Exoten
Heine-Spezial
Mr. Daniel
Düsentrieb
oder
Rembrandts Meisterschüler
In den
Siebzigern hielten RAF & Co die Bundesrepublik in Atem.
Wer
aus der Reihe tanzte, wurde als Terrorist verdächtigt.
Genau in
dieser Zeit bastelte sich Hartwig Heine ein Motorrad
zusammen. Zum Glück nicht mit Wankel-Motor, sonst wäre er
garantiert im
Knast gelandet, oder er wäre Kunstmaler geworden...
Text: Winni Scheibe
Fotos: Scheibe, Kummrow |

Biker: Hatti Heine mit seiner
Heine-Spezial

Maler: Hatti Heine und die
Nachtwache von Rembrandt
(Foto: Jürgen Kummrow)
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Der
Einsatz war gut vorbereitet. Die zwanzig Mann starke
Anti-Terror-Einheit wusste genau, worauf es ankam. Ungefährlich
war der Job allerdings nicht, schließlich galt es ein Nest
mutmaßlicher Bombenbastler dingfest zu machen. Deshalb wurde
auch nicht lange gefackelt. Die Tür wurde eingetreten und mit
vorgehaltenen MGs in die Wohnung gestürmt. Ohne Gnade zielten
die Mündungsläufe auf einen langhaarigen, bärtigen Mann, der
sich gerade mit dem Lötkolben über ein Gewirr von Kabeln
hermachte. Der Mann war alleine, trotzdem, der Einsatzleiter
konnte zufrieden sein - die Razzia war ein voller Erfolg! Das
Zimmer glich einem Versorgungsdepot für eine illegale
Untergrundarmee. Im wilden Chaos lagen Gehäuseteile,
Blechstücke, Hebel, Stangen, Rohre, Schrauben, Muttern,
Werkzeug, Kabel, Trafos, Elektrogeräte, Öl, Rostlöser,
Klebstoff und wer weiß was sonst noch verstreut auf dem Boden.
Nichts durfte berührt werden, jeden Augenblick hätte die Bombe
ja in die Luft fliegen können. Längst waren aus der
Nachbarschaft Schaulustige herbeigelaufen. Sie drängelten und
schubsten, jeder wollte als erster wissen, was los war. Einige
Kinder kletterten mutig auf den Mauervorsprung und lugten
neugierig durchs Fenster.
Überhaupt keinen
Spaß machte der abendliche Besuch dem Wohnungsbesitzer. Immer
wieder versuchte er den Beamten klarzumachen, dass er weder
Terrorist noch Bombenbauer sei. Er käme aus Kohlgrund bei
Arolsen und würde hier in Gelsenkirchen zum Betriebsschlosser
umschulen, versicherte der junge Mann, und was da auf dem Boden
läge, wäre technisches Anschauungsmaterial. Doch das konnte
schließlich jeder behaupten. Es dauerte eine Ewigkeit, bis die
Sprengstoff-Experten anrückten. Der Chef, ein total cooler Typ,
schaute sich im Zimmer um und bekam einen Lachanfall. Ob man ihn
verarschen wollte und ob von den Herrn Kollegen noch nie einer
einen Wankel-Motor von innen gesehen habe, brüllte er in den
Raum. Die anderen Sachen identifizierte der Spezialist als
harmlose Motorradteile.
Rund drei Stunden
hatte der Spuk im Sommer 1977 gedauert. Für Hartwig Heine, von
seinen Freunden nur kurz Hatti genannt, bleibt der Anti-Terror-
Einsatz ein unvergessenes Erlebnis. Aber damals war es eben so:
Wer lange Haare trug, einen Bart hatte, einen alten, klapprigen
Renault R4 fuhr, zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Haus ging,
unregelmäßig heimkam und dabei vielleicht auch noch schweres
Material in die Wohnung schleppte, war todsicher ein Terrorist.
Und weil den wachsamen Nachbarn dieser Kerl schon seit einiger
Zeit aufgefallen war, hatten sie eben die Polizei benachrichtigt
- der Rest ist bekannt. Seine Umschulung zum Betriebsschlosser
durfte der Kohlgrunder jedenfalls beenden, und Probleme mit der
Polizei hatte er seither auch nie wieder. Den zerlegten
Wankel-Motor gibt es bis heute noch, und die Motorradteile sind
längst an seine "Heine" geschraubt.
