Perfekt inszeniert, handwerklich peinlich genau
erstellt, mit großem Aufwand realisiert und absolut scharf: Das sind
Pressefotos, von Profi-Fotografen in Studios oder an ausgewählten Orten
geschossen. Ihr Auftraggeber, die Presseabteilung eines Autokonzerns,
lässt die Aufnahmen vervielfältigen und an Redaktionen versenden - mit
der Absicht, dass über das Produkt berichtet wird. Redaktionen verwenden
diese Bilder gerne, denn ihr Abdruck ist kostenlos.
Bezahlen müssen die Redaktionen, wenn sie einen Bildjournalisten damit
beauftragen, spezielle Autobilder zu erstellen. Er geht beispielsweise
zu Fahrzeugpräsentationen, Rennen oder Rallyes. Diese Bilder sind
weniger verbreitet, und im Nachlass eines solchen Bildberichterstatters
findet sich aus heutiger Sicht so manche Preziöse, die er selbst damals
als unwichtig angesehen haben mag, oder für die sich kein Abnehmer fand.
Dann gibt es noch die Privataufnahmen, mehr oder weniger gut
fotografiert - je nach Ausrüstung und Können des Hobbyknipsers. Diese
Bilder sind als oftmals winzige Abzüge im Familienalbum eingeklebt, die
Negative längst entsorgt. Sie fangen einen äußerst privaten Moment ein.
Die abgebildeten Autos sind manchmal verbeult, überladen, schmutzig,
individualisiert. Oft spielen sie auch nur eine Nebenrolle.
Automobilhistorische Bücher zum Thema VW Transporter gibt es genügend,
alle sind größtenteils mit professionellen, aber auch sattsam bekannten
Fotos oder mit aktuellen Aufnahmen restaurierter Fahrzeuge illustriert.
Vorliegendes Bulli-Buch ist anders. Auf moderne und populäre offizielle
Fotos wurde so gut wie möglich (aber nicht ganz) verzichtet. Die
zeitgenössischen Bilder dienen nicht zur Illustration des Textes,
sondern umgekehrt: Sie sind Selbstzweck, der Text erläutert sie nur.
Wir beschäftigen uns mit den VW Transportern der ersten beiden
Generationen, dem T1 von 1950 bis 1967 und dem T2 bis 1979.
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