Fahrberichte


BMW R 1200 GS
Modelljahr 2004

"Out of Africa"

Fremde Länder zu erkunden ist eine tolle Herausforderung.
Sie mit einer großen Reise-Enduro "zu erfahren" ein reizvolles
Abenteuer. Anfang des Jahres stellte BMW in George an der
berühmten "Garden Route" in Südafrika die R 1200 GS vor.
Beide, das neue Offroad-Bike und das wunderschöne Land,
hinterließen unvergessliche Eindrücke.

Text: Winni Scheibe
Fotos: Scheibe, Melde, BMW (Max Kirchbauer&Alberto Martinez)





Foto: BMW







Ein Sprichwort sagt: "Man begegnet sich im Leben immer zwei Mal". Als Redakteurs-Novize beim Motorradmagazin MO in Stuttgart durfte ich im September 1980 mit zur Präsentation der neuen BMW R 80 G/S in Avignon/Südfrankreich. Für mich war es ein außergewöhnliches Ereignis. Damals, ich weiß es noch wie heute, räuberten wir über die französischen Landstraßen, als ob es keinen anderen Morgen mehr gäbe. Wir wollten unbedingt wissen, was das neue Fahrwerk mit der sensationellen Einarmschwinge taugte. Damals, wir erinnern uns, gab es schließlich noch genügend Bikes mit Chassis, die, so nannten wir es, "wie Lämmerschwänze wackelten". Bei der BMW war davon nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil. "Die Kuh" überraschte mit tadellosem Fahrverhalten. Aber noch mehr. Die aufrechte Sitzposition und die breite Lenkstange in den Händen gab einem das Gefühl die Maschine in jeder Situation voll im Griff zu haben. Bodenwellen wurden vom Fahrwerk anstandslos glatt gebügelt, die Bremsanlage überzeugte. Für die Gelände-Fotos suchten wir einen Schotterweg, ließen das Hinterrad durchdrehen, bis es ordentlich staubte. Das sah nach echtem Abenteuer aus, auch wenn es Hollywood viel besser konnte. Das eigentliche Vergnügen hatten wir aber auf der Straße. Für den Offroad-Spaß sprang der Funke (noch) nicht über. Dafür war uns die Geländemaschine zu groß, zu schwer und zu zweizylindrig.



Brandneu im September 1980: BMW R 80 G/S


Alles, was danach kam, ist Geschichte. Mit der Zeit lernte man die Stärken dieses Offroad-Bikes richtig zu schätzen und nicht nur wir mussten unsere Meinung kräftig revidieren. Das sich mit der "G/S" nämlich ganz gut im Gelände herumtoben ließ, bewies bereits 1981 Hubert Auriol. Er gewann mit dem Offroad-Boxer die prestigeträchtige Wüsten-Rallye "Paris-Dakar". Zwei Jahre später, 1983, wiederholte er das Kunststück. Für BMW war es kein Zufall. 1984 und 1985 gewann die härteste Langstrecken-Rallye der Welt der belgische Haudegen Gaston Rahier mit dem bayerischen Gelände-Boxer.


"GS" Ahnen-Galerie


Enduro-Fan: Thomas Vogel mit der BMW R 100 GS 1988 in Südspanien



Schotter-Räuber: BMW R 1100 GS von 1996
(Foto: BMW)



Wüstenschiff: BMW R 1150 GS Adventure von 2002



Auch VIPs mögen das Stollentier:
SPD-Politikerin Ute Vogt mit ihrer BMW R 1150 GS

(Foto: Melde)


Im Laufe der Jahre folgten nach der Ur-G/S 1987 die R 100 GS, 1993 kam die R 1100 GS und 1999 die R 1150 GS. Insgesamt ließen sich seit 1980 rund 170.000 (!) BMW-GS-Modelle weltweit absetzen und schon seit Jahren ist die R 1150 GS in Deutschland das meist verkaufte Bike überhaupt.