Während der Umschulung in Gelsenkirchen hatte ihm sein
Ausbildungsleiter die Nutzung der Lehrwerkstatt nach Feierabend
erlaubt. Hier konnte Hatti ungestört drehen, fräsen, bohren,
schweißen oder was immer er wollte. Zu Haus, auf dem
elterlichen Bauernhof in Kohlgrund, gab es diese Möglichkeiten
nämlich nicht. Und dennoch, bevor er 1976 die Umschulung im
Ruhrpott begann, hatte er sich bereits ein eigenes Motorrad
zusammengebastelt. Eine Maschine mit wassergekühltem
Vierzylinder-Viertakt-Boxermotor und 900 ccm! Doch schön der
Reihe nach. |

"Patentiert":
Ölkühlung via Fahrtwind-Antrieb
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Hattis
Bikerkarriere begann unspektakulär. Mit 18 Jahren hatte er den
Führerschein gemacht, 1972 war die erste Maschine eine BMW R25.
Zu etwas Größerem reichte das Geld damals nicht. Und wenn er
nicht günstig zu einer Unfall beschädigten BMW R75/5 gekommen
wäre, würde er bestimmt noch immer mit der 250er
rumkutschieren. Die R75/5 brachte er für die Saison 1974 auf
Vordermann, und der Plan für einen ausgiebigen Sommerurlaub war
auch bald ausgeheckt. Als Ziel guckte sich der nordhessische
Junglandwirt die Türkei aus. Nur ein Problem gab es vorher noch
zu lösen. Hatti traute dem Boxermotor die thermische Belastung
nicht zu. Eine zusätzliche Ölkühlung musste also her. Er
besorgte sich vom Schrottplatz einen VW Käfer-Ölkühler und
eine Ölpumpe. Den Antrieb realisierte er einfach: Aus
Weißblech formte er zwei kleine Propeller, die, je nach
Fahrgeschwindigkeit, die Ölpumpe auf Trab brachten. Der
Ölkreislauf war ebenso simpel. Förder- und Rückleitung
steckte Hatti einfach in die Öffnung vom Ölmessstab, die
Ölpumpe montierte er über dem linken Zylinder, der Ölkühler
bekam seinen Platz über dem rechten Zylinder. Dass die
sechswöchige Urlaubsfahrt ohne technischen Defekt und Probleme
über die Bühne ging, braucht nicht extra betont zu werden.
Nach dem Ausflug war schleunigst ein neuer Vorderreifen fällig.
Bei der Probefahrt passierte es dann aber: in einer
langgezogenen Kurve schmierte die BMW übers Vorderrad weg,
Mensch und Maschine rutschten in eine Baustellengrube. Der
Reiter überstand den Abflug Gott sei Dank ohne Blessur, dafür
war das Stahlross schrottreif. Aus der Traum vom Big Bike.
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Hattis
Traumbike: Ein "toller Vogel" mit
Vierzylinder-Motor |
Doch
nicht für Hatti. Schon seit einiger Zeit beschäftigte er sich
mit dem Gedanken, ein eigenes Motorrad zu bauen. Die Idee
hierfür kam ihm 1973 beim Elefantentreffen auf dem
Nürburgring. Tief beeindruckt war er von den exotischen
Eigenbauten, den sogenannten "tollen Vögeln". In
einem Gespann entdeckte er einen Dreizylinder-DKW-Motor, in
einem anderen den Boxer-Motor vom VW-Käfer, und ein anderes
Dreirad wurde von einem Ford-V-4-Triebwerk angefeuert. Es waren
ganz individuelle Motorräder, von Serienfertigung keine Rede,
Maschinen mit gewaltigem Drehmoment und mächtig Bums aus dem
Keller. Hatti entschied sich für den Ford V-4 Motor, einen
Lieferanten wusste er auch schon. Den Schrotthändler im
Nachbarort Marsberg kannte Hatti bereits, und es dauerte nicht
lange, bis er sich solch ein Triebwerk abholen konnte. Doch aus
der geplanten Aktion wurde nichts. Der Motor war unserem jungen
Konstrukteur viel zu wuchtig und dazu auch noch viel zu schwer.
