Custom-Bikes |
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Es gibt Gespannmaschinen und Motorräder mit Beiwagen", lässt Manfred Klocke wissen. Er verrät aber auch gleich, wo der Unterschied liegt: "Bei modernen Gespannen ist der Seitenwagen mit der Zugmaschine fest zusammengebaut. Das Bike selbst ist in aller Regel auf den neuen Einsatzzweck mit einer stabilen Vorderradschwinge, Breitreifen und verbesserter Bremsanlage modifiziert. Nach diesem Umbau ist ein vollkommen neues Fahrzeug entstanden, man könnte allerdings dann auch sagen, einmal Gespann, immer Gespann. Ein Rückbau zum Solomotorrad ist anschließend nur mit immensem Zeit- und Kostenaufwand möglich. Ganz anders bei den Motorrädern mit Beiwagen. Hier ist das Boot an die Zugmaschine einfach angeschraubt und wenn man zum Gespannfahren keine Lust hat, bleibt der Seitenwagen einfach in der Garage stehen." |
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Manfred "Manni" Klocke und sein Geschäftspartner Uwe Brieler bekennen sich unumwunden zur Dreiradfraktion "MmB", Motorrad mit Beiwagen. Und dass für sie auch nur eine Motorradmarke, nämlich Harley-Davidson, für diesen Spaß in Frage kommt, braucht man nicht extra zu betonen. Ihren kleinen, aber feinen Betrieb in Rietberg/Westfalen nennen sie "V-Triebwerk". Hier werden seit Anfang der Neunziger Harleys repariert, gewartet, verbessert, umgebaut und mal an- und verkauft. Den Job als Vertragshändler möchten sie sich allerdings nicht antun. |
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Das
Fabel für die Gespannfahrerei haben sie schon so lange, wie sie sich
für Motorräder interessieren und das ist eine halbe Ewigkeit. Und wie
solch eine Beiwagenmaschine auszusehen hat, stand bei ihnen ebenfalls
längst fest: Klassisch. So wie man die urigen Gefährte eben aus den
50er kennt und damals genutzt hat: für Familienausflüge mit Frau, Kind
und Kegel. "Die Verwirklichung solch eines Gespannes dauerte bei
uns jedoch etliche Jahre", gibt Manni zu und verrät gleich, "begonnen
hat es bei der Veterama 1994. Da haben wir nämlich ein altes Boot
entdeckt, das haargenau unseren Vorstellungen entsprach. Von welchem
Hersteller dieser Seitenwagen war, konnte uns damals jedoch niemand
sagen und um es ehrlich zu sagen, wir wissen es bis heute nicht. Diese
ramponierte Boot wurde jedenfalls gekauft, restauriert, an eine
Shovelhead gebaut und diente uns anschließend als Vorbild für eine
eigene Entwicklung." |
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Mit dem einfachen Anbau an eine x-beliebige Harley wollten wir uns für unser Vorführgespann jedoch nicht zufrieden geben. Auch das Bike muss zum klassischen Outfit passen", betont Manni. Als Basis diente eine 86er Evo Wide Glide, die mit Springer-Gabel, 16-Zoll-Reifen und breiten Kotflügeln den Vorstellungen schon sehr nahe kam. Doch dabei sollte es aber nicht bleiben. Schwingsattel, Trittbretter, Fußkupplung und Handschaltung gehören ebenso in die Zeitreise von Anno dazumal wie der von "V-Triebwerk" selbst gefertigte Benzintank aus Stahlblech. Kein Abstrich wurde dagegen bei der Sicherheit gemacht, ringsum übernehmen Scheibenbremsen die Verzögerungsarbeit. |
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Mit dieser Beiwagenmaschine wollen wir zeigen, was mit Hang zur Nostalgie, Phantasie sowie Liebe zum Detail alles möglich ist", beschreibt Manni das V-Triebwerk Sidecar. Billig ist dieser Spaß allerdings nicht, rund 20.000 Euro ist die Beiwagenmaschine wert. Wobei jedoch zu bedenken ist, dass es sich hierbei um die Luxusausführung handelt. Wer lediglich ein V-Triebwerk-Boot an seine Harley schrauben möchte, muss für die Standardausführung mit Kosten ab 6.000 Euro rechnen. |
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Und da gibt es, wie weitere Beispiele zeigen, wiederum interessante Möglichkeiten. Auf Kundenwunsch wurde das Boot mit zwei Sitzplätzen ausgestattet, für Kids, damit sie mit auf Tour gehen können, oder für die Hundebesitzer unter den Gespannfreunden, damit die Vierbeiner nicht zu Hause bleiben müssen. |
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Motor: Wahlweise solo oder mit Beiwagen
zu fahren. |