Testtermin in Südafrika


Schotter-Test auf dem Swartberg-Pass: BMW R 1200 GS
(Foto: BMW)


Fast ein Vierteljahrhundert nach meiner  ersten Motorradpräsentation überhaupt damals in Avignon saß ich im Flieger der South-African-Airways und war mit etlichen Berufskollegen auf dem Weg nach George in Südafrika. Erst kurz vor dem Abflug erfuhren wir, dass die neue R 1200 GS nicht einfach nur eine modifizierte Nachfolgemaschine der erfolgreichen R 1150 GS ist, sondern vom Motor über Fahrwerk bis hin zur Ausstattung eine eigenständige Neuentwicklung darstellt. Entsprechend gespannt fieberten wir dem Ereignis entgegen.



BMW-Pressemanager und Endurofan: Jürgen Stoffregen




                         Rank und schlank: Die brandneue BMW R 1200 GS Reise-Enduro



Die offizielle Präsentation der BMW R 1200 GS dauerte für die eingeflogenen Journalisten drei Tage, danach ging's wieder zurück ins winterliche Deutschland. Jedenfalls für meine Kollegen, ich blieb insgesamt zwei Wochen im hochsommerlichen Südafrika und erkundete die östliche Küstenstraße von Kapstadt bis Port Elizabeth. Dabei unternahm ich immer wieder Abstecher ins Landesinnere, fuhr von Montagu über die legendäre "Route 62" bis Ladismith sowie über die Schotterpiste vom Swartberg-Pass und Prince-Alfreds-Pass. Doch schön der Reihe nach.


Die beste Reise-Enduro, die es von BMW je gab


On the road again: Tester Winni Scheibe
(Foto: BMW)

Zunächst zurück zur neuen BMW. Das Ziel war klar definiert: konsequente Weiterentwicklung jedes einzelnen Bauteils sowie Verringerung des Fahrzeuggewichtes. Die verordnete 30-kg-Diät war allerdings kein Pappenstiel. Jedes Teil wurde auf die Waage gelegt, neu berechnet und konstruiert. Nichts ändern wollte man dagegen etwas am Outfit. Das gewohnte Erscheinungsbild der "GS" sollte unverändert bleiben, nur Feinschliff war erlaubt.

Was die BMW-Ingenieure bei der GS-Renovierung aus dem Hut gezaubert haben, verdient Respekt und Anerkennung. Frei nach dem Motto "Innovation statt Revolution" hat man sich jedes einzelnen Fahrzeugelementes angenommen. Beim Motor ging's um Leistungssteigerung, Optimierung der Laufcharakteristik sowie um Gewichtsreduzierung. Das Ergebnis des Feintunings sind exakt 1170 ccm, 100 PS bei 7000/min in der offenen Version und 115 Nm Drehmoment bei 5500/min. 


Kraftpaket:
1200 ccm groß und 100 PS stark 
(Foto: BMW)



Vibrationsminderer:
Unter der Kurbelwelle läuft die Ausgleichswelle
(Foto: BMW)

Das eigentliche Highlight ist allerdings die Ausgleichswelle, die den Motor nun fast vibrationsfrei, ohne jedoch die typische BMW-Boxer-Charakteristik zu verwässern, laufen lässt. Auch die Diät kann sich sehen lassen, das Kraftpaket ist gut drei Kilo leichter als der R 1150 GS-Motor. Konsequenter Leichtbau bei Anlasser, Lichtmaschine und Batterie sparen nochmals zwei Kilo.

Ebenfalls eine Neuentwicklung ist das nur 13 Kilo schwere Sechsganggetriebe. Die Zahnräder sind schrägverzahnt und der Gangwechsel erfolgt nicht über das Verschieben der Zahnräder, sie sitzen fest auf den Wellen, sondern durch Schiebemuffen.



