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Buchvorstellungen

Kampfschrift
"Angriff auf die Freiheit"
Ilija Trojanow und Juli Zeh

Eigentlich dürften wir Deutsche rundum glücklich und zufrieden sein. 60 Jahre BRD, 60 Jahre Demokratie, 60 Jahre Frieden, 60 Jahre Freiheit. Fast möchte man sagen: Sensationell! So etwas hat es bei uns nämlich noch nie gegeben, vereinfacht ausgedrückt.
Das kommt natürlich nicht von ungefähr. Sicherlich aber von der Lernfähigkeit der Deutschen. Der Leitfaden fürs Glück ist allerdings auch ein beachtenswertes und ausgeklügeltes Regelwerk: Das Grundgesetz. Es ist die rechtliche und politische Grundordnung für unser Land. Und was hier nicht aufgeführt ist, wird in Verordnungen, Erlassen und Gesetzen zusätzlich erfasst. Eigentlich gibt es kaum etwas, was nicht „gesetzlich geregelt“ ist. Und falls doch mal etwas fehlt, wird flugs nachgebessert.

Im Prinzip eine vernünftige Angelegenheit, auf den ersten Blick jedenfalls. Längst, so könnte man aber auch manchmal glauben, hat sich das System verselbständigt, oder noch viel schlimmer, wird missbraucht. Vorrangig in der letzten Zeit, wenn es angeblich um den Schutz und die Sicherheit des Bürgers geht.
Übertrieben? Wohl kaum.
Öffentlich diskutiert oder gar angeprangert wird diese Entwicklung jedoch am allerwenigsten. Bis jetzt jedenfalls.
In einer „Kampfschrift“ haben Juli Zeh und Ilija Trojanow nun ein Stammwerk verfasst, das zur Pflichtlektüre aller kritischen und freiheitsliebenden Bürger, für alle Anderen selbstverständlich auch, werden sollte.

Der Titel verrät schon alles: "Angriff auf die Freiheit". Die beiden Autoren scheuen weder Provokation noch die Dinge beim Namen zu nennen. Was sich der Staat und seine Sicherheitsbehörden immer wieder aufs Neue einfallen lassen, aber auch wie das Volk gutgläubig, unbekümmert und leichtsinnig mit der Preisgabe von persönlichen Daten umgeht. Der Weg zum transparenten Menschen, "Big Brother watches you", ist nur noch ein kleiner Schritt. Es ist kurz vor zwölf.

Es gibt aber auch Grund für Hoffnung, man darf sich einfach nicht alles gefallen lassen. Die Demokratie geht vom Volk aus und auch nach 60 Jahren muss die Freiheit tagtäglich erkämpft werden. Freiheit ist nämlich keine Selbstverständlichkeit!

"Angriff auf die Freiheit", Prädikat  "besonders wertvoll" und Pflichtlektüre!

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