Lexikon
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Aprilia-Firmengeschichte

"Mit Schwung in die Zukunft"
Seit 1968 engagiert sich Aprilia im
Zweiradgeschäft. Zunächst mit Mopeds
und Offroad-Maschinen. Dann folgten erwachsene Motorräder.
Mit typisch italienischer Begeisterung betreibt das Werk Rennsport.
2007 wurden die Aprilia-Werksfahrer Gabor Talmasci 125er Weltmeister
und Jorge Lorenzo 250er Weltmeister.
Text: Winni Scheibe
Fotos: Scheibe, Archiv, Werk |

250er Weltmeister 2007 #1 Jorge Lorenzo
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125er Weltmeister 2007 Gabor Talmasci
(2 Fotos: Aprilia) |
Die Ursprünge von Aprilia gehen auf Alberto Beggio zurück. Nach dem
Zweiten Weltkrieg begann der gelernte Schmied in der Nähe von Venedig
mit der Herstellung von Fahrrädern. Das Luxusmodell benannte er nach
einer Lancia-Limousine, gleichzeitig war damit der Firmenname Aprilia
geboren. Sein Sohn Ivano, ein hochbegabter Techniker, hatte bereits Ende
der 50er Jahre den Traum vom Bau eigener Motorräder. Bis allerdings das
erste Moped mit 50-ccm-Minarelli-Zweitakt-Motor aus dem inzwischen neu
bezogenem Aprilia Fahrrad- und Motorrad-Werk in Noale rollte, wurde es
1968. Schon bald folgten Offroad-Maschinen mit 125 ccm Zweitakt-Motoren,
das Augenmerk galt damals den kleinen Klassen. Ivano Beggio setzte beim
Bau seiner Maschinen auf anspruchsvolle Technik, richtungsweisender
Innovation und augenfälligem Design.
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Aprilia TXR 240 Trial
Modelljahr 1993
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Aprilia Scarabeo 50
Modelljahr 1994
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Aprilia RS 125 Extrema
Modelljahr 1994
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Mit der 125-Cross-Version war Beggio Mitte der 70er Jahre ein großer
Wurf gelungen, die erfolgreiche Offroad-Maschine verschaffte Aprilia als
Hersteller von Geländemaschinen einen ausgezeichneten Ruf.
Anfang der 90er erweiterte Aprilia das Zweiradangebot mit witzigen
Scootern, u.a. dem AMICO, dem ersten Roller mit kompletter
Kunststoff-Karosse.
1992 gelang Ivano Beggio ein weiterer genialer Schachzug, er schloss
einen Kooperationsvertrag mit BMW und übernahm die Fertigung des
F650-Singles.
Neben dem Offroad-Sport beteiligte sich Aprilia seit Mitte der 80er
Jahre auch im Straßenrennsport. Die WM-Titel von Max Biaggi, Valentino
Rossi und Marco Melandri, um hier nur die Wichtigsten zu nennen, machten
den italienischen Motorradhersteller endgültig weltbekannt.
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Aprilia RSV Mille
Modelljahr 1999
(Foto: Aprilia) |

Aprilia SL 1000 Falco
Modelljahr 2000
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Das Geschäft blühte, besonders auf dem Roller-Sektor und 1998 brachte
Aprilia das erste Superbike, die RSV Mille, auf den Markt.
Ivano Beggios Traum vom ernstzunehmenden Motorradhersteller hatte sich
längst erfüllt. Der ehrgeizige Unternehmer wollte aber mehr. Sein
nächstes Ziel war es, Europas größte und bedeutenste Marke zu werden.
Für dieses Vorhaben kaufte der clevere Geschäftsmann im Jahr 2000 die
berühmten, aber ziemlich maroden Traditionsmarken Laverda und Moto Guzzi,
in die umgehend gewaltige Investitionen gepumpt wurden. Womit Ivano
Beggio allerdings nicht rechnen konnte, war der dramatische
Zusammenbruch des italienischen Rollermarktes. Aprilia schlitterte in
eine existenzgefährdende Finanzkrise und wurde Ende 2004 von der
Piaggio-Gruppe übernommen. Ivano Beggio hatte damit seine Firma
verloren, dafür war das Unternehmen Aprilia gerettet und gehört nun zum
größten europäischen Zweirad-Konzern. Die Zukunft lässt hoffen. In den
Jahren 2006-2009 investiert man allein über 100 Millionen Euro in die
Entwicklung neuer Aprilia-Modelle.
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Automatik-Bike:
Aprilia NA 850 Mana
Modelljahr 2007

Aprilia Atlantic 500 Sprint
Modelljahr 2007
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Aprilia Pegaso 650 Trail
Modelljahr 2007
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Aprilia RSV 1000 R Factory
Modelljahr 2007
(4 Fotos: Aprilia)
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Firmenprofil Aprilia (Stand
2007)
Firmenstammsitz
Piaggio & C. S.p.A
Via Galileo Galilei 1-3
I-30033 Noale (VE)
Aprilia ist eine Marke der Piaggio-Gruppe.
Aprilia hat rund 1200 Mitarbeiter im Stammwerk.
Die gesamte Jahresproduktion lag 2006 bei 109.214 Einheiten.
Aprilia in Deutschland
Aprilia Motorrad GmbH
Marie-Curie-Straße 8
50170 Kerpen
Tel.: 02273 60 460
www.aprilia-aktiv.de
Aprilia-Vertragshändler: gesamt 250, davon ca. 100 Motorradhändler.
1429 verkaufte Motorräder über 125 ccm im Jahr 2006 in Deutschland.
7982 gesamt verkaufte Aprilias im Jahr 2006 in Deutschland.
1,5 % Marktanteil bei Motorrädern im Jahr 2006.
Aktivitäten/Events 2007:
Aprilia-Kundentour zum Grand Prix am Sachsenring 2007.
Roadshows und Probefahrten mit ortsansässigen Händlern und
Biker-Treffpunkten.
Fahrtrainings auf bekannten Rennstrecken.
Modellprogramm 2007
50er Roller und Mokicks
SR 50 Street
SR 50 R
SR 50 R Factory
Mojito 50 Custom
125er Roller und Leichtkrafträder
Atlantic 125
Sportcity 125 / 200
RS 125
über 125 ccm bis 650 ccm
Sportcity 250 i.e.
Atlantic 250 i.e.
Atlantic 500 Sprint
Pegaso 650
Pegaso 650 Factory
Pegaso 650 TRAIL
RXV 450/550
SXV 450/550
über 650 ccm
SL 750 Shiver
NA 850 Mana
ETV Caponord ABS
Tuono 1000 R
Tuono 1000 R Factory
RSV 1000 R
RSV 1000 R Factory
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