Schaltbox:
Sechsganggetriebe mit schrägverzahnten Zahnrädern

(Foto: BMW)



Leichtbau: BMW-Gitterrohr-Rahmen 
(Foto: BMW)

Auch dem Chassis widmet man sich mit großer Aufmerksamkeit. Die Telelever-Vorderradführung ist oben am Motor verschraubt, das Rahmenheck besteht aus einer filigranen Stahl-Gitterrohr-Konstruktion. Bei diesem Bauprinzip dient das Triebwerk als mittragendes Teil. Dieses System bietet sich zur Leichtbauweise geradezu an. Komplett neu ist die Frontpartie. Der Telelever-Auslegearm ist aus hochfestem Aluminium geschmiedet, zur Erhöhung der Stabilität vergrößerte man die Standrohrdurchmesser von 35 mm auf 41 mm. Weiterhin treu geblieben ist BMW der Paralever-Einarmschwinge, die nun im Rahmen gelagert ist. Die in sich sehr kompakt wirkende Hinterradführung ist so konzipiert, dass beim Lastwechsel die Kardanreaktionen kaum noch zu spüren sind.


Auffällige Neuerung sind die Gussfelgen. Mit ihnen ließen sich vorne 0,1 kg und hinten 1,6 kg einsparen. Weltenbummler, die nur gelegentlich über Naturwege und Schotterpisten fahren, sind mit den neuen pflegeleichten Alurädern bestens bedient. Hartgesottene Offroad-Freaks, die es im Gelände jedoch richtig krachen lassen, sollten ihre GS allerdings mit den Kreuzspeichenrädern ordern. Diese Felgen sind weitaus belastbarer, und auf sie lassen sich ebenfalls schlauchlose Pneus montieren.


Stauraum:
BMW-Koffersystem

(Foto: BMW)


 Umleitung:
BMW-GPS-Wegweiser
(Foto: BMW)


Aber längst nicht genug. Wer verreist, braucht Stauraum, mal mehr, mal weniger. Für die kleinen Ausflüge fasst der linke Koffer 28,5 Liter, der rechte 37 Liter. Soll es auf große Tour gehen, wird mit einem Handgriff das Volumen der Koffer vergrößert. Jetzt bietet der linke Koffer 37,5 Liter und der rechte 46 Liter Fassungsvermögen. Darüberhinaus gibt es noch ein Topcase sowie einen Tankrucksack, und wem in der kalten Jahreszeit die Hände klamm werden, kann die Griffheizung einschalten. Da aber nicht alle GS-Treiber lange Lulatsche sind, lässt sich die Sitzhöhe von 810 mm bis 890 mm durch eine spezielle Arretierung und durch unterschiedliche Zubehör-Sitzbänke variieren. Verfahren, ganz gleich ob im Gelände oder auf fremden Straßen, braucht sich der GS-Pilot nun auch nicht, als Zubehör gibt es ein GPS-Gerät.


Abenteuer Südafrika


Off-Road-Test: Winni Scheibe pflügt über eine Schotterpiste
(Foto: BMW)


Trotz hochmoderner Bord-Elektronik mit Computer-Checkanalyse, ausgeklügelter Einspritzanlage mit zwei Lambdasonden, geregeltem Dreiwegekatalysator und zeitgemäßem ABS-Bremssystem ist die R 1200 GS alles andere als eine weichgespülte Möchtegern-Enduro. Dank der sensationellen Gewichtsreduzierung von 30 Kilo und der neuen Motor-Power reicht die Geländetauglichkeit vom gemütlichen Trialfahren durch die Natur bis hin zum ambitionierten Endurobolzen. Für diese Fähigkeiten steht und bürgt das "G". Das "S" steht für Straße und auch hier setzt das "Schnabeltier" Maßstäbe. So sehr, und das muss hier ausdrücklich betont werden, dass sich andere Hersteller daran eine Scheibe abschneiden sollten.
Die Sitzposition ist tadellos, aufrecht sitzend, "mit der Nase im Wind", behält man einen kommoden Rundumblick über die Straßensituation und in die Landschaft, das Windschild lässt sich je nach Bedarf fünffach verstellen und bietet guten Windschutz.