Das wurmte ihn allerdings gewaltig, denn im Geiste hatte er
seine Maschine schon längst fertig. Um Hatti besser verstehen
zu können, sei an dieser Stelle eine Anmerkung erlaubt. Hartwig
Heine hatte zwar Landwirt gelernt, doch wenn es um technische
Dinge ging, war er in seinem Element. Wenn es im
landwirtschaftlichen Fuhrpark etwas zu reparieren gab, brauchte
sein Vater keinen Schlosser holen. Hatti bekam jede Maschine
wieder zum Laufen. Dazu brauchte er nur ein paar Schlüssel,
Spezialwerkzeuge waren nicht erforderlich. Er ließ sich immer
wieder einen Trick einfallen, um Probleme zu lösen, gemäß dem
Motto "geht nicht, gibt es nicht". Für Außenstehende
mag unter diesen Umständen das Vorhaben, sich selbst ein
Motorrad zu bauen, ziemlich blauäugig erscheinen, doch nicht
für Hatti. Die wichtigsten Werkzeuge, die er brauchte, hatte er
schließlich, und das waren seine Phantasie und seine Hände.
Jemand sagte mal über ihn, gib ihm ein paar Blechdosen und er
baut dir eine Flugmaschine...
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Anfang 1974 dachte bei uns noch kein Mensch an die
Gold Wing
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Eine Alternative zum
Ford-Triebling hatte der pfiffige Nordhesse bald gefunden. Es war ein
Lloyd Arabella Motor. Dieses Triebwerk war für das Vorhaben geradezu
prädestiniert: leicht, schmal, quadratisch, praktisch, und dazu noch
mit vier Zylindern und 900 ccm. Der Clou war aber zweifellos die
Wasserkühlung. Welches Motorrad hatte 1974 schon so einen Antrieb,
Hondas GL1000 Gold Wing wurde ja erst im Herbst '74 auf der IFMA
vorgestellt.
Für Hartwig gab es nun kein Zurück mehr. Da das BMW-Fahrwerk nach dem
Crash krumm und schief war, wurden die Rahmenrohre kurzerhand mit einer
Bügelsäge zersägt. Er hatte ausgerechnet, dass der Rahmen rund 12
Zentimeter länger werden müsste, wollte er den Arabella-Motor
einbauen. Bevor es aber an die Schweißarbeit ging, fragte er
sicherheitshalber bei der TÜV-Prüfstelle in Marsberg nach, auf was er
zu achten habe. Dort konnte man ihm jedoch nichts sagen, verwies ihn
aber an den Motorradspezialisten Köster beim TÜV in Hannover. Per
Telefon erhielt er den Rat, die Arbeit von einem Schweißspezialisten
ausführen zu lassen, denn der wüsste schon, worauf es ankommen würde.
Und wenn er den Rahmen fertig habe, solle er nach Hannover kommen, dann
würde man schon weitersehen. So einfach war das. Der Schweißer war
schnell gefunden. Die unteren Rahmenrohre wurden um 120 mm verlängert,
und anstelle des oberen original BMW-Rahmenrohres wurde ein neues 120 mm
längeres Ovalrohr eingesetzt, das jedoch gut 70 mm tiefer mit den
beiden gekürzten hinteren Rahmenrohren über der Schwingenlagerung
verschweißt wurde. Ohne die Rohre zu lackieren, schließlich sollte der
TÜV-Mann ja die Schweißnähte begutachten können, packte Hatti die
Konstruktion in seinen R4 und düste nach Hannover. Erst hier erfuhr er,
dass Köster der Leiter der TÜV-Prüfstelle war. Mit dem Rahmen unter
dem Arm marschierte er schnurstracks am Empfang vorbei, durch etliche
Geschäftszimmer, bis er vor der Bürotür des Dienststellenleiters
stand. Er war richtig. Im Büro des TÜV-Chefs hingen Motorradfotos an
den Wänden, auf dem Regal standen etliche Pokale. Man kam gleich zur
Sache. Köster begutachtete die Schweißnähte, sah sich den Rahmen
fachkundig von allen Seiten an, stellte ihn auf den Kopf und gab ihn
anschließend an Hatti zurück. "Ohne einen Blick auf das
Schweißerzeugnis meines Bekannten zu werfen, das ich extra mitgebracht
hatte, drückte Köster mir die Hand, gratulierte zur gelungenen
Ausführung und wünschte mir für die weitere Arbeit viel Glück",
erinnert sich Hatti an den damaligen TÜV-Besuch. Die erste Hürde war
genommen.
