Chopper relativ
unbekannt und noch dazu sehr selten. Eigentlich
schade.... |
Technische Daten
Triumph X75 Hurricane
Baujahr 1972
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Fahrtwind gekühlter Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor
741 ccm
58 PS bei 7250/min
vorne Duplex-Halbnaben-Trommelbremse
hinten Simplex-Halbnaben-Trommelbremse
213 kg
195 km/h
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Triumph-Experten-Adresse
Lohrig & Kölle
Schnepker Str. 15
28857 Syke
Tel.: 04242 - 92 03 10
www.lohrig-koelle.de
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