   
Überschaubar und gemütlich: Blick vom Tafelberg auf Kapstadt



Einzigartig: "Chapmans Peak Drive"

Meine Rundfahrt starte ich in Kapstadt.  Im Häuserdschungel bereitet es überhaupt keine Mühe sich mit der GS seinen Weg zu bahnen und schon liegt die Stadt hinter einem. Vorbei an der Waterfront schlängelt sich die Küstenstraße über den einzigartigen "Chapmans Peak Drive" zum "Cape of Good Hope". Dieser Ausflug gehört zum Pflichtprogramm einer Südafrika Reise, auch wenn es von Touristen aus aller Herren Länder hier nur so wimmelt.



Good Morning:
Freundliche Begrüßung am Weg zum Cape



Touristenmagnet: "Cape of Good Hope"

Fahrspaß pur bot die Küstenstraße vom Cape über Muizenberg, Strand, Hermanus und Bredasdorp zur eigentlich südlichsten Landspitze von Südafrika, dem "Cape Agulhas". Auf der abwechslungsreichen Strecke, mal verläuft das Asphaltband gespickt mit anspruchsvollen Kurven direkt an der Küste entlang, im Landesinneren windet sie sich verwinkelt bis schnurgeradeaus durch die hügelige Landschaft, konnte der Boxer seine Stärke voll ausspielen. Im Vergleich zum R 1150 GS-Triebwerk ist der neue Flat-Twin kaum wieder zu erkennen. Der Motor hängt gierig am Gas, hat "Schmackes" über das gesamte Drehzahlband und dreht sauber und kraftvoll bis 7000/min hoch. Aber auch (oder besonders) schaltfaules Fahren ist beim genussvollen Wandern über die gut ausgebauten Landstraßen kein Thema. Der Bums aus dem Keller ist beachtlich.


Linksrum!
In Südafrika wird links gefahren.
Für Ausländer bedeutet das:
"rechts gucken - links fahren", so der Autor
(Foto: BMW)



Südlichster Landzipfel Südafrikas: "Cape Agulhas" 


Bilderbuchlandschaft oder Postkarten-Blick: "Cape Agulhas"

Tolle Aussichtspunkte gibt es auf dem Weg von Kapstadt zum "Cape Agulhas" mehr als genug. Hier nur ein Tipp. Fast genau gegenüber der Landspitze "Cape of Good Hope" liegt an der "R44" Rooielsbaai. Ein winziger Ort in traumhafter Lage direkt an der Küste. 


Rooielsbaai direkt an der "R44"



Bikerkneipe in Rooielsbaai an der "R44"

Gleich rechts neben der Durchgangsstraße lädt eine urige Bikerkneipe zum Verschnaufen ein, auf der anderen Straßenseite wohnt die Familie Stark. Ihr Bed&Breakfast Übernachtungsquatier "Wonderlings" sollte man bei den Tourenetappen mit einplanen. Bei Wonderlings fühlt man sich vom ersten Augenblick wie zu hause, hat das gute Gefühlt, man würde sich schon ewig kennen. Am nächsten Morgen möchte man am Liebsten gar nicht weiterfahren, so schön ist es hier.

 


Afrikanische Gastfreundschaft:
Frau und Herr Stark



Bed&Breakfast bei "Wonderlings", eine Übernachtung wie im Paradies


Die Gastfreundschaft bei Starks ist beispielhaft, diese Erfahrungen habe ich während der gesamten Tour immer wieder gemacht. Ganz gleich ob an Tankstellen, in Läden, beim Fragen nach dem Weg oder bei den jeweiligen Übernachtungen, die menschliche Wärme und Herzlichkeit ist offen und ehrlich.