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Hattis Hochofen
in Mutters Garten
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Ähnlich wie später der
Wankel-Motor - wir erinnern uns an den Anti-Terror-Einsatz - wurde das
Arabella-Triebwerk in der Wohnung bis zur letzten Schraube zerlegt und
inspiziert. Abgesehen von der Kurbelwelle waren Kolben,
Zylinderlaufbahnen und Zylinderköpfe picobello in Schuss. Die
Kurbelwelle schickte Hatti zur Instandsetzung zur Firma Höckle. Der
Spaß sollte ihn 900 Mark kosten. Damit die Sache derweil daheim
weitergehen konnte, steckte er den Motorblock ohne Innereien wieder
zusammen und zerbrach sich den Kopf, wie er nun das BMW-Getriebe an den
Arabella-Motor bekommen könnte. Überlegungen, die Schaltbox mit
Abstandshülsen oder stabilen Haltestreben am Motor zu befestigen,
wurden schnell wieder verworfen. Was er brauchte, war ein Distanzring.
Und hierfür hatte er auch eine Lösung: er wollte den Ring selbst
gießen. Hätte ich seinen "Hochofen" nicht selbst gesehen und
den Abguss damals mit meiner "Klick-und-Klack-Kamera" nicht
fotografiert, ich würde die Geschichte nie und nimmer glauben. Im
Garten hatte er sich einen kleinen Ofen gemauert, Mutters Staubsauger
blies "rückwärts" Luft in die Glut. Es dauerte nicht lange
und die Alu-Brocken schwappten als brodelnde Soße im Stahlbottich. Wie
man Alu gießt, wusste er von einem Metallgussfachmann. Dieser verriet
ihm auch, er solle kurz vorm Abschütten eine Handvoll Küchensalz in
das flüssige Aluminium streuen. Mit diesem Trick ließen sich beim
Abgießen die Lunker vermeiden. Die Sache funktionierte tatsächlich,
der massive Ring-Rohling brauchte nun nur noch bearbeitet zu werden. Und
das kostete Schweiß. Via Bohrmaschine und einem Vorrat selbst
angeschliffener Bohrer wurde der Rohling wie ein Schweizer Käse auf
"Maß"
gebracht. Spitzen und Kanten schrubbte Hatti mit einer Feile ab. Erst
als nur noch ein dünner Ring übriggeblieben war, der aber immer noch
viel zu breit war, brachte Hatti das Bauteil zu einem Bekannten, der
eine Drehbank besaß. Im Nu war der Alu-Ring auf 20 mm Stärke
abgedreht. Beim gleichen Kumpel wurde die BMW Schwungscheibe an den
Arabella-Kurbelwellenstumpf angepasst und alle erforderlichen Löcher
gebohrt. Das BMW-Getriebe passte jetzt perfekt an den
Vierzylinder-Boxermotor, lediglich die Kupplungsausdruckbetätigung musste
unser agiler Konstrukteur um 20 mm verlängern. Irgendwann, mitten in
der Nacht, kam Hatti mit seinem Werk nach Hause. "Es ließ mir
natürlich keine Ruhe und ich musste das Triebwerk sofort provisorisch
ins Fahrwerk hängen. Es war tief im Winter und mir wären fast die
Hände abgefroren, doch als Motor und Getriebe im Rahmen saßen, war es
ein Augenblick wie Weihnachten und Neujahr auf einmal", schwärmt
Hatti noch heute von dieser Nacht-und Nebel-Aktion. |

"Patentiert":
Alu-Zwischenring und Lima-Befestigung
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Das nächste Problem war,
wohin mit der Lichtmaschine. Direkt über dem Motor, da wo sie
normalerweise beim Lloyd saß, war durch das obere Rahmenrohr leider
kein Platz mehr. Alle Ideen hier aufzuzählen, würde zu weit führen,
also machen wir es kurz, Hatti verschraubte den Generator auf dem
BMW-Getriebe. Beim Kumpel mit der Drehbank ließ er in die
Schwungscheibe für die Keilriemenführung eine Nut einstechen, und der
erforderliche Schlitz, zur Durchführung des Riemens, wurde ins obere
Motorgehäuse gesägt. Im Nachhinein hört sich diese Lösung einfach
an, doch bis Hatti soweit war, vergingen Wochen. Längst nicht so viel
Gehirnschmalz benötigte er für die Montage der anderen Nebenaggregate.