"Route 62"



Wer in Südafrika Dschungel, Regenwald und freilaufende, wilde Tiere er wartet, wird bitter enttäuscht. Dafür bietet die Strecke "R62" zwischen Montagu und Oudtshoorn einwenig "Wilder Westen". Der Vergleich zur legendären "Route 66" in den USA kommt nicht von ungefähr. In den Staaten war die "Route 66" einst Hauptverbindungsader zwischen Chicago und Los Angeles, in Südafrika verband die "Route 62", bevor die Schnellstraße "N2" gebaut wurde, Port Elizabeth mit Cape Town.


Barrydale an der "Route 62"



"Sündenbabel" an der "Route 62".
Eigentlich eine ganz einfache Kneipe. Aber seit Ronnie "Sex" an die Hauswand gepinselt hat,
läuft der Laden wie geölt



Traumhafte Landschaft an der "Route 62"


Enduro-Paradies:
"Swartberg-Pass" und "Prince-Alfreds-Pass"


Auffahrt zum Swartberg-Pass in Richtung Prince Albert



Prince-Alfreds-Pass


Gut 60 Kilometer Off Road:
Schotterpiste über den Prince Alfreds Pass in Richtung Plettenberg Bay


Enduroparadies vom Feinsten, und das auch noch ganz legal, bieten die Strecken "R328" von Oudtshoorn über den Swartberg-Pass nach Prince Albert sowie die "R340" von Uniondale über den Prince-Alfreds-Pass nach Plettenberg Bay. Die beiden geschotterten Passstraßen bieten dem Enduroisten eine echte Herausforderung, dazu kommt die urige Landschaft. 

Als Geheimtipp darf zwischen den beiden Pässen die Lodge "De Opstal", nur 12 km von Oudtshoorn direkt an der "R328" gelegen, verraten werden.  Neben der grandiosen Landschaft ist die Gegend um Oudtshoorn besonders für seine Straußenzucht bekannt und als Ausflugsziel besonders beliebt.



Lodge: "De Opstal"


Abstecher in den Addo-Park




                                                                                                (Foto: BMW)

Meinen weiteren Weg Richtung "Addo Elephant National Park" wählte ich über die Nebenstrecke "R102" durch den "Tsitsikamma National Park". Die asphaltierte Strecke ist zwar im brauchbaren Zustand, aber in vielen Abschnitten extrem eng, verwinkelt und unübersichtlich. An manchen Stellen ist man im Schritttempo fast schon zu schnell. Diese Vorsicht ist aber auch geboten, mal sind es freche Affen, die mitten auf der Straße hocken, ein anderes Mal kommt  ein Einheimischer mit seinem japanischen Pickup "volle Lotte" um die Ecke gebrettert. Keinen Stress macht die GS. Das Handling ist auf solchen verzwickten Straßenabschnitten tadellos, der Motor glänzt durch geschmeidige Laufruhe im untertourigen Drehzahlbereich.


Bloukrans-Brücke:
Moderne Technik inmitten unberührter Natur des Tsitsitkamma-Parks.
Die "N2"-Blouktans-Brücke ist mit 216 Metern nicht nur höchste Brücke Südafrikas, sondern auch als Bungee-Jump der höchste Sprung der Welt.  



Tsitsitkamma-Park




Hinter Uitenhage ist die Straße zum Addo-Park gut ausgebaut
und verläuft kilometerweit geradeaus      
(Foto: BMW)



Im Januar hat Südafrika Hochsommer. Aber anders als bei uns geht die Sonne schon gegen 20 Uhr unter, wenige Augenblicke später ist es stockfinster. Wer sich erst dann auf die Quartiersuche macht, kann Probleme bekommen. Die winzigen Ausschilderungen lassen sich kaum noch erkennen und Ausleuchtungen gibt es selten. Nur wenige Kilometer hinter Uitenhage, Port Elizabeth hatte ich auf den Rat von Einheimischen rechts liegen gelassen, wurden Ortschaften rar und die Landschaft unendlich weit. Bis zur Dunkelheit hatte ich noch eine Stunde Zeit. Ein Addo-Park Ranger gab mir den Tipp, es mit der Bed&Breakfast-Übernachtung bei "Chrislin" zu versuchen. Was mich bei Chrislin erwartete, war genau das Südafrika, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Dank der guten Wegbeschreibung war ich nach wenigen Minuten auf der Chrislin-Farm und hatte auch noch das Glück das letzte Zimmer zu bekommen. Aber was heißt Zimmer, es war ein halbes Haus, strohgedeckt und mit typischer südafrikanischer Einrichtung.  Wieder war es eine herzliche Gastfreundschaft, die mich empfing. Nach dem Abendessen saßen wir noch lange im offenen, strohgedeckten Pavillon. Bis tief in die Nacht diskutierte ich mit Chris über Gott und die Welt. Es wurde ein unvergessener Abend. Und überhaupt, der Besuch bei "Chrislin" war mit das schönste Erlebnis meiner Erkundungstour. Danke lieber Chris, ich komme wieder!




Familie Pickels:
Linda, Betty und Chris Pickels


                           Bed&Breakfast Übernachtung auf der Citrus-Farm von Familie Pickels



Technische Daten
BMW R 1200 GS
Modelljahr 2004


Motor:
Luft/-ölgekülter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, vier Ventile pro Zylinder, HC (high camshaft), eine Ausgleichswelle, Leistung 72 kW (100 PS bei 7000/min (lieferbar auch in versicherungsgünstiger 98 PS-Ausführung), max. Drehmoment 115 Nm bei 5500/min, Bohrung x Hub 101 x 73 mm, Hubraum 1170 ccm, Verdichtung 11:1, digitales Motormanagement BMS-K, sequenzielle elektronische Saugrohreinspritzung, zwei Lambdasonden, G-Kat, Batterie 12V/14Ah, E-Starter, Sechsganggetriebe, Endantrieb über Kardanwelle

Fahrwerk:
Stahl-Gitterrohrrahmen, Triebwerk mittragendes Teil, vorne BMW-Telelever
mit Ø 43 mm Standrohren, Federweg 190 mm, hinten BMW-Paralever-Einarmschwinge mit Zentralfederbein, Federweg 200 mm. Bereifung vorn 110/80H19TL, hinten 150/70H17TL. Doppelbremsscheibe vorn Ø 305 mm, Scheibenbremse hinten Ø 265 mm. Nachlauf 110 mm, Lenkkopfwinkel 62,9 Grad, Radstand 1519 mm, Sitzhöhe 810 - 890 mm. Tankinhalt 20 Liter. Gewicht vollgetankt 225 kg, zulässiges Gesamtgewicht 425 kg

Höchstgeschwindigkeit:
205 km/h
Preis:
11500 Euro (zuzüglich Liefernebenkosten)


AXO-Enduro-Fahrerausstattung


(Foto: BMW)

Helm, Jacke, Hose, Stiefel, und Handschuhe stammen aus der aktuellen AXO-Collection. Motorrad-Bild bedankt sich bei Thomas Schwarz und Thomas Vogel
von AXO-Deutschland. 

Internet-Kontakt:
AXO Deutschland

Über Land und Leute

Ohne in diesem Bericht eine ausführliche Information über Südafrika zu geben, sei für alle, die sich für Land und Leute interessieren, der Reiseführer vom Know-How Verlag
"Kapstadt, Garden Route&Kap-Provinz"
ISBN 3-89662-343-5
von Elke und Dieter Losskarn empfohlen.

Der Reiseführer ist topaktuell und es wird  alles beschrieben, was erlebnislustige Weltenbummler wissen möchten und für einen Südafrika-Trip wichtig ist.


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