Für die Gemischaufbereitung sorgten zunächst Bing-Gleichdruckvergaser
vom BMW-Boxermotor, den Wasserkühler holte er sich aus dem Motorraum
einer verschrotteten Lloyd Arabella. Über ein Jahr lang hat er in jeder
freie Minute an seinem Motorrad getüftelt und geschraubt. Hat die
Auspuffkrümmer selbst gebogen, die Sitzbank selbst zusammengebastelt
und alle Kabel für die elektrische Anlage gezogen. Einfach irgendwelche
Sachen kaufen und ans Bike schrauben, kam für ihn nicht in Frage.
Erstens hatte er für diesen Spaß kein Geld, und zweitens wollte er
sich sein Motorrad ja schließlich selbst bauen. Viele gebrauchte Teile
bekam er von Freunden geschenkt, was nicht passte, wurde so lange in die
Mache genommen, bis es passte. Dass er dabei nicht sonderlich auf
Perfektionismus achtete, sondern die Funktionalität im Vordergrund
stand, ist für ihn wichtig, hier erwähnt zu werden. Ende 1975 erfolgte
das erste "roll-out". Der Motor lief im Vergleich zum
BMW-Boxer wesentlich geschmeidiger und brachte erheblich mehr Schmackes
aus dem Keller. Aber auch das Fahrverhalten fühlte sich spürbar anders
an. Durch die Verlängerung des Radstandes hatte die jetzt nur noch 207
kg schwere Maschine zwar etwas an Handlichkeit verloren, dafür glaubte
man auf einer Ducati 750 SS zu sitzen. Die Sitzposition lag im Vergleich
zur R75/5 gut 80 mm tiefer, man saß richtig im Motorrad drin und weil
der Arabella-Motor zum BMW-Boxer sogar etwas schmaler gebaut war, gab
es hinsichtlich der Schräglagefreiheit keinen Nachteil.
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Da es sich nun um einen
Eigenbau handelte, verlangte der TÜV vor der eigentlichen Einzelabnahme
der "Heine" eine Leistungs- und Phonmessung sowie die
Ermittlung der Höchstgeschwindigkeit. Die Bescheinigung über 45 PS, 84
db A und 157 km/h Spitze ebneten den Weg zur TÜV-Abnahme in Hannover,
was zur reinen Formsache wurde. Für diese Aktion wurde Hatti rund 2000
Mark los. Alle anderen Kosten lassen sich dagegen kaum beziffern, einem
geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul.
Seit 1976 ist die "Heine" nun in Betrieb. In dieser Zeit
wurden zahlreiche Modifikationen durchgeführt. Nach den Bing-Vergasern
experimentierte Hatti mit VW-Fallstrom-Vergasern, und seit 1990
verrichten 29er Dellortos ihren Dienst. Ebenfalls aus Italien von Ducati
stammt der jetzt montierte Tank, die Instrumentengehäuse sind selbst
gemacht, die Innereien stammen von Fiat und VDO. Made in Japan ist
Gabel, Vorderrad und Scheibenbremse, die "Heine" 4-in-1-Anlage musste schon vor zehn Jahren den BMW-Tüten weichen.
Beruflich hat sich
bei Hatti auch einiges geändert. Seit 1981 ist er selbständig und
erledigt in seinem Metall verarbeitendem Betrieb Aufträge für die
Industrie. Auch die Hobbys sind vielseitiger geworden. Neben Singen,
Klavier und Gitarre spielen malt er seit Mitte der 90er Jahre. Aus dem Kopf und
ab, seine Mona Lisa könnte er, wenn er wollte, für echt verkaufen und
die Nachtwache von Rembrandt ist schlicht eine Sensation.
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Hatti mit Hatti-Bild
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Adresse:
Hartwig Heine
Arolser Str. 29
34431 Marsberg - Canstein
www.Hartwig-Heine.de
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Hatti mit "seiner Mona
Lisa"
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Hattis 5 Meter breites und
3,60 Meter hohes Meisterwerk:
Rembrandts Nachtwache
(Foto: Jürgen Kummrow)
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